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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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einen dichten Abschnitt der wütenden Horde kämpfte. Sie zwang sich dazu, sich weiterhin durch die Flut aus verrottetem Fleisch zu bewegen, das gegen sie drängte und drohte, sie zu verschlingen. Es war, als ob die Leichen, die im Hintergrund geblieben waren, bemerkt hätten, dass ihre Existenz in erhöhtem Maß gefährdet war und sich dazu zwangen, sich in Bewegung zu setzten und anzugreifen, bevor sie von den Überlebenden und ihren Maschinen angegriffen wurden. Es fühlte sich so an, als würden sich Tausende grausamer, knochiger Hände ausstrecken, um Emma zu packen, und sie steigerte unversehens ihre Geschwindigkeit. Cooper rannte mit Wucht von hinten in sie hinein, schob sie auf den Lastwagen zu, verkeilte seine Hände unter ihren Armen und warf sie in die Luft. Es gelang ihr, sich mit den vor ihr ausgestreckten, fuchtelnden Händen an die Rückseite des Fahrzeugs zu klammern, wo Juliet wartete. Sie bekam den Kragen von Emmas Jacke zu fassen und zerrte sie nach innen. Die Leichen waren Coopers beherrscht eingesetzter Kraft nicht gewachsen. Er schob sich durch sie hindurch und sprang hinter den anderen in das Heck des Lastwagens. Während er zur Hälfte aus der offenen Tür hing, schmetterte er mit seiner Hand mehrmals gegen die metallene Fahrzeugseite. Das Geräusch war entschiedener und kontrollierter als die unerbittlichen Schläge, die von den Leichen ausgeteilt wurden und Armitage wusste, dass dies das Signal dafür war, sich wieder in Bewegung zu setzen. Während er sich dazu zwang, den andauernden qualvollen Schmerz, der ihn immer noch lähmte, zu ignorieren, beschleunigte er, wendete und fuhr durch das gähnende Loch des Begrenzungszauns des Flugfeldes nach draußen.
    »Sind Sie in Ordnung?«, fragte Emma im hinteren Bereich des Transporters.
    »Werde ich sein, wenn wir auf diese verdammte Insel kommen«, erwiderte Cooper, der immer noch in der Türöffnung stand und sich bei jedem Ruckeln und Schlingern des Gefängnistransporters festhielt, während dieser über den unebenen Boden fuhr. Von allen Seiten drehten sich die Leichen zu dem kraftvollen Fahrzeug um und taumelten in dessen Richtung. Einige wurden zur Seite geschmettert, zahllose andere gerieten unter seine Räder und wurden in den Boden gestampft. Cooper ignorierte das blutige Durcheinander, das sich rings um sie entfaltete, blickte durch den dahintreibenden Rauch nach oben und beobachtete mit Erleichterung, wie ihnen der Helikopter langsam folgte und sich von den Gebäuden entfernte.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Juliet.
    Bevor Cooper antworten konnte, wurde der Wagen langsamer.
    »Steve«, schrie er so laut wie möglich, »fahren Sie weiter! Um Himmels willen, bleiben Sie nicht hier stehen!«
    Der Truck schlingerte wieder vorwärts, beschleunigte für einige Meter und verlangsamte dann wieder. Der Motor wurde abgewürgt, als Armitages Fuß vom Kupplungspedal rutschte und durch die abrupte Bewegung wurde Cooper beinahe vom Wagen in die geifernden Horden geschleudert. In der Fahrerkabine fühlten sich die Hände und Füße des Kraftfahrers an wie Blei und er konnte ihnen nicht mehr länger seinen Willen aufzwingen. Er wusste, dass er nicht mehr weiterfahren konnte. Der Schmerz in seiner Brust war unerträglich.
    »Was tut er denn?«, fragte Emma bestürzt, als der Gefängniswagen endgültig anhielt. Sie rannte tiefer in das Fahrzeug hinein und begann gegen die Innenwände zu schlagen. »Steve!«, kreischte sie, »Steve! Was ist los ...«
    Sie waren nur knapp hinter dem eingerissenen Teil des Zauns stehen geblieben. Obgleich die Horden hier weniger dicht waren als rings um die Gebäude, schlugen bereits in Sekundenschnelle nach dem unvermittelten Ende der Fahrt Massen verrottender Leichen gegen die frei stehenden und ungeschützten Seiten des Transporters. Cooper trat nach denen, die das Pech hatten, zu nahe an ihn heranzutaumeln.
    »Wir müssen hinauf auf das Dach«, sagte er, als er die bedrückende Situation begutachtete. Auf allen Seiten drehten sich Hunderte Kadaver zu ihnen und begannen, sich in ihre Richtung zu bewegen. Der Helikopter schwebte über ihren Köpfen und zog durch seinen Lärm und das Licht bei Weitem ebenso viele Leichen an, wie er vertrieb. Cooper starrte auf das Meer aus wimmelnden Kreaturen vor sich hinunter und warf dann wieder einen raschen Blick auf den Helikopter. »Er kann uns nicht vom Boden aus mitnehmen.« Er drehte sich um, packte Juliet und zog sie näher zur Tür.
    »Was ...«, stammelte sie.
    »Aufs

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