Herr Hase jagt den Meisterdieb - ein Osterkrimi zum Mitraten
Kindern vorbeispaziert. »Hallöchen!«, ruft er fröhlich.
Bea starrt ihm böse nach. »Ich weiß auch schon, wen ich in Verdacht habe!«, sagt sie. »Vorhin hat sich der Kabunke nämlich erkundigt, ob wir einen Landausflug machen! Der wollte uns bestimmt ausspionieren! Der benimmt sich schon die ganze Zeit so komisch!«
»Ist ja merkwürdig«, sagt Julian. »Uns hat er auch gefragt. Aber meine Tante hat gesagt, dass ihn das nichts angeht. Und weißt du was: Als wir von Bord gegangen sind, habe ich gesehen, wie es sich dieser Kerl in einem Liegestuhl gemütlich gemacht hat! Er war also nicht an Land!«
»Wirklich?«, ruft Bea erstaunt. »Da haben wir es also!«
Beas Gedanken überschlagen sich. Wenn dieser Kabunke der Einbrecher ist, überlegt sie, dann weiß er auch, wo Herr Hase ist!
»Ich finde, wir sollten das sofort meinen Eltern erzählen!«, sagt sie deshalb.
Julian ist ganz ihrer Meinung. Gemeinsam rennen sie los. Aber in der Kabine wartet schon die nächste Überraschung.
Ist Herr Hase wieder da?
M ama und Papa haben ihre Suche unterbrochen und räumen die Kabine auf. Komischerweise scheint Mamas Laune aber gar nicht so schlecht zu sein.
»Was ist los?«, will Bea wissen. »Habt ihr Herrn Hase gefunden?«
»Nein, aber eben war der Schiffsdetektiv noch einmal da. Der Kapitän hat uns heute zum Abendessen an seinem Tisch eingeladen«, erklärt Mama. »Wegen des Einbruchs und weil wir doch Hochzeitstag haben.«
Bea ist empört: »Aber was ist mit Herrn Hase? Wo ist Nick?«
»Wer ist denn Herr Hase?«, will Julian wissen. Sein Blick fällt auf die Tüte mit dem Stall.
Aber Bea tut so, als habe sie seine Frage gar nicht gehört. Sie wendet sich an ihre Eltern: »Mama, Papa, erinnert ihr euch noch an den Kerl, der gefragt hat, ob wir an Land gehen?«
»Ja, sicher. Der mit den karierten Hosen«, sagt Papa.
»Ich glaube, das ist der Einbrecher«, platzt Bea heraus.
Julian pflichtet ihr bei. »Ich finde ihn auch sehr verdächtig!«, sagt er.
»Kinder, hier sind so viele Menschen auf dem Schiff«, sagt Mama. »Wie kommt ihr denn ausgerechnet auf diesen Kerl?«
»Er wusste, dass wir nicht da sind!«, sagt Bea.
»Nein, nein, nein«, schaltet sich nun Papa ein. »Wir können nicht einfach so jemanden verdächtigen.«
Enttäuscht lässt Bea die Schultern hängen. In diesem Moment kommt Nick zur Tür herein. »Ich hab noch immer keine Spur«, sagt er tonlos.
»Das tut mir leid«, erwidert Mama und nimmt ihn in den Arm. »Nach dem Essen suchen wir weiter nach ihm. Versprochen!«
Nick macht sich von Mama los. »Wir müssen gleich weitersuchen! Herr Hase braucht mich!« Dann stürzt er mit Tränen in den Augen wieder aus der Kabine.
»Das wollte ich nicht. Ich mache mir doch auch Sorgen«, seufzt Mama.
»Was sollen wir denn machen?«, sagt Papa verzweifelt. »Wir können doch schließlich keine Suchmeldung herausgeben!«
Bea zieht Julian aus der Kabine. »Wir gehen mal schauen, was Nick macht«, sagt sie.
Draußen vor der Tür sagt Julian: »Was es mit Herrn Hase genau auf sich hat, musst du mir aber schon erklären.«
»Ich darf nicht. Ich habe versprochen, niemandem etwas über, na ja, Herrn Hase zu sagen«, bedauert Bea. Dann laufen ihr plötzlich dicke Tränen über die Wangen. Herr Hase tut ihr so leid! Was ist, wenn sie ihn nicht mehr finden?
Julian nestelt aus seiner Hosentasche ein kariertes Taschentuch und reicht es Bea. Nachdem sie sich ausgiebig geschnäuzt hat, fühlt sie sich schon ein bisschen besser. »Ich bin mir sicher, der Schlüssel zu allem ist dieser Kabunke!«, sagt sie.
»Wir könnten ihn unauffällig beschatten«, schlägt Julian vor. Dabei grinst er so breit, dass seine Zahnspange zu sehen ist. Bea wischt sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. Jetzt kann sie schon wieder lächeln. »Genau meine Idee!«, sagt sie. Dann fügt sie leise hinzu: »Und wenn du zufällig etwas Kleines, Flauschiges, Niedliches, das ich sehr lieb habe, entdeckst, sag bitte sofort Bescheid.«
»Klaro«, sagt Julian und grinst Bea komplizenhaft an. Bea wird es ganz warm ums Herz. Julian ist wirklich ein guter Typ! Wie konnte sie ihn anfangs nur für einen Langweiler halten?
Entschlossen machen sie sich auf den Weg und streifen kreuz und quer über das Schiff. Zuerst schauen sie im Restaurant, dann in der Bar nach. Schließlich gehen sie hinauf auf das Sonnendeck. Endlich entdecken sie Herrn Kabunke. Er hat es sich in einem Liegestuhl bequem gemacht. Neben ihm sitzen die Zwillinge mit einem
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