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Herr des Lichts

Herr des Lichts

Titel: Herr des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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ihre Eier sind damals zerschmettert worden, und neue kann sie nicht mehr legen, aber in ihrem Körper ruht noch immer die brennende Gewalt der MeerGlut.«
    »Und du glaubst, sie würde mir helfen?«
    »Niemand anderem. Sie ist die letzte ihrer Art. Sie wird nur einem Ebenbürtigen zur Seite stehen.«
    »Aber die Göttin, die einmal als Durga bekannt war, trägt inzwischen den Körper Brahmas und führt unsere Feinde an.«
    »Ja. Doch damit ist Durga nun ebenfalls ein Mann. Vielleicht hätte sich die Mutter auf die andere Seite gestellt, wäre Kali eine Frau geblieben. Aber sie hat sich nun festgelegt. Ihre Wahl ist auf dich gefallen.«
    »Das bringt die Dinge zumindest etwas ins Lot.«
    »Die Rakascha hüten in diesem Moment Elefanten, Slizzards und Großkatzen, die auf die Feinde gehetzt werden sollen.«
    »Gut.«
    »Und sie ziehen Elementarfeuer zusammen.«
    »Sehr gut.«
    »Dalissa ist jetzt ganz in der Nähe. Sie wird auf dem Bett des Flusses warten und emporsteigen, wenn sie gebraucht wird.«
    »Grüß sie von mir«, sagte Sam, während er sich umwandte und in sein Zelt zurücktrat.
    »Ich werde sie grüßen.«
    Er ließ die Türplane hinter sich zufallen.
    Als der Gott des Todes aus dem Himmel auf die Ebene am Vedra herabstieg, bedrängte ihn Taraka, der Rakascha, in Gestalt einer großen Katze aus Kaniburrha.
    Aber sogleich wurde der Dämon zurückgeworfen. Yamas Mittel hatte ihn abgestoßen, und Taraka war nicht in der Lage, nahe an ihn heranzukommen.
    Der Rakascha warf die Katzengestalt ab, strudelte weg und wurde zu einem Wirbelwind aus Silberstäubchen.
    »Todesgott!« explodierte es in Yamas Schädel. »Erinnerst du dich an den Höllenschacht?«
    Und sofort wurden Felsen, Steine und Sandboden in den Strudel hochgesogen und durch die Luft auf Yama geschleudert, der seinen Umhang mit einer Drehbewegung um sich warf und seine Augen hinter dem Saum verbarg. Ansonsten rührte er sich nicht.
    Nach einer Weile erstarb die Wut des Angriffs.
    Yama hatte sich nicht bewegt.
    Der Boden im Umkreis war mit Geröll bedeckt, aber kein einziger Stein lag in der Nähe des roten Gottes.
    Yama senkte seinen Umhang und blickte in den Wirbelwind hinein.
    »Was für eine Zauberei ist das?« fragte Taraka. »Wie ist es möglich, daß zu meinen Angriff abzuwehren vermagst?«
    Yama blickte weiter zu Taraka hinüber. »Wie ist es möglich, daß du durch die Luft wirbeln kannst?« fragte er.
    »Ich bin der größte unter den Rakascha. Ich habe deinem Todesblick schon einmal standgehalten.«
    »Und ich bin der größte unter den Göttern. Ich habe mich im Höllenschacht gegen all deine Legionen behauptet.«
    »Du bist ein Lakai der Trimurti.«
    »Du irrst. Ich bin hierher gekommen, hierher nach Keenset, um gegen den Himmel zu kämpfen - im Namen des Akzelerationismus. Mein Haß ist groß, und ich habe Waffen mitgebracht, die gegen Trimurti eingesetzt werden können.«
    »Dann muß ich wohl für den Augenblick auf das Vergnügen verzichten, unseren Zweikampf fortzusetzen.«
    »Ich würde es für ratsam halten.«
    »Zweifellos möchtest du zu unserem Führer gebracht werden?«
    »Ich finde auch so den Weg.«
    »Dann bis zu unserem nächsten Zusammentreffen, Yama- Herr.«
    »Auf Wiedersehn, Rakascha.«
    Taraka schoß wie ein brennender Pfeil durch die Luft und war schon einen Moment später in den Wolken verschwunden.
    Einige sagen, daß Yama zu der Erkenntnis gelangt sei, als er, umhüllt von Finsternis, in dem großen Käfig inmitten des Vogelkots stand.
    Andere sagen, daß er kurze Zeit später auf denselben Gedanken gekommen sei wie Kubera und die Psychobänder in der Ungeheuren Halle des Todes mit denen aus dem Palast des Karma verglichen habe.
    Wie immer es sich auch verhalten haben mochte, als er das Zelt auf der Ebene am Vedra betrat, begrüßte er den Mann im Innern mit dem Namen Sam. Dieser Mann legte die Hand auf den Griff seiner Klinge und blickte Yama ins Gesicht.
    »Tod, du nimmst die Schlacht vorweg«, sagte er.
    »Es hat sich eine Veränderung ergeben«, erwiderte Yama.
    »Was für eine Art von Veränderung?«
    »Einen Seitenwechsel. Ich bin hierhergekommen, um mich dem Willen des Himmels entgegenzustellen.«
    »Mit welchen Mitteln?«
    »Stahl. Feuer. Blut.«
    »Woher dieser Gesinnungswandel?«
    »Im Himmel herrschen jetzt Schande, Treubruch und Scheidung. Kali ist zu weit gegangen, und ich kenne nun auch den Grund dafür, Kalkin-Herr. Ich bin kein begeisterter Parteigänger deines Akzelerationismus, aber ich verwerfe

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