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Herr Lehmann: Herr Lehmann

Titel: Herr Lehmann: Herr Lehmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regner
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vor Energie und wiegte seinen schweren Oberkoörper gutgelaunt hin und her, waöhrend er mit kleinen Muönzen bezahlte. Vor ihm standen drei Tuöten Kartoffelchips und drei Flaschen Bier.
    „Was willst du mit den Chips?" fragte Herr Lehmann söuerlich. „Sie hat doch schon Popcorn."
    „Salzige Popcorn", sagte sein bester Freund Karl mit erhobenem Zeigefinger. Kluge Frau hast du dir da ausgesucht, mein Lieber. Die denkt an die Elektrolyte!"
    „Ich hab sie mir nicht ausgesucht. So kann man das nicht sagen."
    „Ja, das ist wahr, man kann sie sich nicht aussuchen. Sie kommen uber einen, die Liebe ist eine Himmelsmacht und so" , sagte Karl und reichte ihm ein Bier.
    „Ich will da nicht wieder rein. Das bringt doch nichts. Warum sind wir nicht in Rumble Fish gegangen, der läuft doch gleich nebenan."
    „Ach Frank", sagte Karl, „Rumble Fish, das ist doch Kase."
    Das ist ein Superfilm" , verteidigte sich Herr Lehmann, ein absoluter Spitzenfilm ist das."
    „Den hast du schon tausendmal gesehen, Alter. Wörde mich wundern, wenn du in den letzten zehn Jahren öberhaupt irgendeinen anderen Film als den gesehen hättest. 'Du bist ein Spitzenlover, Rusty James'", zitierte sein bester Freund Karl, „auf so was stehst du natörlich, du bist ja auch der Rusty James der Eisenbahnstraße. Aber die Frauen sind nicht so, glaub mir das, die finden das nicht so toll."
    „Darum geht's doch gar nicht. Ünd was sollte der Scheiß mit der Band von Marko und Klaus. Das war das Grottigste, was ich je gesehen habe."
    Die waren doch immer schon grottig", sagte Karl. Die alte Band von denen war doch auch Kacke. Ünd die davor auch."
    Das ist kein Grund. Das ist doch ein Scheißabend ist das."
    „Ja, manchmal muß man durch die Hölle gehen. Aber das verstehst du nicht. Du hast es bei den Frauen immer viel zu leicht gehabt."
    Das ist doch Teenagerscheiße, außerdem ist das irgendwie peinlich, wenn du als Kuppelmutter auftrittst."
    Also, vor mir braucht dir gar nichts peinlich zu sein. Aber okay, okay" , sagte Karl und hob beide Hande, „ich bin schuld. War eine Scheißidee. Hier, nimm erst mal das Bier. Ist halt blöd, die Alte."
    Wieso das denn jetzt?"
    „Naja, Star-Wars-Filmnacht, das war doch ihre Idee. Auf so was kommen doch nur echt Bekloppte. Vor allem, wenn Rumble Fish nebenan lauft. Du bist halt ein echter Cineast. Irgendwo lauft sicher auch noch Johnny Guitar, wenn Frauen hassen."
    „Dagegen ist an sich nichts zu sagen. Ich meine Star Wars an sich. Das ist halt Geschmacksache. Irgendwie hat das ja auch was ..." Herr Lehmann geriet bei der Suche nach guten Argumenten etwas ins Trudeln, „also irgendwie hat das was."
    Aha" , rief sein bester Freund Karl.
    Herr Lehmann föhlte sich ertappt. „Ünd Scheiße ist es naturlich auch", fögte er hinzu.
    „Was macht ihr denn hier?" fragte Katrin, die plötzlich neben ihnen stand.
    „Haben uns festgequatscht", sagte Karl. „Ist der erste Film aus?"
    Ja, jetzt kommt gleich der zweite" , sagte sie. Den finde ich aber irgendwie nicht so gut."
    Wieso?" sagte Herr Lehmann widerborstig. Der zweite Teil ist doch eigentlich der beste. Wenn man nur mal uäberlegt . . . " Weiter kam er nicht, denn Karl trat ihn gegen das Schienbein und fiel ihm ins Wort.
    Was Herr Lehmann sagen will" , sagte sein bester Freund Karl, ist dies: Daß naämlich der zweite Teil auf jeden Fall die beste Gelegenheit bietet, mal um die Ecke zu gehen."
    Wieso nennst du ihn eigentlich immer Herr Lehmann?" fragte Katrin und schaute Herrn Lehmann zweifelnd dabei an. „Das wollte ich immer schon mal fragen."
    Weil er so etwas . . . " , sein bester Freund Karl tat, als ringe er um die richtige Formulierung, „ ... so etwas Herrschaftliches hat. Er ist nicht so wie die anderen. Ihn umgibt ein Geheimnis."
    Welches Geheimnis?"
    „Tja!" Sein bester Freund Karl hob die Arme zum Himmel. „Wenn man das wäßte. Laßt uns in die Blase gehen."
    Wieso denn in die Blase? Warum denn jetzt auch noch in eine Schwu-lenkneipe?" regte sich Herr Lehmann auf.
    „Hast du was gegen so Leute?" fragte Katrin mißtrauisch.
    Herr Lehmann verdrehte innerlich die Augen. So Leute. Sie sagte 'so Leute', wenn sie von Schwulen sprach. „Wieso soll ich was gegen Schwule haben? Ich hab bloß gesagt, daß das eine Schwulenkneipe ist. Und sind wir schwul? Bist du etwa schwul?" richtete er, etwas zu aggressiv, wie er selbst fand, aber er konnte jetzt nicht anders, er mußte sich abreagieren, die Frage an seinen besten Freund Karl und tippte ihm dazu

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