Herren der Liebe - Zaghaft: Erotischer Roman (Teil 1) (German Edition)

das anspricht, lass mich mit in die Umkleidekabine. Dann zeige ich es dir!“ Liam streicht sich eine Haarsträhne aus der Stirn und betrachtet mich ganz unverblümt von oben bis unten.
    Ich werde ein kleines bisschen rot. „Du bist unmöglich“, lächele ich und freue mich gleichzeitig darüber, dass ein Traummann wie Liam mich so anziehend findet. „Gut, dann nehme ich das Kleid!“
    E igentlich nicht sehr vernünftig ein Kleid zu kaufen, obwohl ich mein Geld gerade zusammenhalten muss. Aber für die kleine Racheaktion an Tobias ist es mir das wert. Und passende Schuhe müsste ich eigentlich noch in einem meiner Umzugskartons haben. Dennoch habe ich ein schlechtes Gewissen, als ich an der Kasse stehe und die 150 Euro für das Kleid bezahle. Das wird wohl erst einmal der letzte Klamottenkauf gewesen sein. Ohne Job kann ich mir keine Shoppingtouren mehr leisten.
    „Hey Caroline, was machst du denn für ein Gesicht? Ist doch ein tolles Kleid! Wenn ich dein Exfreund wäre, würde ich vor Staunen den Mund nicht mehr zu kriegen, wenn du in diesem Kleid vor mir stehen würdest.“
    Ich schüttele den Kopf. „Nichts, schon gut!“ Ich werde einfach versuchen, diesen Tag zu genießen und nicht über meine Zukunft nachzudenken. Das kann ich morgen immer noch tun.
    „Und jetzt?“, frage ich und hake mich bei Liam unter. „Wie soll der ‚Wir-ärgern-Tobias-Plan’ weitergehen?“
    „Friseur?“, schlägt Liam vor.
    Das wird mich zwar auch wieder Geld kosten, aber wenn ich wirklich perfekt aussehen will, gehört Haare stylen nun mal dazu. Und außerdem kann ich mich beim Friseur immer herrlich entspannen. „In Ordnung, Friseur“, nicke ich. „Kommst du mit?“
    „Na klar “, lächelt Liam und lässt seine Augen über meinen Körper wandern. „Ich werde doch für die Beratung bezahlt!“
    Ein kleiner Schauer der Erregung breitet sich in meiner Mitte aus. Liam ist so verdammt sexy. Meine Vagina pulsiert in freudiger Erwartung. Wer weiß, wann ich jemals wieder auf ein derart gut aussehendes männliches Exemplar treffen werde, mit dem ich so unkomplizierten und unverbindlichen Sex haben kann.
    „Und wie du bezahlt wirst“, zwinkere ich und hake mich bei ihm unter. Die Verkäuferinnen werfen mir neidische Blicke zu.
    Ätsch! Meiner, denke ich. Wenn auch leider nur für eine verdammt kurze Zeit.
     
     
     
    „Wow, du siehst echt toll aus!“, meint Liam.
    „Danke!“ Ich drehe mich vor dem großen Spiegel in seinem Schlafzimmer hin und her und betrachte mich von allen Seiten. Wirklich nicht übel! Der Friseur hat ganze Arbeit geleistet. Meine Haare fallen in weichen Wellen über meine Schultern, mein Gesicht ist dezent geschminkt. Und das rote Kleid in Kombination mit meinen blonden Haaren sieht knallermäßig aus. Ein wenig Lampenfieber habe ich schon. Was soll ich sagen, wenn ich Tobias wiedersehe? Was, wenn er vielleicht gar nicht da ist? Dann war die ganze Maskerade umsonst. Oder wenn er doch da ist und ich vor lauter Aufregung kein Wort heraus bekomme? Dann stehe ich trotz meines tollen Outfits, wie ein Volltrottel da.
    „Du runzelst schon wieder die Stirn“, unterbricht Liam meine Gedanken. „Was ist denn los?“
    „Vielleicht sollten wir einfach nur essen gehen und nicht zu Tobias fahren“, beginne ich.
    „Quatsch!“ Liam schüttelt energisch den Kopf. „Wir ziehen das jetzt durch. Danach wirst du dich bestimmt besser fühlen, glaub mir!“
    „Ich weiß aber gar nicht, was ich sagen soll“, werfe ich ein.
    „Dann überlegen wir uns jetzt etwas und üben ein bisschen. In Ordnung?“
    „Hm, wenn du meinst“, brumme ich wenig begeistert.
    Während der nächsten halben Stunde bekomme ich ein ganz persönliches Coaching von Liam. Er zeigt mir, wie ich mich hinstellen soll, um selbstbewusster zu wirken und wie man sich an bestimmten Wörtern einer Rede festhalten kann, um keinen Blackout zu bekommen. Er scheint sehr viel Ahnung im Bereich „Selbstbewusstes Auftreten“ zu haben. Was er wohl beruflich macht? Bestimmt arbeitet er in einer Führungsposition. Ich werde ihn nachher beim Essen danach fragen. Als Liam denkt, dass ich nun so weit bin, zieht er einen piekfeinen schwarzen Anzug an. Der steht ihm so fantastisch, dass mein Mund bei seinem Anblick ganz trocken wird. Liams Aussehen wird Tobias umhauen und seine neue Freundin sicher auch. So etwas Gutaussehendes hat sie bestimmt noch nie gesehen. Tobias kann mit Liam nicht annähernd mithalten.
    Es klingelt an der Wohnungstür. Ich blicke Liam