Her mit den Jungs!
Chauffeur zu bedeuten, er solle losfahren und der Wagen setzte sich unverzüglich in Richtung Jersey in Bewegung.
»Glückwunsch. Ich habe es im Radio gehört. Wieder ein Sieg.«
»Danke.«
Sie musterte ihn wachsam. Es war offensichtlich, dass sie nicht recht wusste, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte.
Er war genauso ratlos. Er wusste nur, dass sie für ihn im Augenblick ein Rettungsanker war, der Fels in der Brandung seines turbulenten Lebens, und dass er sie in den vergangenen zehn Tagen schrecklich vermisst hatte. Er war froh, sie wieder an seiner Seite zu haben, wenngleich die Umstände eher betrüblich waren. Ihm blieb keine andere Wahl, als sich damit abzufinden und das Beste daraus zu machen.
»Okay, würdest du mir jetzt verraten, wozu du heute Abend meinen professionellen Beistand brauchst? Was liegt an?«
Er hätte sich gern dumm gestellt, aber Ausflüchte waren zwecklos, also entschied er sich für die Wahrheit. »Ein Treffen mit meiner Familie.« Er lehnte sich zurück und schloss erschöpft die Augen.
Micki schnappte empört nach Luft. »Das ist doch nicht dein Ernst! Erst höre ich zwei Wochen nichts von dir und dann kreuzt du urplötzlich in einen Vaterschaftsskandal verwickelt bei mir im Büro auf und bettelst um Hilfe. Und jetzt soll ich auch noch deiner Familie erklären, was du auf dem Kerbholz hast?«
»Sie werden mich gnadenlos durch die Mangel drehen.«
Micki hob eine Augenbraue. »Und? Geschieht dir ganz recht. Aber derart persönliche Angelegenheiten fallen wirklich nicht in meinen Zuständigkeitsbereich.« Ihr Mitleid hielt sich sichtlich in Grenzen.
Er ergriff ihre Hand. Ihre Haut fühlte sich weich und glatt an, genau wie auf ihrem Bauch und an ihren Schenkeln. Bei der Erinnerung daran wurde ihm heiß. Die Erregung machte es ihm schwer, sich auf seine Erklärung zu konzentrieren.
Er konnte ihre Verärgerung nachvollziehen, fand aber nicht die richtigen Worte, um Micki klar zu machen, dass sie in dem Chaos, das Carole mit ihrer Enthüllung angerichtet hatte, die Einzige war, der er sich anvertrauen wollte. Er verstand ja selbst nicht, warum es so war, aber eines stand fest: Er brauchte sie und zwar nicht nur in ihrer Funktion als PR-Beraterin. Zum ersten Mal in seinem Leben suchte er bei einer Frau emotionale Unterstützung.
Damian fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich bin total durcheinander«, gestand er ihr. »Mein Handgelenk tut weh, sobald ich nur einen Ball anfasse. Ganz egal, wie gut ich bin, es kostet mich schon meine gesamte Energie, ein Spiel von Anfang bis Ende durchzustehen. Dazu kommt die Sache mit Carole, die ich einfach nicht glauben kann. Andererseits kann ich es mir aber auch nicht leisten, sie einfach zu ignorieren.« Er schluckte, aber der ekelhafte Geschmack im Mund blieb. »Angenommen, das Kind ist tatsächlich von mir... Ich bin als Vater bestimmt total unbrauchbar.«
Es war das erste Mal, dass er diese Angst laut aussprach. Dass er sie ausgerechnet Micki anvertraute, bewies in seinen Augen, wie wichtig es war, sie um sich zu haben, damit er nicht den Verstand verlor.
Micki legte ihm die Hand auf den Arm. »Quatsch. Ich bin sicher, du wärst ein richtiger Musterdaddy.«
»Aus deinem Mund klingt das schon fast glaubwürdig.« Er lachte gezwungen.
Zum ersten Mal an diesem Abend begannen ihre Augen zu glänzen. »Du hast deinen Vater doch immer in den höchsten Tönen gelobt, nicht? Also musst du zwangsläufig ein genauso großartiger Vater werden wie er - wir lernen schließlich von unseren Vorbildern.«
Er nahm ihre Hand und betrachtete die zarte Haut an ihrem Handgelenk. » Du bist großartig«, sagte er dankbar. Das Gefühl der Wärme und Zuneigung, das sich in seiner Brust breit machte, wollte er lieber gar nicht erst genauer analysieren.
Sie entzog ihm ohne Vorwarnung ihre Hand. »Das ist eine Tatsache, nicht meine persönliche Meinung«, sagte sie, um ihn auf Distanz zu halten.
Er wusste nur zu gut, weshalb sie das tat. Er war ein Mann mit Vorgeschichte, ein Risiko. So sehr er auch wünschte, er könnte sich einfach tief in ihr vergraben und all seine Probleme vergessen, wusste er doch, dass das alles nur noch komplizierter gemacht hätte.
»Eines solltest du allerdings bedenken«, sagte Micki.
»Und das wäre?«
Aus der Art und Weise, wie sie die Finger ineinander verschränkte, konnte er bereits schließen, dass ihm ihre Antwort nicht gefallen würde. »Ich bin eine Waise.«
Er nickte. »Ich weiß.«
»Und ich glaube
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