Herr Hase jagt den Meisterdieb - ein Osterkrimi zum Mitraten
Büro. Sie treffen ihn in Begleitung der Zwillinge vor der Tür.
»Ich hatte die Kette doch so gut versteckt«, jammert eine der Zwillinge gerade. »Ich habe sie unter die Matratze getan!«
Bea verdreht die Augen. »Unter der Matratze!«, flüstert sie Julian ins Ohr. »Da braucht man kein Meisterdieb sein, um sie zu finden.«
»Ihre Kette wird bestimmt wieder auftauchen, ich habe schon eine heiße Spur«, hören sie den Detektiv sagen. Aber die Zwillinge lassen sich kaum beruhigen. Der Detektiv ist sichtlich erleichtert, als sie sich endlich verabschieden. Dann bittet er die Toblers, Frau Klee und Julian in sein Büro.
»Haben Sie wirklich schon eine heiße Spur?«, fragt Papa hoffnungsvoll.
Der Detektiv zögert mit der Antwort. Dann gibt er zu: »Nein, leider nicht die geringste. Und heute Nachmittag erreichen wir bereits Oslo. Es ist eine Katastrophe!«
Papa wirft einen fragenden Blick in die Runde. Mama nickt ihm aufmunternd zu. Da beginnt er, dem Detektiv von Beas und Julians Verdacht zu erzählen. Wie sie gehört haben, wie die Zwillinge Herrn Kabunke von der Perlenkette erzählten. Auch dass sie Herrn Kabunke in Papas Jacke gesehen haben, lässt er nicht aus. Der Detektiv hört aufmerksam zu, ab und an macht er sich eine Notiz. Seine Stimmung heitert sich sichtlich im Laufe des Gesprächs mehr und mehr auf.
»Sehr gut, dass Sie zu mir gekommen sind«, sagt der Detektiv. »Sie haben genau das Richtige getan. Diesen Herrn Kabunke werde ich sofort genau unter die Lupe nehmen.«
Bea seufzt erleichtert auf. Sie ist sich sicher, dass jetzt Mamas Ohrringe, Papas Jacke, die Videokamera, der Fotoapparat und auch das Geld wieder auftauchen werden.
»Ich werde heute noch vor dem Mittagessen eine Kabinendurchsuchung durchführen«, sagt der Detektiv abschließend und begleitet alle höflich zur Tür.
Kaum aus dem Büro, atmen alle erleichtert auf. Da erinnert sich Mama wieder an die Brückenführung.
»Beeilt euch«, sagt sie zu Julian, Nick und Bea. »Ihr wollt doch nicht zu spät kommen.«
»Eigentlich wäre ich lieber bei der Kabinendurchsuchung dabei«, gibt Julian zu.
»Ja, das Gesicht von unserem Meisterdieb würde ich zu gerne sehen«, findet auch Bea. »Kaum zu glauben, dass wir einem so gerissenen Ganoven das Handwerk gelegt haben!«
»Moment mal«, erinnert sie da Julians Tante. »Überführt ist noch niemand!«
Aber Bea und Julian haben keinen Zweifel an Herrn Kabunkes Schuld. Vergnügt laufen sie mit Nick zur Kommandobrücke. Diese liegt im vorderen Teil des Schiffs, denn von hier aus wird es gesteuert. Die meisten Kinder sind schon da. Neugierig haben sie sich um den Kapitän versammelt.
Bea, Nick und Julian schauen sich staunend um. Der Raum ist gefüllt mit elektronischen Geräten, Monitoren und Schalthebeln. Das Beste allerdings ist der fabelhafte Ausblick. Bea und Julian treten ehrfürchtig näher an das Panoramafenster. Das Schiff fährt inzwischen nicht mehr auf dem offenen Meer. Links und rechts sind die steilen Hänge des Festlands zu sehen. Es ist, als würden sie auf einem breiten und sehr tiefen Fluss durch ein kleines Gebirge fahren. »Wir haben gerade den weltberühmten Oslofjord erreicht«, erklärt der Kapitän. »Dieser natürliche Meeresarm reicht viele Kilometer tief ins Landesinnere, bis nach Oslo.«
Bea ist tief beeindruckt. »Oh, jetzt weiß ich, warum Mama unbedingt nach Norwegen wollte«, seufzt sie.
Dann erklärt der Kapitän den Kindern, wie das Schiff gesteuert wird. »Mit dem Radar orten wir andere Schiffe, damit wir sie nicht versehentlich rammen«, sagt er. »Aber am wichtigsten ist immer noch das menschliche Auge!«
»Und wo ist das Steuerrad?«, will Nick wissen.
»Hier!«, sagt der Kapitän und führt die Kinder lächelnd zu einem Armaturenbrett mit Messanzeigern und Schalthebeln.
»Aber das sieht ja aus wie ein Joystick bei einem Computerspiel!«, stellt Nick überrascht fest.
»Ja, bei modernen Schiffen sieht das tatsächlich so aus«, bestätigt der Kapitän.
»Eigentlich will ich ja Detektiv werden«, sagt Julian. »Aber vielleicht werde ich doch lieber Kapitän!«
»Weißt du was? Ich auch!«, ruft Bea begeistert.
»Und ich auch!«, ruft Nick.
Leider ist die Brückenführung viel zu schnell zu Ende. Denn der Kapitän und seine Mannschaft müssen sich wieder um ihre Arbeit kümmern.
Bea will jetzt unbedingt sofort auf das Sonnendeck, um von dort aus die Fahrt durch den Fjord zu verfolgen. Vorher will sie aber noch ihre Sonnenbrille holen. Deshalb
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