Her mit den Jungs!
gegen acht einen Wagen hierher. Ich soll vor dem Stadion auf ihn warten - es gibt noch einiges zu besprechen.«
Sophie runzelte die Stirn. »Wenn er Nachtarbeit von dir verlangt, soll er dich aber auch entsprechend dafür entlohnen.«
Micki hatte den ganzen Tag hinter dem Schreibtisch gesessen. Sie betrachtete den sexy Minirock, für den sie sich heute Morgen entschieden hatte, als die Sonne gelacht und sie die Zeitungen noch nicht gelesen hatte. Mittlerweile wirkte er verknittert und traurig. »In diesem Aufzug kann ich nicht gehen. Ich sehe furchtbar aus.«
»Wie gut, dass du noch genügend Zeit hast, um nach Hause zu fahren und dich umzuziehen.«
Micki schloss mit einem matten Ächzen die Augen. »Wozu um Himmels willen sollte er mich wohl heute Abend noch brauchen?«
Ihre Schwester schwieg.
»Was ist?«, fragte Micki unruhig.
Sophie beugte sich über den Tisch und sah ihr in die Augen. »Ich habe nur gerade überlegt... Was, wenn Damian ganz einfach dich braucht?«
Diese Frage spukte Micki die nächsten paar Stunden, als sie sich zu Hause aus den Kleidern schälte und in Jeans, ein T-Shirt und Turnschuhe schlüpfte, im Kopf herum und verfolgte sie, als sie, wieder vor dem Büro angelangt, in die Limousine stieg, die Damian ihr geschickt hatte.
Und auch, als sie vor dem Stadion auf ihn wartete, weil er nach dem Spiel noch eine Pressekonferenz bestreiten musste, ging ihr nichts anderes durch den Kopf. Die Flutlichter tauchten die Umgebung in taghelles Licht, überdrehte Zuschauer strömten an allen Ausgängen aus dem Stadion. Die Renegades hatten wieder gewonnen.
Micki verfolgte das fröhliche Treiben draußen vom Rücksitz der Limousine aus. Hinter den getönten Glasscheiben konnte sie völlig ungestört ihren eigenen Gedanken nachhängen. Sie dachte noch immer an Sophies Worte.
Was, wenn Damian ganz einfach dich braucht?
Er hatte mit keinem Wort erwähnt, dass er mehr von ihr wollte als bloß ihre professionelle Unterstützung. Aber sie hatte durchaus immer wieder einen Blick von ihm aufgeschnappt, und dann waren zwischen ihnen die Funken geflogen, wie damals auf der Insel. Auch wenn Micki es für ausgeschlossen hielt, dass Damian ausgerechnet jetzt, wo sein Leben ein derartiges Chaos war, noch einmal mit ihr anbandeln würde, bestand kein Zweifel, dass sie sich immer noch stark zueinander hingezogen fühlten. Sie mahnte sich, Vorsicht walten zu lassen.
Es durfte nie wieder etwas zwischen ihnen geschehen. Nicht, wenn sich herausstellte, dass er tatsächlich der Vater dieses Kindes war. In diesem Fall würde sie sich weder zwischen Damian und Carole stellen, noch zwischen ihn und das Kleine. Dafür hatte sie einfach zu viel Respekt vor Ehe und Familie.
Vermutlich musste sie sich ohnehin keine allzu großen Sorgen machen - Damian hatte schließlich erst wieder von sich hören lassen, als er bis über beide Ohren in Schwierigkeiten steckte und ihre Hilfe benötigte.
Trotzdem konnte sie ihn nicht dafür hassen, dass er sich in eine solche Lage hineinmanövriert hatte. Zugegeben, sie hätte ihn am liebsten so lange geohrfeigt, bis er beteuerte, dass Carol log, aber das stand natürlich außer Frage. Nein, sie würde genau das werden, was sie nie sein wollte - sein Kumpel, sein Vertrauter, sein Freund. Was für eine Ironie des Schicksals. Wenn sie ihn für irgendetwas hasste, dann dafür.
Die Pressekonferenz nach dem Spiel zog sich in die Länge. Die Reporter interessierten sich keinen Deut für das Spiel, sie wollten über Damian Fullers Privatleben sprechen - ein Thema, das sowohl er selbst als auch Coach Donovan für tabu erklärt hatten. Aber Reporter waren eben Reporter; ein Nein ließen sie nicht gelten. Immer wieder fingen sie damit an, immer wieder verweigerte Damian die Antwort. Es dauerte länger, als ihm lieb war, bis er sich endlich zu Micki gesellen konnte, die unten im Wagen auf ihn wartete.
Der Chauffeur hielt ihm die Tür auf, und Damian stieg ein. Micki hatte die Augen geschlossen. Ihr lockiges Haar umrahmte in sanften Wellen das dezent geschminkte Gesicht. Schon ihre reine Anwesenheit vermittelte ihm das Gefühl von Ruhe und Frieden, nach dem er sich so gesehnt hatte.
Als der Fahrer die Tür zuschlug, fuhr sie hoch.
»Hey.« Damian musste angesichts ihrer erschrockenen Miene lächeln.
»Hi.« Sie fuhr sich mit den Händen über die nackten Arme und schauderte. »Ich bin eingeschlafen.«
»Tut mir Leid, dass ich so spät dran bin.« Er klopfte an die Plexiglasscheibe, um dem
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