Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)
du vorhin gesagt.« Del teilte sich die Soufflés mit Laurel. »Aber ich bin mit der Diva der Desserts zusammen.«
»Diva der Desserts.« Laurel lachte auf, verstummte wieder und grinste. »Das gefällt mir. Vielleicht lasse ich mir ein Schild machen. Gott, morgen muss ich Frühsport machen wie eine Bekloppte, aber ich will Charles nicht kränken«, fügte sie hinzu und nahm noch einen Bissen. »Hör zu, ich gehe nur ganz kurz nach hinten.«
»Ich komme mit.«
»Bist du sicher?«
»Das lasse ich mir nicht entgehen«, sagte Del und stand auf, um ihre Hand zu nehmen.
»Es dürfte inzwischen ruhiger geworden sein«, erklärte Laurel. »Der große Run aufs Abendessen ist vorbei. Aber fass nichts an. Julio kann echt austicken. Wenn er droht, dich zu filetieren wie eine Forelle, nimm’s nicht persönlich.«
»Ich kenne Julio. Ich bin ihm ein paarmal begegnet, wenn er an den Tisch herausgekommen ist.«
Laurel warf Del einen Blick zu, als sie sich der Küche näherten. »Dann kennst du ihn nicht.«
Sie stieß die Tür auf.
Ruhig, hatte sie gesagt. Offenbar hatten sie sehr verschiedene Auffassungen von diesem Begriff. Del kam es vor, als würden überall gleichzeitig Leute herumlaufen, und der Lärm - Stimmengewirr, Geschirrklappern, das Brummen von Entlüftungen, das Hacken von Messern und das Brutzeln des Grills - war ohrenbetäubend.
Dampf stieg auf und hing zusammen mit der Hitze und der Anspannung in der Luft.
An einem Teil des riesigen Herds stand Julio in seiner Schürze und der Kochmütze und fluchte ständig in verschiedenen Sprachen vor sich hin.
»Könnt ihr euch nicht entscheiden?«, polterte er. »Braucht ihr mehr Zeit?« Dann brach ein Strom von Gossenspanisch aus ihm heraus, der die bereits glühende Luft versengte. »Will keine Pilze, will mehr Karotten. Vollidioten! Wo ist mein Scheißteller, verdammt?«
»Hat sich nichts geändert«, sagte Laurel gerade laut genug, dass er es hören konnte.
Er drehte sich um, ein spindeldürrer Kerl mit vorspringenden
schwarzen Brauen über feurigen braunen Augen. »Und du, sprich nicht mit mir.«
»Ich bin nicht hier, um mit dir zu sprechen.« Laurel wandte sich ab und ging auf den jüngeren Mann zu, der aufgehört hatte, Himbeersauce um ein Stück Schokoladenkuchen auf einem Dessertteller zu träufeln. »Sie müssen Charles sein.«
»Sprich nicht mit ihm, bevor er fertig ist. Glaubst du, das hier ist ein Kaffeekränzchen?«
Charles verdrehte die Augen in einem hübschen Gesicht, das die Farbe von frisch gemahlenem Kaffee hatte. »Bitte. Nur noch eine Minute.«
Er richtete den Teller fertig an, indem er ein paar Beeren darüber streute und hauchdünne Kekse am Rand einer Schüssel mit Trifle verteilte. Wie auf ein geheimes Zeichen schnappte eine Bedienung sich die Teller und trug sie zur Tür hinaus.
»Ich freue mich so, Sie kennenzulernen. So sehr.«
»Ihre Soufflés waren wundervoll - vor allem das mit Zitrone. Danke.«
Charles’ Gesicht hellte sich auf, dachte Del, als hätte Laurel ein Licht angeknipst. »Es hat Ihnen geschmeckt? Als ich gehört habe, dass Sie hier sind, wollte ich etwas für Sie tun. Das mit Zitrone. Das hat Ihnen geschmeckt?«
»Das war besonders gut. Üppig und erfrischend zugleich.«
»Wir haben es noch nicht auf der Karte. Es ist neu. Ich hab noch dran gearbeitet.«
»Ich finde, Sie haben es perfektioniert. Ich nehme an, das Rezept rücken Sie nicht heraus?«
»Sie …« Ihm stockte der Atem. »Sie wollen mein Rezept? Ich schreibe es Ihnen auf. Sofort. Ich schreibe es Ihnen auf, Ms. McBane.«
»Laurel.«
»Laurel.«
Del hätte geschworen, dass ihr Name von den Lippen des jungen Mannes klang wie ein Gebet. Als er davoneilte, um das Rezept zu holen, drehte Laurel sich zu Del um.
»Bin gleich wieder da.«
Als sie mit Charles verschwand, schob Del die Hände in die Hosentaschen und sah sich um. Julio trank gerade aus einer Wasserflasche und musterte ihn.
»Schweinemedaillons.«
»Stimmt genau. Sie waren ausgezeichnet.«
»Mr. Brown.« Julio nahm das Lob entgegen. Dann schweifte sein Blick zu Laurel und zurück zu Del. »Hm«, sagte er.
Er schraubte seine Flasche zu, bevor er mit großen Schritten in die Ecke eilte, wo Laurel mit Charles saß. »Ich bin immer noch sauer auf dich.«
Laurel zuckte die Achseln.
»Du hast meine Küche verlassen.«
»Was ich reichlich früh genug angekündigt habe, und ich bin in meiner Freizeit hergekommen, um meinen Nachfolger einzuarbeiten.«
»Deinen Nachfolger.« Fluchend fuhr
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