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Herbst - Stadt

Herbst - Stadt

Titel: Herbst - Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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gut«, gab sie zurück. »Und Ihnen?«
    »Ich bin in Ordnung.«
    Gewaltiger Lärm von oben schreckte Donna auf und sie ging ein paar Schritte aus der Parkplatzmitte, um einen Blick zurück nach oben zu werfen. Sie konnte das Stockwerk sehen, von dem sie eben erst entkommen waren. Zwei Drittel der Fenster an der Längsseite des Gebäudes wurden durch wild flackernde, gelborange Flammen erleuchtet. Sie konnten selbst von ihrem einige Meter weit entfernten Platz das Prasseln und Knallen des Feuers hören, welches das Büro verschlangen. Als der durchdringende Knall eines explodierenden Gaszylinders, gefolgt von berstendem Glas, erklang, hielten sie beide den Atem an. Ohne noch weiter miteinander zu sprechen, verließen Donna und Paul den Parkplatz und marschierten langsam, aus Furcht, sie könnten die Aufmerksamkeit der maroden, verfallenen Leichen, die sich bald wieder ziellos rund um sie herum bewegten, auf sich ziehen, in Richtung Innenstadt.

14
    Die Stimmung im Studentenwohnheim der Universität war angespannt und erwartungsvoll. Diejenigen unter den Überlebenden, die es vorgezogen hatten, aus ihren Zimmern zu kommen, waren nun im Gemeinschaftssaal versammelt und saßen dort schweigend, während sie gedankenverloren darauf warteten, dass etwas – irgendetwas – geschehen würde. Es war für jeden unter ihnen den Großteil der Zeit über fast unmöglich, sich auszuruhen oder zu schlafen, doch in dieser Nacht gestaltete es sich besonders schwierig. Tief in den Eingeweiden des Gebäudes steuerte Sonya Farley auf den Höhepunkt ihrer langen und qualvollen Geburtswehen zu. Ihre Schmerzen manifestierten sich hörbar in jeder einzelnen Ecke der sonst stillen Räume.
    Der provisorische Entbindungssaal, der die Treppen hinauf lag, war im Vergleich zum Rest des düsteren Gebäudes hell erleuchtet.
    Etliche Überlebende hatten bereitwillig ihre Taschenlampen und andere Lichtquellen zur Verfügung gestellt, um es Phil Croft – der einzigen Person, die über eine einschlägige medizinische Sachkenntnis verfügte – zu ermöglichen, Sonyas Baby zu entbinden. Er war nervös und voller Bedenken, denn er hatte dergleichen bereits seit einiger Zeit nicht mehr durchgeführt, und dies war ohnehin erst die dritte Entbindung, an der er aktiv beteiligt war. Paulette, eine große und bemerkenswert aufgeweckte Dame, stand ihm zur Seite. Sie hatte dreimal öfter an Entbindungen teilgenommen als er, wobei mehr als die Hälfte davon die Geburten ihrer eigenen Kinder mit einschloss. Croft war erleichtert, dass sie ihm half. Da sie sich bereits fünfmal in Sonyas wenig beneidenswerter Position befunden hatte, war sie unentbehrlich für das Wohlergehen der jungen, werdenden Mutter. Obwohl Croft alle fachspezifischen Grundbegriffe kannte und in der Lage war, die Lebenszeichen von Mutter und Kind zu überwachen und darauf zu reagieren, konnte Paulette etwas viel Wertvolleres tun. Sie konnte Sonya beruhigen und mit ihr sprechen. Sie konnte ihr sagen, wann sie pressen und sich entspannen musste, wann sie ein- und auszuatmen hatte. Sie konnte die Schmerzen nachfühlen, vorausahnen und erklären und Sonya sagen, wie gut sie alles machte und was sie noch zu tun hatte. Croft bewunderte ihre Fähigkeit, auf irgendeine Art und Weise ihre persönliche Angst und ihren Verlust auszugrenzen und die Verwüstung rund um die Mauern der Universität zu ignorieren, wodurch sie in der Lage war, sich auf die junge Frau vor sich zu konzentrieren, die nervös und voll Pein auf dem schweißgetränkten Bett lag.
    »Komm schon, Liebling«, sagte sie sanft und strich ihr behutsam über die Stirn, während sie gleichzeitig fest ihre Hand drückte. »Du musst es nicht mehr lang ertragen. Wir werden das Baby noch in dieser Stunde geboren haben.«
    Sonyas Gesicht verzerrte sich vor Schmerzen, als eine weitere Wehe ihren Höhepunkt erreichte. Croft kauerte sich ans Ende des Bettes und fühlte sich in diesem Augenblick überflüssig und hilflos, während er sich wünschte, er könnte einige der Überwachungsgeräte und schmerzlindernden Medikamente einsetzen, die sich stumm und nutzlos im benachbarten Krankenhaus befanden. Er verabreichte an Medikamenten, was er konnte, doch sie hatten nur geringen Nutzen. Sonya war vollständig dilatiert. Er konnte die ersten der schmierigen dunklen Haarsträhnen auf dem Kopf des Babys sehen.
    »Fast da«, sagte er leise.
    Sonya entspannte sich für einen Moment, als der Schmerz abklang. Abgesehen von der erwarteten Tortur und den

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