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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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und er wieder losrennen konnte. Bevor er die Seite des Lasters erreichte und sich dagegen warf, schmetterte er weitere Kadaver aus seinem Weg. Mit einem letzten angestrengten Stöhnen packte er den Griff auf der Beifahrerseite, riss die Tür auf und ließ sich in den Innenraum sinken. Er warf die Tür zu – wobei er einen Arm, der nach ihm griff, abtrennte – und rutschte durch die Fahrerkabine auf den Fahrersitz.
    »Er ist drin«, schrie Emma hinter dem Fenster des Beobachtungsturms. »Verdammt, er hat es geschafft!«
    Die drei restlichen Überlebenden, die auf einmal begriffen hatten, dass für sie gerade ein Ausweg in greifbare Nähe gerückt worden war, drängten sich um die Eingangstür zusammen und warteten darauf, dass sich der Truck bewegte. Lawrence beobachtete die Ereignisse aus der relativen Sicherheit des in der Luft schwebenden Helikopters und durchtränkte die Szenerie mit hartem künstlichem Licht, das Armitage willkommene Beleuchtung und einen begrenzten Grad an Schutz bot. Im Inneren des Trucks mühte sich Armitage ab. Während seine Augen von dem Rauch brannten, ließ er sich nach vorne über das Lenkrad fallen. Er rang, triefend nass vor ranzigem Blut, Sekreten und von Schweiß durchtränkt, nach Luft und versuchte, seinen müden Verstand wach zu halten. Als er nach dem Schlüssel griff und den Motor starten wollte, hielt er inne. Seine Brust fühlte sich eng an und er lechzte verzweifelt nach Sauerstoff, doch je tiefer er einatmete, desto mehr Rauch inhalierte er, und der Schmerz in seiner Brust verstärkte sich. Es begann mit einem örtlich begrenzten Stich, der sich rasch zu einem unkontrollierbar glühend heißen, reißenden Schmerz in der Nähe seines Herzens entwickelte, der sich über die gesamte Breite seines Oberkörpers auszubreiten schien. Seine Finger fühlten sich taub an und prickelten vor Schmerz, die Füße waren schwer, und er musste sich anstrengen, um sie auf die Pedale zu stellen.
    Armitage versuchte wieder, langsam und tief zu atmen und gab sein Bestes, um die ständige Ablenkung durch die zahllosen Leichen zu ignorieren, die wütend gegen die Seiten des Lastwagens polterten. Als er sich ein wenig Zeit ließ, erkannte er, dass er mehr Aussichten hatte, mit dem Laster vorwärtszukommen, je langsamer er sich bewegte. Endlich trafen seine ausgestreckten Finger auf den Schlüssel, und als es ihm gelang, diesen zu drehen und den Motor zu starten, drückte er sich mit kurzzeitiger Erleichterung in den Sitz zurück, während der Wagen rumpelnd zum Leben erwachte. Die Erleichterung war allerdings nur von kurzer Dauer, als sich eine weitere Welle aus lähmendem Schmerz rasch in seinem Brustkorb ausdehnte. Während er vor Anstrengung ächzte, zwang er sich, seine Konzentration auf die Rückkehr zu den anderen zu richten. Er begann mit dem Lastwagen vorwärts zu fahren und drehte langsam am Lenkrad, um das schwere Fahrzeug in Richtung des Beobachtungsturms zu lenken. Der Truck rollte, immer noch von dem strahlenden Licht erhellt, auf das Gebäude zu und mähte die Leichen, die sich ihm törichterweise in den Weg schleppten, nieder.
    »Er kommt«, schrie Cooper, der immer noch durch den Spalt in der Tür spähte. »Fertig?«
    Juliet und Emma nickten. Emmas Hals war wie ausgetrocknet und ihre Beine waren schwach vor Nervosität. Sie wusste, dass es um alles oder nichts ging. Ungeachtet der unmittelbaren Gefahr, die sie im Freien erwartete, würden die Geschehnisse der nächsten Minuten zweifellos für die Richtung und die Dauer ihres restlichen Lebens entscheidend sein.
    »Was sollen wir tun?«, murmelte Juliet ängstlich.
    »Wenn ich die Türen öffne«, erwiderte Cooper, »sehen Sie zu, dass Sie in den Truck kommen. Es ist völlig egal, ob Sie vorne oder hinten einsteigen oder sich an die Seiten hängen, Hauptsache, Sie kommen zu diesem verdammten Truck und halten sich daran fest, in Ordnung?«
    Sie nickte und war im Begriff, eine weitere Frage zu stellen, als Cooper die Türflügel aufstieß. Der blutbespritzte Transporter kam nur wenige Meter vor ihnen zu einem abrupten, torkelnden Stillstand.
    »Bewegung!«, schrie er, packte die beiden Frauen an den Armen, schleppte sie vorwärts und warf sie buchstäblich aus dem Gebäude. Aus jeder erdenklichen Richtung preschten Leichen auf sie zu. Juliet erreichte den Lastwagen halb rennend, halb fallend und schaffte es irgendwie, nach oben zu springen und die Hintertür aufzureißen. Sie zog sich hinein und griff dann nach Emma, die sich durch

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