Herr Hase jagt den Meisterdieb - ein Osterkrimi zum Mitraten
Einbrecher ist ein Meisterdieb. Er ist so raffiniert, dass man ihn nicht so leicht fassen kann«, sagt sie tröstend.
»Und was machen wir jetzt?«, will Julian wissen.
»Im Augenblick suchen wir … na, du weißt schon …«, sagt Bea.
»Das wollte ich dir auch noch erzählen!«, fällt ihr da Julian ins Wort. »Meine Tante hat etwas Interessantes gesagt! Sie hat nämlich einen Schatten gesehen. Sie hielt es für eine nette Überraschung der Schiffscrew! Es sah nämlich aus, jetzt halte dich fest, wie der riesengroße Schatten eines Osterhasen!«
»Oh, Julian! Genau nach so einem Osterhasen suche ich!«, freut sich Bea. Doch dann wird sie wieder nachdenklich. »Nur hüpft dieser Osterhase offenbar kreuz und quer auf dem Schiff herum.«
»Herr Kabunke ist mir entwischt«, sagt Julian. »Aber ich verspreche dir, wir finden heute auf jeden Fall noch deinen Osterhasen! Ganz bestimmt!«
Bea sieht Julian dankbar an. »Na, dann los!«, ruft sie.
Und so durchsuchen sie gemeinsam das erste Stockwerk, schauen in jeden Winkel, unter die Treppe, hinter jede Lampe. Nachdem sie alle Räume und alle Flure überprüft haben, wenden sie sich dem Deck zu. Julian schiebt alle Liegestühle beiseite. Bea legt sich auf den Boden, um von dort aus in jede Ecke zu spähen. Als sie auch dort alles gründlich abgesucht haben, wechseln sie auf die andere Seite des Schiffs. Dort ankommen, trifft Bea fast der Schlag! In einem der Liegestühle sitzt Herr Kabunke und pfeift zufrieden vor sich hin. Aber nicht nur das! Er trägt ein dunkelblaues Jackett. Und dieses Jackett hat goldene Knöpfe!
»Das gibt es doch gar nicht!«, zischt Bea und zieht Julian hinter eine Säule. »Der Dieb sitzt fröhlich da und trägt auch noch Papas Jacke! Das ist ja so was von dreist!«
Auch Julian wundert sich. »Der fühlt sich ja offenbar sehr sicher!«
»Ja, aber jetzt haben wir ihn!«, faucht Bea. »Wenn wir das meinen Eltern erzählen, müssen sie uns einfach glauben!«
Bea bebt vor Zorn. Sie könnte geradewegs platzen. Hals über Kopf stürmt sie mit Julian im Schlepptau in die Kabine. Zu ihrer Überraschung entdeckt Bea, dass Nick bereits zurück ist. Mit einem seligen Lächeln hält er etwas im Arm. Es ist Herr Hase! Bea fällt ein Stein vom Herzen. All ihr Kummer und ihre Wut fallen von ihr ab. Mit einem Freudenschrei stürzt sie auf Nick zu.
»Wo hast du ihn gefunden?«, will Bea wissen.
»Hier im Flur!«, sagt Nick. »Ich kam eben zurück, da stand eine Frau mit Herrn Hase im Arm vor der Tür!«
»Und warum wusste die Frau, dass Herr Hase zu uns gehört?«, wundert sich Bea.
»Keine Ahnung! Hauptsache, Herr Hase ist wieder da«, seufzt Nick.
»Mensch, ist der süß!«, sagt Julian und tritt näher. »Das ist ja wirklich ein richtiger Osterhase!«
»Äh, darf ich vorstellen«, sagt Bea. »Julian, das ist Herr Hase. Herr Hase, das ist Julian.«
»Sehr angenehm«, sagt Julian und grinst bis über beide Ohren.
In diesem Moment kommen auch Beas Eltern zurück.
»Da ist ja unser Hase!«, freut sich Papa. In seinen Augenwinkeln glitzert es verdächtig feucht. Schnell wischt er darüber.
»Ich kann nicht sagen, wie froh ich bin!«, seufzt Mama und lässt sich auf das Bett fallen. »Allerdings haben wir einen neuen Mitwisser«, stellt Papa grinsend fest.
»Aber ich sage nichts«, verspricht Julian.
»Na, dann kümmern wir uns mal um Herrn Hases Stall«, bestimmt Papa.
Während Nick freudestrahlend den Stall aufbaut, hilft Julian Mama, ein kleines Nest aus Heu zu formen und Bea Herrn Hases Futternapf aufzufüllen. Als alles fertig ist, wendet sich Bea an ihre Eltern.
»Wir wissen übrigens auch, wer der Meisterdieb ist«, verkündet sie stolz. Gemeinsam mit Julian erzählt sie, was sie alles beobachtet haben. Als sie von der Jacke mit den goldenen Knöpfen berichtet, horcht Papa auf. »Das ist ja wirklich allerhand. Es tut mir leid, Bea, ich habe dir Unrecht getan. Dieser Typ ist wirklich hochverdächtig«, stellt er wütend fest. »Wir müssen etwas unternehmen!«
Was wird Papa jetzt tun?
A m nächsten Morgen sitzen Mama und Papa mit Frau Klee, Julians Tante, beim Frühstück zusammen. Nachdem Frau Klee gehört hat, was Julian und Bea herausgefunden haben, will auch sie etwas unternehmen.
»Am besten, wir gehen zum Schiffsdetektiv. Wir dürfen das nicht für uns behalten«, sagt sie. Mama und Papa nicken, auch Bea, Julian und Nick finden das eine gute Idee. Deshalb machen sie sich nach dem Frühstück auf den Weg zu Herrn Blaumanns
Weitere Kostenlose Bücher