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Herr der Welt

Herr der Welt

Titel: Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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darauf beschäftigten Leute sehr häufig. Übrigens verbrachte er die ganze Zeit, in der er nicht in seinem
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im Flecken wohnte, mit Jagdausflügen, wonach seine cynegetischen Triebe ihn unwiderstehlich hinzogen.
    Am Nachmittage ließ ich mich nach dem Hause Elias Smiths führen. Er befand sich auch zu Hause, da er durch ein Telegramm von meinem Erscheinen benachrichtigt war. Ich übergab ihm das Schreiben, womit Herr Ward mich bei ihm beglaubigte, und damit war unsere Bekanntschaft schnell genug eingeleitet.
    Der Bürgermeister von Morganton hatte mich ohne alle Umstände empfangen. Mit der Pfeife im Munde und einem Glas Brandy vor sich, saß er in bequemer Haltung an einem Tische. Eine Magd brachte sofort ein zweites Glas, und ich mußte meinem Wirte erst Bescheid tun, ehe sich ein Gespräch zwischen uns entwickelte.
    »Ach, der Herr Ward ist es, der Sie geschickt hat, sagte er gemütlich, na, da wollen wir zuerst einmal auf die Gesundheit des Herrn Polizeidirektors trinken.«
    Darauf stießen wir mit den Gläsern an und leerten sie zu Ehren meines hohen Vorgesetzten.
    »So!… Nun sagen Sie mir, um was es sich eigentlich handelt«, fragte mich dann Elias Smith.
    Ich erklärte nun dem Ortsvorsteher von Morganton den Grund und den Zweck meiner Entsendung nach diesem Bezirke Nordkarolinas und erinnerte ihn an die Tatsachen – richtiger: die Erscheinungen, deren Schauplatz die hiesige Gegend gewesen war. Dabei wies ich – und er stimmte dem bei – darauf hin, wie wichtig es sei, die Bewohner dieser Gegend wieder zu beruhigen oder sie wenigstens zu veranlassen, für jeden Augenblick auf der Hut zu sein. Ich bemerkte ihm ferner, daß sich die einschlägigen Behörden pflichtschuldigst mit diesem Zustand der Dinge beschäftigten und ihm abhelfen wollten, wenns in ihrer Macht stünde. Endlich fügte ich hinzu, daß mein Chef mir vollständig freie Hand gegeben hätte, eine Untersuchung des Great-Eyry rasch und gründlich durchzuführen. Ich sollte dabei vor keiner Schwierigkeit, vor keinen Unkosten zurückschrecken, und selbstverständlich verbürge sich das Ministerium für jeden Aufwand, den die Ausführung meines Auftrages verursachen könnte.
    Elias Smith hatte mir zugehört, ohne ein Wort zu äußern, er hatte dabei nur sein und mein Glas wiederholt frisch gefüllt. Daß er, dicke Wolken aus seiner Pfeife verbreitend, meinen Worten mit Aufmerksamkeit gelauscht hatte, das stand bei mir außer Zweifel. Ich sah ja, wie seine Gesichtszüge sich dann und wann belebten und wie seine Augen unter den buschigen Brauen aufglänzten. Offenbar fühlte sich die erste Magistratsperson von Morganton auch von dem beunruhigt, was am oder im Great-Eyry vorging, und der Mann war jedenfalls ebenso ungeduldig wie ich, die Ursache jener Erscheinungen kennen zu lernen.
    Nach Beendigung meiner Mitteilungen blieb Elias Smith, während er mich unverwandt ansah, noch einige Augenblicke schweigend sitzen.
    »Also da unten in Washington, begann er dann, möchte man gern wissen, was der Great-Eyry in seinem Bauche birgt?…
    – Ganz recht, Herr Smith.
    – Und Sie selbst wohl auch?
    – Natürlich.
    – Na, mir geht’s ebenso, Herr Strock!«
    War der Bürgermeister von Morganton nun wirklich ein Neugieriger meines Schlages, so mußten wir ja vortrefflich zusammenpassen.
    »Sie begreifen doch, fügte er hinzu, nachdem er seine Pfeife ausgeklopf hatte, daß mich als Landeigentümer alles interessiert, was den Great-Eyry betrifft, und daß ich als Bürgermeister die Pflicht habe, mich um das Wohl und Wehe meiner Gemeindeangehörigen zu bekümmern.
    – Jawohl, antwortete ich, da haben Sie, Herr Smith, ja doppelte Veranlassung, auf eine Erforschung jener Erscheinungen bedacht zu sein, die vielleicht die ganze Gegend durcheinanderrütteln könnten. Bisher sind sie Ihnen jedenfalls ebenso unerklärlich geblieben, wie sie geeignet waren, die Bewohner der Umgegend zu schrecken und zu ängstigen.
    – Vor allem unerklärlich, Herr Strock, denn ich für meinen Teil glaube kaum, daß der Great-Eyry ein Krater sein könne, da die Alleghanykette nirgends eine vulkanische Natur zeigt. Nirgends, weder in den Schluchten von Cumberland, noch in den Talmulden der Blauen Berge, haben sich auch nur Spuren von Asche. Schlacken, Lavamassen oder sonstigen Auswurfstoffen nachweisen lassen. Ich glaube also nicht, daß der Bezirk von Morganton von Störungen des Erdinnern etwas zu fürchten habe.
    – Das ist wirklich Ihre Ansicht, Herr Smith?
    – Ja…

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