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Herr des Lichts

Herr des Lichts

Titel: Herr des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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fliegen wir?« fragte Ratri.
    »Nach Keenset, das liegt am Fluß Vedra«, antwortete er. »Und das ist Sam. Er ist noch am Leben.«
    »Was ist geschehen?«
    »Er ist der, den Yama sucht.«
    »Wird er ihn auch in Keenset suchen?«
    »Zweifellos, Ratri. Zweifellos. Aber bis er ihn dort findet, sind wir vielleicht schon besser gerüstet.«
     
    In den Tagen, die der Großen Schlacht vorausgingen, kamen diejenigen, die Keenset verteidigen wollten, in die Stadt. Kubera, Sam und Ratri überbrachten die Warnung. In Keenset hatte man schon bemerkt, daß es in den Nachbarstädten gärte, man wußte aber noch nichts von den himmlischen Rächern, die im Anzug waren.
    Sam bildete die Truppen aus, die zum Kampf gegen die Götter, und Kubera die Truppen, die zum Kampf gegen die Menschen bestimmt waren.
    Für die Göttin der Nacht wurde eine schwarze Rüstung geschmiedet, für die Göttin, von der es heißt: »Bewahre uns vor der Wölfin und dem Wolf und bewahre uns vor dem Dieb, o Nacht.«
    Und am dritten Tag erhob sich auf der Ebene draußen vor der Stadt, wo Sams Zelt stand, ein Turm aus Feuer.
    »Der Herr des Höllenschachts ist gekommen, um sein Versprechen zu halten, o Siddhartha!« sagte die klingende Stimme in seinem Kopf.
    »Taraka! Wie hast du mich gefunden - wiedererkannt?«
    »Ich sehe auf die Flammen, die das wahre Wesen ausmachen, nicht auf das Fleisch, das sie einhüllt. Du weißt das.«
    »Ich habe dich für tot gehalten.«
    »Ich war es beinahe. Diese beiden trinken wirklich mit ihren Augen das Leben aus! Selbst ein Leben wie das meine.«
    »Ich habe es dir gesagt. Bringst du deine Legionen mit?«
    »Ja, ich bringe meine Legionen.«
    »Das ist gut. Die Götter werden schon bald gegen diesen Ort vorrücken.«
    »Ich weiß. Ich habe den Himmel auf seinem Berg aus Eis viele Male besucht, und meine Kundschafter sind auch jetzt dort. Deshalb weiß ich, daß sie sich darauf vorbereiten, hierher zu kommen. Sie haben auch Menschen aufgerufen, an der Schlacht teilzunehmen. Obwohl sie nicht glauben, daß sie den Beistand dieser Menschen benötigen, halten sie es doch für gut, wenn sie bei der Zerstörung der Stadt Keenset dabei sind.« »Ja, das ist verständlich«, sagte Sam und sah prüfend in den großen gelben Flammenwirbel. »Welche Neuigkeiten gibt es sonst noch?«
    »Der Gott in Rot kommt.«
    »Ich habe ihn erwartet.«
    »Auf seinen Tod! Ich muß ihn besiegen!«
    »Er wird sich mit dem dämonenabstoßenden Stoff eingerieben haben.«
    »Dann werde ich einen Weg finden, diesen Stoff zu entfernen, oder ich werde ihn aus der Ferne töten. Er wird mit Einbruch der Nacht hier sein.«
    »Mit welchem Gefährt kommt er?«
    »Mit einer fliegenden Maschine - nicht so groß wie der Donnerwagen, den wir stehlen wollten - aber sehr schnell. Ich konnte ihn im Flug nicht angreifen.«
    »Kommt er allein?«
    »Ja - aber er hat Maschinen bei sich.«
    »Maschinen?«
    »Viele Maschinen. Seine Flugmaschine ist voll seltsamer Ausrüstung.«
    »Das sieht nicht gut für uns aus.«
    Der Turm wirbelte orangefarben.
    »Aber es kommen auch andere.« »Du sagtest gerade, daß er allein kommt.«
    »Das ist richtig.«
    »Dann sag mir, was du wirklich sagen willst.«
    »Die anderen kommen nicht vom Himmel.«
    »Woher denn?«
    »Seitdem Yama dich zum Himmel hinaufgebracht hat, bin ich viel gereist, kreuz und quer durch die Welt - auf der Suche nach Verbündeten, die die Götter der Stadt ebenso hassen wie wir. Weißt du übrigens, daß ich versucht habe, deinen letzten Leib vor den Katzen aus Kaniburrha zu retten?«
    »Ja, ich weiß.«
    »Die Götter sind stark - stärker als sie je zuvor gewesen sind.«
    »Aber wer kommt uns nun zu Hilfe?«
    »Nirriti, der Schwarze, der alles haßt, aber am allermeisten die Götter der Stadt. Er sendet uns tausend Untote, die auf der Ebene an den Ufern des Vedra an unserer Seite kämpfen werden. Er hat versprochen, daß wir Rakascha nach der Schlacht unter den von ihm gezüchteten unbeseelten Körpern, die den Kampf überstanden haben, frei wählen können.«
    »Ich bin nicht gerade begeistert von der Hilfe des Schwarzen, andererseits aber nicht in der Lage, irgend jemands Hilfe auszuschlagen. Wann werden die Untoten hier sein?«
    »Heute nacht. Dalissa wird jedoch bereits früher eintreffen. Ich kann schon jetzt fühlen, wie sie näher kommt.«
    »Dalissa? Wer.?«
    »Die letzte der Mütter-der-schrecklichen Glut. Sie allein konnte in die Tiefen entkommen, als Durga und Kalkin-Herr zu der Kuppel am Meer ritten. Alle

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