Her mit den Jungs!
Entscheidung treffen musste - aber er war eben noch nicht ganz so weit.
»Warum zum Teufel hast du mir nicht schon eher gesagt, dass Spencer schwul ist? Und warum hat er es mir nicht selbst gesagt?«, stieß er schließlich hervor.
Lola fuhr überrascht herum. »Warum fragst du? Stehst du auf ihn?«, erkundigte sie sich bissig.
»Ha, ha.«
Lola blieb am Fußende seines Bettes stehen. »Wie fühlst du dich?«
Wie auf ein Stichwort verzog er das Gesicht und drückte einen Knopf an seiner Schmerzmittel-Infusionspumpe. »Ich fühle mich, als hätte ich mir die Hüfte gebrochen und eine größere Operation hinter mir.«
Sie nickte. »Das dachte ich mir.«
»Du bist meinen Fragen ausgewichen.«
Sie zog einen Stuhl heran, streifte sich den Rock glatt und nahm Platz.
Das tief ausgeschnittene Top, das sie unter dem Blazer trug, gewährte ihm einen direkten Ausblick auf ihr immer noch verflucht ansehnliches Dekolleté.
»Ich habe es für mich behalten, weil es Spencers Geheimnis war, nicht meines. Ich weiß allerdings nicht, weshalb er es dir nie verraten hat. Er wollte es wohl nicht an die große Glocke hängen, weil die Sportbranche so auf Männer fixiert ist und weil er fürchtete, es könnte seinen Klienten unangenehm sein.«
»Blödsinn«, brummte Yank. »Denen geht es doch allen nur darum, dass er ihnen die besten Verträge aushandelt. Für sein Privatleben interessiert sich doch kein Schwein.«
Als Lolas Augen zustimmend funkelten, wand sich Yank unwillkürlich unter ihrem Blick. Er hatte sich daran gewöhnt, Enttäuschung und Empörung in ihren Augen zu lesen und darüber fast vergessen, wie es war, wenn sie ihn anerkennend ansah.
Ein verdammt gutes Gefühl.
»Ich habe Sophie nach Hause geschickt, damit sie sich frisch machen kann. Und bis die Physiotherapeutin kommt, um dich aus dem Bett zu hieven, sollte Micki hier eintreffen.«
»Ich kann mich nicht bewegen.«
»Du musst, sonst hast du bald doppelt so viele Probleme wie schon jetzt. Hier.« Sie schob ihm eine seltsame Apparatur hin, die die Nachtschwester gebracht hatte. »Du musst hier fest hineinblasen, bis der Indikator die Zahl zehn erreicht. Du willst dir doch nicht auch noch eine Lungenentzündung zuziehen, oder?«
»Herrisch wie eh und je, dieses Weib«, murrte Yank verdrießlich.
»Aber du liebst mich, Yank Morgan - und behaupte jetzt bloß nicht, es sei nicht wahr!«
»Selbst wenn es das wäre, würde ich mir eher die Zunge abbeißen, als es dir auf die Nase zu binden. Du verdienst etwas Besseres als einen praktisch blinden alten Knacker mit einer kaputten Hüfte.«
Sie durchbohrte ihn erbost mit Blicken. Ihr ganzer Frust war mit einem Schlag zurückgekehrt. »Wie lange versuche ich nun schon, dir klar zu machen, dass du diese Entscheidung gefälligst mir überlassen sollst?«
»Du willst doch bloß von mir hören, dass ich dich liebe, damit du mir dann unter die Nase reiben kannst, dass du mich jetzt nicht mehr willst, weil ich inzwischen ein gebrechlicher alter Knacker bin«, fauchte er aufgebracht.
Lola lächelte kryptisch. »Ich sage dazu nur so viel: Das Leben ist voller Risiken. Höchste Zeit für dich, auch mal eines einzugehen.« Sie erhob sich. »Damit meine ich übrigens nicht, dass du dich auf einen Stuhl stellen und Zeter und Mordio schreien sollst«, sagte sie und erhob sich.
»Wo willst du hin?« Auch wenn es ihm partout nicht über die Lippen kam - er wollte nicht, dass sie ging.
»Ich bin zum Essen verabredet und danach muss ich wieder an die Arbeit. Ich habe den Mädchen versprochen, die Akten durchzusehen und zu überlegen, wer welche Klienten übernehmen kann, bis du wieder auf dem Damm bist. Die Fusion muss jetzt umso schneller über die Bühne gehen.«
Es war Yank schon schwer genug gefallen, seinen Stolz hinunterzuschlucken und dem Zusammenschluss mit Atkins Associates zuzustimmen. Er hatte sich nur dazu durchgerungen, weil es nicht nur für die Agentur allgemein, sondern auch für das PR-Geschäft seiner Nichten auf lange Sicht die beste Lösung war. In Anbetracht all der jungen, ehrgeizigen Konkurrenten, die ihm im Genick saßen, war eine Fusion zweifellos ein geschickter Schachzug, aber Gefallen finden musste er daran deshalb noch lange nicht.
»Okay. Und sorg um Himmels willen dafür, dass Irwin, unser Rechtsexperte, mit der Ausarbeitung der Vertragsentwürfe betraut wird. Das überlasse ich auf keinen Fall einem fremden Anwalt«, befahl er.
»Das musst du schon deinen Nichten sagen. Ich arbeite nämlich
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