Her mit den Jungs!
nicht mehr für dich, sondern für Spencer. Und ich habe noch kein ›Ich liebe dich, Lola‹ oder ›Es tut mir Leid, Lola‹ vernommen, daher fühle ich mich nicht verpflichtet, dir zu helfen.« Sie griff nach ihrer Handtasche. »Genau genommen wäre es sogar vertragswidrig, wenn ich Befehle von dir annähme, solange die Fusion nicht abgeschlossen ist.«
Yank drosch mit der Hand auf seine Bettdecke ein. »Das darf doch wohl -«
»Wunderschönen guten Tag allerseits«, flötete da Micki, die eben zur Tür hereinkam.
Vermutlich hatte sie die Streithähne von weitem gehört und beschlossen, friedensstiftend einzugreifen.
»Na, was ist hier los?«, erkundigte sie sich.
Lola lächelte und küsste sie auf die Wange. »Nichts, über das du dir den Kopf zerbrechen müsstest. Ich wollte gerade gehen. Du hast ihn also ganz für dich allein.«
»Oh, welche Freude!« Micki lachte.
»Und, wann kommst du wieder?«, wollte Yank von Lola wissen.
Sie drehte sich um. Diese wilde Entschlossenheit in ihren Augen hatte er schon einmal gesehen - als sie ihm vor einem Jahr ihr Ultimatum gestellt und gegangen war.
Yank brach der kalte Schweiß aus.
»Wenn du mir etwas zu sagen hast, was ich hören will.« Sie winkte noch ein letztes Mal und verschwand. Aus seinem Zimmer und aus seinem Leben.
»Entschuldige die Ausdrucksweise, Onkel Yank, aber ich schlage vor, du kackst oder du steigst vom Töpfchen. Lola hat wahrlich eine Engelsgeduld an den Tag gelegt, aber bei dir muss ja selbst einem Engel irgendwann der Geduldsfaden reißen«, sagte Micki.
Er sank in die Kissen zurück. Jeder Zentimeter seines alternden Körpers schmerzte. »Ich muss ein Nickerchen machen.«
»Das können Sie sich gleich aus dem Kopf schlagen«, zwitscherte die fröhliche Physiotherapeutin, die eben das Zimmer betrat. »Hopp, hopp, raus aus der Kiste!«
Und damit brach für Yank eine Zeit der Höllenqualen an, wie er sie sein Lebtag lang noch nicht verspürt hatte - einmal abgesehen von dem Moment, als Lola ihn zum zweiten Mal verlassen hatte.
Als Erstes standen für die Renegades zwei Auswärtsspiele gegen Los Angeles auf dem Programm. Die Begegnungen endeten mit je einer Niederlage und einem Sieg für Damian und sein Team. Coach Donovan belohnte seine Jungs mit einem freien Abend, verfügte allerdings, sie sollten im Hotel bleiben und spätestens um zwölf in ihren Betten liegen. Tags darauf würden sie das nächste Spiel absolvieren. Damian setzte sich mit seinen Kollegen in die Hotelbar, kippte ein Bierchen und beteiligte sich an den üblichen Scherzen, insgeheim jedoch fragte er sich, wie es Yank und Micki wohl gerade ergehen mochte.
Er hatte sich vorgenommen, Micki nicht anzurufen, solange er unterwegs war, um sich zu beweisen, dass sein Job oberste Priorität hatte. Nichtsdestotrotz hatte er sich vergangene Nacht stundenlang schlaflos in seinem kalten, einsamen Hotelbett hin und her gewälzt und sich gefragt, was sie wohl gerade trieb, was sie im Bett anhaben mochte und ob sie ihn vermisste.
Er erhob sich und ging zur Theke, um noch ein Bier zu bestellen.
»Hey.« Carter kam angewankt. Er war sternhagelvoll. Kein Wunder - Damian war nicht entgangen, dass sich der Rookie ein Guinness nach dem anderen hinter die Binde gekippt hatte. Er musste wieder einmal irgendetwas ausgefressen haben - denn er wirkte, seit sie aufgebrochen waren, ungewöhnlich ruhig und gedämpft.
»Na, alles klar?«, fragte Damian höflichkeitshalber.
Carter zuckte die Achseln. »Wie man‘s nimmt.«
Dann zog er zu Damians Verblüffung einen Stuhl heran und setzte sich.
In seiner Rolle als Teamkapitän hatte Damian schon oft als Kummerkasten gedient und dank seiner jahrelangen Erfahrungen manch einem Spieler gute Ratschläge erteilen können, wenn es ein Problem gab, das die Leistung auf dem Baseballfeld beeinträchtigte. Carter war erst vor kurzem zu ihnen gestoßen und hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er auf Damians Meinung wenig Wert legte. Ich brauche nichts und niemanden außer mir selbst und meinem Ego, schien sein Credo zu lauten.
Aber er war jung, wie Micki ganz richtig festgestellt hatte. Er würde es schon noch lernen.
Immerhin schien er jetzt doch einmal etwas von Damian zu wollen.
»Noch zwei Guinness«, sagte Damian zum Barkeeper, nahm die Drinks entgegen und wandte sich dann wieder seinem Nachfolger zu. »Okay, was liegt an?«
Carter legte den Kopf schief und hob sein Glas. »Auf unsere Versöhnung.«
Damian vernahm es mit Erstaunen. »Vor ein
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