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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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abriegeln, sollte es sich als notwendig erweisen. Das hieße aber, dass wir die Postenkette um das Waldgebiet erheblich ausdünnen würden. Mit Flammenwerfern und Maschinengewehren müssten wir eventuelle Ausbruchsversuche zurückschlagen können, was aber unbedingte Wachsamkeit voraussetzt.«
    Stephen Howard beugte sich vor. »Sie sind sich doch im Klaren darüber, dass wir Ihre Leute nicht mit Schutzanzügen ausrüsten können. Wir haben einfach nicht genug.«
    Pender lächelte grimmig. »Ich fürchte, die Anzüge gewähren ohnehin kaum Schutz. Da draußen im Wald ließen wir sechs oder sieben Männer zurück, die das sofort bestätigen würden - wenn sie noch lebten.«
    Lähmende Stille legte sich über den Saal. Erst Sekunden später brach Thornton das lastende Schweigen. »Haben Sie eine ungefähre Vorstellung davon, wie viele Ratten Sie angegriffen haben?«
    Pender schüttelte den Kopf. »Tausende - so sah es jedenfalls aus. Sie waren überall. In Wirklichkeit waren es nur ein paar Hundert, denke ich.«
    »Großer Gott, so viele? Wir dachten, es sei nur ein kleines, isoliertes Rudel.«
    »Dann können Sie hoffen, dass es jetzt noch ein paar weniger sind. Unterwegs kam uns Ihre Verstärkung entgegen. Die Männer dürften noch einigen Bestien den Garaus gemacht haben.«
    »Leider muss ich Sie da enttäuschen.« Captain Mather trat neben den Rattenfänger. »Wir haben gerade über Funk Kontakt mit der Truppe aufgenommen. Als sie die Stelle erreichte, waren nirgends mehr Ratten zu sehen.
    Es lagen nur unzählige von uns getötete Tiere herum.
    Und natürlich das, was von unseren Männern übriggeblieben ist.«
    Pender ging zu der Sanitätsstation am Ende des Korridors -
    dem gleichen Klassenraum, in dem Jan Wimbush vor zwei Tagen angegriffen worden war. Im Vorbeigehen warf er einen Blick in das andere Klassenzimmer und staunte über sein völlig verändertes Aussehen. Der Raum glich nun einer militärischen Befehlszentrale. Vor der Fensterfront hatte man über die ganze Breite eine mobile Funkstation mit allen notwendigen Kommunikationsgeräten aufgebaut, auf mehreren zusammengeschobenen Tischen eine Generalstabskarte des ganzen Gebietes ausgebreitet und einzelne Punkte mit farbigen Reitern markiert. Monitore und andere Geräte, die Pender nicht kannte, standen an der anderen Wand. Aus dem Raum drang ein solcher Lärm, dass er sich unwillkürlich fragte, wie man dabei denken und Anweisungen geben konnte.
    Zwischen den braunen Armeeuniformen schimmerten gelegentlich dunkelblaue Polizeijacken auf. Also eine gemeinsame Operationszentrale! Pender konnte nur hoffen, dass sich die Uniformierten in ihren Zuständigkeiten nicht in die Quere kamen und sich gegenseitig behinderten.
    Er betrat den provisorischen Sanitätsraum, wo die verletzten Soldaten behandelt wurden. Auf schwere Fälle war das ehemalige Klassenzimmer nicht eingerichtet, denn es gab genügend Hospitäler in der Umgebung. Hier konnten nur kleinere Wunden, Schnitte und Prellungen versorgt werden.
    Tessa Milton, die Frau des Wartes, versorgte die Soldaten, die spaßeshalber nach Gin und Whisky fragten, mit Tee und Kaffee, während die Sanitäter und Ärzte ihre Verletzungen mit Wattetupfern reinigten.
    Pender entdeckte Vic Whittaker in der Nähe des Fensters. Jenny wusch ihm das Blut aus dem Riss in seiner Wange. Der Rattenfänger ging zu ihnen hinüber.
    Tessa Milton berührte ihn am Arm. »Ach, sagen Sie, Mr. Pender, gibt es eine Nachricht von den anderen Gruppen?«
    »Man beordert sie gerade zurück«, antwortete der Rattenfänger. Er wusste, dass sich die Frau Sorgen um ihren Mann machte, der eine der Suchgruppen führte. »Bis jetzt hatten sie offenbar noch keine Probleme - sonst hätten sie sich über Funk gemeldet. Unsere Gruppe hatte eben nur Pech, das ist alles.«
    Sie lächelte zu ihm auf, doch die Furcht verschwand nicht aus ihren Augen. »Sicher haben Sie recht. Sind Sie verletzt?«
    »Nur ein paar Quetschungen und blaue Flecke. Nichts Ernsthaftes.« Plötzlich wurde ihm bewusst, wie sehr diese Quetschungen schmerzten.
    »Das ist gut«, erwiderte sie freundlich. »Wollen Sie eine Tasse Tee - oder Kaffee?«
    »Nein, vielen Dank, ich muss gleich wieder raus. Wir wollen sozusagen die Kanalisation ausräuchern - mit Gas.«
    Tessa runzelte die Stirn und hatte eine weitere Frage auf'
    den Lippen, doch Pender entschuldigte sich eilig und ging zu Jenny und Vic hinüber.
    Jenny schenkte ihm ein warmherziges Lächeln, als sie ihn sah. »Geht es dir gut,

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