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Herr der Welt

Herr der Welt

Titel: Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Handels auf dem Eriesee ist recht bedeutend, und der jährliche Warenumschlag wird auf nicht weniger als zwei Millionen zweimalhunderttausend Dollars (fast 9 1 / 4 Millionen Mark) geschätzt.
     

    Hier sah er nun wie dieses Unterseeboot sich in der Bucht still legte. (S. 114.)
     
    Der Break folgte einer sehr gewundenen Straße, die sich den vielen Einbuchtungen und Vorsprüngen des Seeufers anpaßte.
    Während der Kutscher sein Gespann zu scharfem Trabe antrieb, plauderte ich mit Arthur Wells und erfuhr dabei, was ihn veranlaßt hatte, die von ihm an das General-Polizeiamt in Washington adressierte Depesche abzusenden.
    Achtundvierzig Stunden vorher, am Nachmittage des 27. Juli, hatte sich Wells zu Pferde nach dem kleinen Flecken Hearly begeben. Fünf Meilen von diesem fiel ihm, als er durch ein Wäldchen ritt, auf, daß ein Taucherboot nach der Oberfläche des Sees herauskam. Er hielt an, sprang zur Erde und schlich sich nach dem Saum des kleinen Gehölzes hin. Hier sah er nun, ohne – von Strauchwerk beschützt – selbst bemerkt werden zu können, wie dieses Unterseeboot sich im Hintergrunde der Bucht von Black-Rock still legte. War das nun jener unergreifbare Apparat, der hier auftauchte und das Land anlief… derselbe, den man vor Boston und im Kirdallsee beobachtet hatte?
    Als das Unterseeboot nahe der das Ufer begleitenden Felsenwand angelegt hatte, sprangen zwei Männer auf den Strand. Ob wohl der eine von diesen jener »Herr der Welt« war, von dem man seit seinem letzten Erscheinen auf dem Oberen See nicht mehr reden gehört hatte? Und war das die geheimnisvolle »Epouvante«, die hier aus den Tiefen des Eriesees aufgestiegen war?
    »Ich war allein, sagte Wells, allein, nahe dem Grunde dieser Bucht. Wären Sie, Herr Strock, mit Ihren Begleitern dagewesen, so hätten wir, zu vieren gegen zwei, wohl einen Handstreich wagen und die Männer festnehmen können, ehe sie wieder auf ihr Schiff zu springen und zu entfliehen vermochten.
    – Ganz gewiß, antwortete ich. Doch befanden sich nicht auch noch andere an Bord? Gleichviel… nach der Überwältigung jener beiden hätten wir vielleicht erfahren, wer sie waren…
    – Und vor allem, fiel Wells ein, ob der eine von beiden der Kapitän der ›Epouvante‹ war.
    – Ich fürchte nur eines, Wells: daß das Unterseeboot, mochte es sein, welches es wollte, die Bucht seit Ihrem Weggange von da verlassen haben werde.
    – Das wird sich nach wenigen Stunden zeigen, und gebe der Himmel, daß wir das Fahrzeug noch vorfinden. Dann… mit Anbruch der Nacht…
    – Doch sagen Sie, Sie sind wohl nicht bis zum Abend in dem kleinen Gehölz geblieben?
    – Nein, gegen fünf Uhr bin ich fortgeritten und kam am Abend nach Toledo, wo ich noch die Depesche nach Washington aufgegeben habe.
    – Sind Sie gestern wieder nach der Bucht von Black-Rock zurückgekehrt?
    – Jawohl.
    – Lag da das Unterseeboot noch am Lande?
    – Genau an derselben Stelle.
    – Und die beiden Männer?…
    – Die waren auch noch da. Meiner Ansicht nach hatte eine Havarie sie veranlaßt, zu deren Ausbesserung an der verlassenen Stelle ans Land zu gehen.
    – Das wäre ja möglich, sagte ich, eine Beschädigung, die sie hinderte, ihre gewohnte Zuflucht unter der Oberfläche aufzusuchen. Wenn’s nur an dem wäre!
    – Ich habe triftige Gründe, das anzunehmen, denn sie hatten verschiedenes Material nach dem Strande geschafft, und soviel ich wahrnehmen konnte, ohne meine Anwesenheit zu verraten, wurde an Bord gearbeitet.
    – Nur von den beiden Männern?
    – Nur von diesen allein.
    – Sollten denn, bemerkte ich, keine weiteren Leute da sein, einen Apparat von so außergewöhnlicher Geschwindigkeit – gleichviel ob Automobil oder Unterseeboot – zu bedienen und zu steuern?
    – Das glaube ich nicht, Herr Strock. Jedenfalls habe ich nur die beiden Männer, wie am Tage vorher, wiedergesehen. Mehrmals kamen sie an das Wäldchen, worin ich mich versteckt hatte, heran, schnitten da einen Haufen Zweige ab und zündeten auf dem Strande ein Feuer an. Diese Bucht ist ja so öde und verlassen, daß sie – und das schienen sie zu wissen – eine Überraschung kaum zu befürchten hatten.
    – Sie würden sie aber wiedererkennen?
    – Mit voller Sicherheit! Der eine, eine mittelgroße, kräftige Gestalt, hatte strenge Gesichtszüge und trug Vollbart, der andere war kleiner, mehr untersetzt. Ich bin damals, wie am Tage vorher, erst gegen fünf Uhr wieder aufgebrochen. In Toledo erhielt ich dann spät am Abend noch

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