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Herbst - Stadt

Herbst - Stadt

Titel: Herbst - Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Tür und brach auf dem Sitz zusammen. Clare setzte sich neben ihn.
    »Sind Sie in Ordnung?«, flüsterte sie.
    »Geht schon«, gab er zurück, obwohl er immer noch seine Brust umklammerte und das Gesicht vor Schmerz verzerrt hatte. Sein Atem ging schwer.
    Heath ging ängstlich vor dem Auto hin und her. Holmes war bereits wieder verschwunden. Als er Augenblicke später wieder auf der Treppe erschien, trug er, wie Heath bemerkte, außer den Lebensmitteln auch noch sein kostbares Bier. Sie beluden den Kofferraum so lange, bis sein Fassungsvermögen erschöpft war. Holmes warf Clare die übriggebliebenen Tragetaschen voll Lebensmitteln beiläufig zu und sie hielt sie fest, als er die Türe zuwarf.
    Heath stellte sich selbst vor, als er vor ihnen Platz nahm.
    »Ich bin Bernard Heath«, meinte er, als Holmes den Motor startete und das Auto mit einem raschen, engen Bogen wendete. Er fuhr mit einiger Geschwindigkeit zum Eingang des Parkplatzes zurück, während sich der verschwitzte und übergewichtige Universitätsdozent abmühte, sich nach Jack und Clare umzudrehen.
    »Ich bin Jack Baxter,«, antwortete er immer noch keuchend, »und das ist Clare. Vielen Dank für ...«
    »War noch jemand bei Ihnen, oder sind Sie allein?«, unterbrach sie Holmes.
    »Nur wir zwei. Und was ist mit Ihnen?«
    »Es gibt etwa vierzig von uns«, antwortete Heath.
    »Weiss irgendjemand, was passiert ist?«, fragte Jack hoffnungsvoll.
    Heath schüttelte seinen Kopf.
    »Ich habe keine Ahnung«, gab er zurück und damit endete ihr kurzes Gespräch abrupt.
    Holmes fuhr über die Auffahrtsrampe hinunter, tief hinein in die Scharen der Leichen und zerstörte dabei jede von ihnen, die durch einen unglücklichen Zufall in seinen Weg stolperte.

11
    »Ich kann das nicht machen«, sagte Paul plötzlich. Es war das erste Mal seit einer Stunde, in der weder er noch Donna gesprochen hatten.
    »Was nicht machen?«
    »So wie bis jetzt hier bleiben. Ich halte das nicht aus. Ich kann nicht einfach hier sitzen bleiben und wissen, dass die dort draußen lauern ...«
    »Nun, Sie werden es aushalten müssen, nicht wahr? Da gibt’s nicht viel anderes, das wir tun könnten.«
    Sie hockten immer noch im Schulungsraum, in dem sie sich vor Stunden nach dem Zwischenfall versteckt hatten und die zwei Überlebenden wussten, dass sich auf dem Flur immer noch Leichen befanden. Gelegentlich fasste Donna Mut, spähte aus dem Fenster und bewegte sich sofort außer Sichtweite, wenn es draußen im Korridor das kleinste Anzeichen für Aktivität gab.
    Sie hatte die vergangenen Stunden damit verbracht, herauszufinden, weshalb die Kreaturen überhaupt dort waren. Waren sie eingeschlossen worden, als die schweren Flurtüren zugefallen waren, oder hatten sie bewusst die Entscheidung getroffen, dort zu warten, bis die Überlebenden wieder auftauchten? Es war unmöglich zu sagen, ob sie überhaupt in der Lage dazu waren, bewusste Entscheidungen zu treffen. Donna setzte voraus, dass sie zunächst durch Geräusche auf den zehnten Stock aufmerksam geworden waren und kam zu dem Schluss, dass es sich um eine Art Dominoeffekt gehandelt hatte, der weitere Leichen zum Schauplatz hingezogen hatte. Es erschien logisch, dass durch das Geräusch, das der erste Leichnam bei seinem Versuch, sich den Weg in das Büro zu bahnen, erzeugt hatte, andere Leichen angelockt worden waren, die wiederum weitere aufmerksam gemacht hatten und dann wieder andere und so weiter ...
    »Also, was sollen wir jetzt tun?«, jammerte Paul. Herrgott, er begann Donna jetzt wirklich zu reizen.
    »Himmel«, seufzte sie, »ich weiß es nicht.«
    »Wir können hier nicht ewig herumsitzen, oder?«
    »Und was wird es uns bringen, wenn wir gehen?«
    »Wir sind hier zehn Stockwerke hoch oben. Der einzige Weg nach draußen führt durch das Treppenhaus, und wenn noch mehr von diesen Dingern auftauchen, dann werden wir eine Mordsarbeit haben, uns durch sie durchzukämpfen, wenn wir nach draußen müssen, nicht wahr?«
    Er hatte Recht. Sie hielt es nicht für nötig, ihn zu bestätigen, doch sie musste einräumen, dass er richtig lag. So sehr sie auch im Büro verborgen bleiben wollte. Donna wusste, dass, wenn sie ihrem vorherigen Gedankengang folgte, immer mehr und mehr Leichen von diesem Ort angezogen werden konnten, bis eine Flucht für sie beide schließlich unmöglich werden würde.
    Donnas Möglichkeiten sahen entschieden trostlos aus: Entweder ging sie das Risiko ein und nahm es mit der vermoderten Bevölkerung auf oder sie blieb

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