Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)
streichen. »Lecker. Was gibt’s zum Abendessen?«
»Das isst du gerade.«
Der Hauch eines missbilligenden Stirnrunzelns huschte über Dels Gesicht. »Du solltest dir etwas Besseres gönnen, vor allem nach einem Zehn-Stunden-Tag.«
»Ja, Papa.«
Ungerührt von ihrem Sarkasmus probierte er einen Apfelschnitz. »Ich hätte dir was mitbringen können, da ein Teil der zehn Stunden auf meine Kappe geht.«
»Das ist nichts Besonderes, und wenn ich etwas wollte, könnte ich es mir machen oder Mrs G. beschwatzen.«
Sie war immer noch eins seiner kleinen Mädchen, dachte sie, und die Enttäuschung nagte ein wenig an ihr. »Irgendwie überstehen wir erwachsenen Frauen den Tag, auch ohne dass du so ein Getue darum machst, was wir essen.«
»Der Champagner müsste dir eigentlich bessere Laune machen.« Del legte den Kopf schräg, um ihre Listen zu überfliegen. »Warum machst du das nicht am Computer?«
»Weil ich es mit der Hand schreibe. Weil ich hier unten keinen Drucker habe, und weil mir nicht danach war. Was interessiert dich das?«
Offenkundig amüsiert beugte Del sich über die Arbeitsplatte und stützte sich auf die Unterarme. »Du brauchst ein Schläfchen.«
»Und du einen Hund.«
»Einen Hund?«
»Ja, damit du jemanden hättest, um den du dich sorgen, den du betüdeln und herumkommandieren könntest.«
»Ich mag Hunde, aber ich hab ja dich.« Del brach ab und lachte. »Das kam jetzt nicht gut. Außerdem - ›betüdeln‹, so was machen doch nur Großmütter. Der Begriff ist also nicht der richtige. Und mich um dich zu sorgen ist mein Beruf, nicht nur als dein Anwalt und stiller Teilhaber an eurem Geschäft, sondern weil ihr meine Mädels seid. Dich herumzukommandieren schließlich funktioniert nur in der Hälfte der Fälle, aber fünfzig Prozent ist ein verdammt guter Schnitt.«
»Du bist ein selbstgefälliges Ekel, Delaney.«
»Kann ich sein«, stimmte er zu und probierte den Gouda. »Und du bist launisch, Laurel, aber das nehme ich dir nicht übel.«
»Weißt du, was dein Problem ist?«
»Nein.«
»Siehst du.« Laurel stach mit dem Finger nach ihm, als sie von ihrem Hocker sprang. »Ich hol deine Torte.«
»Warum bist du sauer auf mich?«, wollte Del wissen und folgte ihr in den begehbaren Kühlschrank.
»Ich bin nicht sauer, ich bin genervt.« Laurel nahm die Torte, die sie bereits transportfertig verpackt hatte. Sie hätte sich umdrehen und sie ihm in die Hand drücken können, doch selbst wenn sie genervt war, ging sie behutsam mit ihren Werken um.
»Okay, warum bist du genervt?«
»Weil du mir im Weg stehst.«
Del hob beschwichtigend die Hände und trat zur Seite, damit sie an ihm vorbeigehen und die Torte auf die Arbeitsplatte stellen konnte. Sie klappte den Deckel auf und zeigte schwungvoll auf die Torte.
Vorsichtig, weil er allmählich auch recht verärgert war, beugte Del sich vor und spähte in die Schachtel. Und lächelte unwillkürlich.
Die beiden runden Tortenböden - Etagen, korrigierte er sich - schimmerten glänzend weiß und waren mit bunten Symbolen von Daras derzeitigem Leben geschmückt. Aktentaschen, Buggys, Gesetzestexte, Rasseln, Schaukelstühle und Laptops. In der Mitte prangte ein witziger Cartoon von einer frischgebackenen Mutter mit einer Aktentasche in der einen und einer Babyflasche in der anderen Hand.
»Die ist super. Sie ist perfekt. Dara wird hin und weg sein.«
»Die untere Etage ist mit gelber Buttercreme gefüllt. Die obere ist »Devil’s Food«-Schokoladenkuchen mit Schweizer Meringue. Pass auf, dass du sie gerade hältst.«
»Okay. Ich bin dir wirklich sehr dankbar.«
Als Del seine Brieftasche zückte, zischte Laurel regelrecht. »Du bezahlst mich doch nicht. Verdammt, was ist denn in dich gefahren?«
»Ich wollte nur … Verdammt, was ist in dich gefahren?«
»Was in mich gefahren ist? Ich kann dir sagen, was in mich gefahren ist.« Laurel knallte die Hand auf Dels Brust, um ihn einen Schritt zurückzuschieben. »Du nervst, du bist anmaßend, selbstgerecht und bevormundend.«
»Puh. Und all das, weil ich dich für eine Torte bezahlen wollte, um die ich dich gebeten habe? Das ist dein Job, mein Gott. Du machst Torten und wirst dafür bezahlt.«
»Eben betüdelst du mich noch - und, ja, betüdeln ist das richtige Wort -, weil du mit meiner Art Abendessen nicht einverstanden bist, und im nächsten Moment zückst du die Brieftasche, als wäre ich irgendeine Aushilfe.«
»So hab ich das nicht - verdammt, Laurel.«
»Wie soll da noch jemand
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