Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)
früh zu kommen.«
»Das stimmt.« Leichthin, unbefangen, erwachsen , gratulierte Laurel sich selbst. »Du warst mal mit ihr zusammen.«
»Kurz, und das ist schon lange her. Bevor sie geheiratet hat.«
»Ich will hoffen, dass du nichts mit ihr hattest, als sie verheiratet war. Und nach ihrer Scheidung?«
Del schüttelte den Kopf. »Ich hab sie in der Scheidungssache vertreten. Keine Dates mit Klientinnen, und keine Dates mit ehemaligen Klientinnen, deren Scheidungssache ich vertreten hab. Das ist einfach keine gute Idee.«
»Penny Whistledown.« Laurel zeigte mit dem Finger auf ihn. »Ich erinnere mich, dass du ihre Scheidung übernommen hast, und ein paar Jahre später hattest du was mit ihr.«
»Daher weiß ich ja, dass es keine gute Idee ist.«
»Sie war so hilfsbedürftig. Wenn sie dich zu Hause oder im Büro nicht erreichen konnte, rief sie Parker an und nervte sie, um rauszukriegen, wo du bist.« Laurel trank noch einen Schluck Wein. »Das, Herr Rechtsbeistand, war eine schwere Fehleinschätzung deinerseits.«
»Schuldig in allen Punkten. Du hattest aber auch ein paar davon.«
»Nee. Von hilfsbedürftigen Männern halte ich mich fern.«
»Nein, ich meine Fehleinschätzungen. Drake, nein, Deke Soundso. Wie viele Tattoos hatte der?«
»Acht, glaube ich. Vielleicht auch neun. Aber er zählt nicht. Ich war sechzehn und wollte damit nur meine Eltern auf die Palme bringen.«
»Mich hast du auf die Palme gebracht.«
Laurels Augenbrauen flogen hoch. »Echt?«
»Echt. Fast den ganzen Sommer über hing er bei uns rum, in seinen Motorradstiefeln und den T-Shirts mit den rausgerissenen Ärmeln. Er hatte einen Ohrring, und ich glaube, sein Grinsen hat er vor dem Spiegel geübt.«
»Du erinnerst dich besser an ihn als ich.«
Laurel wartete ab, bis Ben die Salate serviert und ihnen Wein nachgeschenkt hatte.
»Wir wissen gegenseitig zu viel über unsere Verflossenen. Könnte gefährlich werden.«
»Ich werde deine nicht gegen dich verwenden, wenn du es umgekehrt auch nicht machst.«
»Das ist fair und vernünftig«, entschied Laurel. »Übrigens, die Leute fragen sich, was wir machen, also, was zwischen uns läuft.«
»Welche Leute?«
»Hier, heute Abend. Leute, die dich kennen.« Laurel neigte den Kopf leicht in Richtung des Tisches, an dem die drei Frauen so taten, als würden sie nicht über sie reden. »Und Leute, die mich kennen.«
»Stört dich das?«
»Nein. Eigentlich nicht. Vielleicht ein bisschen.« Achselzuckend wandte Laurel sich ihrem Salat zu. »Es ist ganz normal, vor allem, weil einer von uns ein Brown ist, von den Browns aus Connecticut.«
»Ich würde sagen, es ist ganz normal, weil ich hier mit der schönsten Frau im ganzen Raum sitze.«
»Gut. Das ist sehr gut. Eine gängige Floskel als Begründung.«
Del legte die Hand auf Laurels, die auf dem Tisch lag. »Ich weiß, wen ich anschaue.«
Gelöst drehte Laurel die Hand so, dass sie die Finger mit Dels verschränken konnte. »Danke.«
Lass sie rätseln, dachte sie. Lass sie reden. Sie hielt in der Hand, was sie sich immer gewünscht hatte.
Sie aßen, ließen sich gegenseitig kosten, tranken guten Wein, redeten über alles, was ihnen in den Sinn kam. Sie hatten sich immer gut unterhalten können, dachte Laurel, über alles und jedes. Sie stellte fest, dass es ihr gelang, eine Glasglocke um sie herum zu errichten und damit alle anderen
auszuschließen, um das Gespräch sowie das Hauptgericht zu genießen.
Ben stellte ein Trio von Mini-Soufflés auf den Tisch. »Schöne Grüße von Charles, dem Dessertchef. Er hat gehört, dass du da bist und wollte etwas Besonderes für dich machen. Er ist ein bisschen nervös«, fügte Ben leiser hinzu, während er sich zu Laurel hinunterbeugte.
»Im Ernst?«
»Du bist nicht leicht zufriedenzustellen, Laurel. Wenn du lieber was anderes hättest …«
»Nein, das ist super. Sie sehen schön aus.« Sie kostete zuerst vom Schokoladensoufflé mit Schlagsahne. Und schloss lächelnd die Augen. »Himmlisch. Probier mal«, sagte sie zu Del und kostete selbst das Vanillesoufflé. »Wirklich fantastisch.«
»Charles würde gern kurz zu dir rauskommen.«
»Ich kann auch nach hinten gehen. Nachdem wir das hier verputzt haben.«
»Du würdest ihn sehr glücklich machen. Danke, Laurel.«
Laurel probierte das letzte Soufflé, während Ben sich entfernte. »Hm, das mit Zitrone ist ausgezeichnet. Genau die richtige Mischung aus säuerlich und süß.«
»Ein Brown von den Browns aus Connecticut. Das hast
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