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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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darauf erpicht – waren, es mit dem Großen Strudel selbst in dem schweren Seegang – immer noch die Auswirkungen des Sturms – aufzunehmen, setzten sich kühlere und umsichtigere Köp-fe durch. »Ich bin sicher, daß die See sich in Kürze beruhigen wird«, brüllte Barak zu seinem Freund hinüber. »Und Rheon läuft nicht davon. Wir wollen doch nicht unnötig Schiffe verlieren!«
    »Barak«, brüllte Greldik zurück, »du wirst zum alten Weib!«
    »Genau das gleiche sagte Anheg kurz vor Jarviksholm«, bemerkte Barak.
    »Er ist ein weiser König.«
    »Aber es ist nicht sein Schiff!«
    Als sie die Enge hinter sich und das ruhigere Gewässer des Golfs von Cherek erreicht hatten, nahm König Anheg einen großen Teil der Flotte und segelte nordwärts nach Val Alorn. Ehe Belgarath auf eines von seinen Schiffen umstieg, unterhielt er sich noch leise mit Garion und Polgara. »Sobald ich in Val Alorn fertig bin, reise ich nach Mar Terrin weiter«, erklärte er ihnen. »Falls ich noch nicht zu-rück bin, wenn ihr Rheon erreicht, sei vorsichtig, Garion. Der Kult ist fanatisch, und dieser Krieg, den sie begonnen haben, ist gegen dich persönlich gerichtet.«
    »Ich passe auf ihn auf, Vater«, versicherte ihm Polgara.
    »Ich bin ganz gut imstande, auf mich selbst aufzupassen, Tante Pol«, versicherte ihr Garion.
    »Davon bin ich überzeugt, Liebes«, antwortete sie, »aber alte Gewohnheiten sind schwer auszurotten.«
    »Wie alt muß ich denn werden, bis du einsiehst, daß ich erwachsen bin?«
    »Frag mich das in etwa tausend Jahren wieder«, riet sie ihm.
    »Vielleicht kann ich dir dann darauf antworten.«
    Er lächelte und seufzte. »Tante Pol, ich liebe dich!«
    »Ja, Liebes.« Sie tätschelte seine Wange. »Ich weiß, und ich liebe dich auch.«
    Bei Kotu wendete das Schiff mit Hettar, seiner Gemahlin und seinen Eltern und fuhr südwärts Richtung Aldurfurt. »Wir sehen uns in etwa drei Wochen bei Rheon wieder«, rief der falkengesichtige Algarier zum Seevogel hinüber. »Laßt ein paar Gegner für mich übrig!«
    »Nur, wenn du dich beeilst!« schrie Lelldorin lachend zurück.
    »Ich bin nicht sicher, wer schlimmer ist«, wandte sich Polgara an Ce'Nedra, »Arendier oder Alorner.«
    »Könnten sie vielleicht verwandt sein?« fragte Ce'Nedra.
    Polgara lachte, dann rümpfte sie die Nase, als sie auf die Kais von Kotu blickte. »Komm, Liebes, gehen wir unter Deck. Hafen riechen immer übel.«
    Die Flotte fuhr an Kotu vorbei und hintereinander in die Mündung des Mrin. Seine Strömung war träge, und die Sümpfe erstreckten sich grün und naß zu beiden Seiten. Garion stand nahe dem Bug des Seevogels und beobachtete müßig, wie graugrünes Schilf und verkümmerte Büsche vorbeiglitten, während die Ruderer sich mit gleichmäßigen Schlägen flußauf kämpften.
    »Ah, da seid Ihr ja, Garion.« Königin Porenn kam von hinten auf ihn zu. »Ich dachte, wir könnten uns vielleicht ein paar Minuten unterhalten.«
    »Selbstverständlich.« Er mochte diese zierliche blonde Frau, deren Mut und Hingabe gleichermaßen ungeheure Zuneigung und eiserne Entschlußkraft verrieten.
    »Wenn wir Boktor erreichen, möchte ich, daß Kheva im Palast bleibt. Ich fürchte, das wird ihm nicht sehr gefallen, aber für Schlachten ist er noch etwas zu jung. Wenn er aufbegehrt, könntet Ihr ihm dann vielleicht befehlen, dortzubleiben?«
    »Ich?«
    »Ihr seid der Kaiser des Westens, Garion«, erinnerte sie ihn. »Ich bin bloß seine Mutter.«
    »Kaiser des Westens ist ein etwas überbewerteter Titel.« Er zupfte abwesend an einem Ohr. »Ich frage mich, ob ich Ce'Nedra überzeugen könnte, ebenfalls in Boktor zu bleiben«, überlegte er laut.
    »Das bezweifle ich«, entgegnete Porenn. »Kheva mag sich Eurer Oberherrschaft beugen, Ce'Nedra sieht in Euch jedoch ihren Gemahl. Das ist ein großer Unterschied, wißt Ihr?«
    Garion verzog das Gesicht. »Ihr habt sicher recht«, gab er zu.
    »Trotzdem kann es nicht schaden, wenn ich es versuche. Wie weit können wir mit den Schiffen den Mrin hochfahren?«
    »Der nördliche Arm führt etwa sechzig Meilen oberhalb von Boktor über Untiefen. Ich nehme an, die Schiffe ließen sich dieses Stück über Land schaffen, doch dadurch wäre nicht viel gewonnen. Weitere dreißig Meilen aufwärts kommen wieder Untiefen und dann folgen die Stromschnellen. Es ginge eine Menge Zeit verloren, die Schiffe aus dem Wasser und wieder hineinzuziehen.«
    »Dann wäre es schneller, mit dem Marsch zu beginnen, sobald wir die ersten

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