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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Wolken, und die erste Spur eines Planes erwachte in ihm.
    Als er ankam, fand er die feindlichen Armeen an gegen-
    überliegenden Seiten einer riesigen Wiese aufgestellt. Wie alte arendische Sitte es erforderte, gingen einer Schlacht ein paar Einzel-kämpfe voraus, und diese waren im Augenblick im Gange. Mehrere gerüstete Ritter beider Seiten stocherten in der Mitte der Wiese von ihren Pferden aufeinander ein, und die Armeen schauten beifällig zu. Begeistert krachten die hirnlosen jungen Edlen gegeneinander und spickten das Gras mit den Splittern ihrer zerbrochenen Lanzen.
    Mit einem Blick machte Garion sich ein Bild der Lage und stürmte geradewegs auf die Streitenden zu. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß er sich einiger Tricks bediente, als er dazwischenstürmte. Die Lanze, die er trug, sah aus wie die, mit denen die mimbratischen Ritter einander zu töten oder zu verstümmeln versuchten. Der einzige Unterschied war eigentlich nur, daß seine Lanze nicht brechen würde und sie außerdem in eine Aura reiner Kraft gehüllt war. Garion hatte nicht wirklich den Wunsch, ihre scharfe Spitze in irgend jemanden zu bohren; er wollte die Streithähne lediglich aus dem Sattel werfen. Bei seinem ersten Ritt durch die Mitte der erschrockenen Ritter stieß er mehrere hintereinander vom Pferd. Dann wendete er sein Streitroß und entsattelte zwei so rasch, daß das Klirren ihrer Rüstungen im Sturz sich wie ein einziger Laut anhörte.
    Es bedurfte jedoch noch ein bißchen mehr, etwas Spektakuläres, das bis in ihre Dickschädel vordrang. Fast gleichmütig warf Garion die unbezwingbare Lanze von sich, langte über die Schulter und zog das mächtige Schwert der Rivanischen Könige. Das Auge Aldurs stieß blaue Blitze aus, und mit einemmal flammte das ganze Schwert. Wie immer hatte diese Klinge trotz ihrer gewaltigen Größe kein spürbares Gewicht, und er führte es mit der Schnelle des Blitzes. Er schwang es geradewegs gegen einen erschrockenen Ritter und zerhackte dessen Lanze in fußlange Teile. Als nur noch das kleine Stück in des Mannes Hand übrig war, schmetterte Garion den Ritter mit der flachen Klinge des Flammenschwertes vom Pferd.
    Dann wirbelte er herum und schnitt einen erhobenen Streitkolben mitten entzwei, ehe er seinen Träger mitsamt Pferd zu Boden ritt.
    Verstört durch die Wildheit seines Angriffs zogen sich die mimbratischen Ritter zurück. Doch daran war nicht allein sein überwältigender Kampfgeist schuld, sondern auch die Verwünschungen, die der König von Riva zwischen zusammengebissenen Zähnen ausstieß, und die Wahl seiner Worte ließ sogar abgebrühte Kämpfer erbleichen.
    Schließlich schaute Garion sich mit funkelnden Augen um und sammelte seinen Willen. Dann hob er das Flammenschwert und deutete zu den treibenden grauen Wolken. »JETZT!« brüllte er mit einer Stimme wie Peitschenknall.
    Die Wolken erschauderten und schienen fast zusammen-
    zuzucken, als die volle Kraft von Belgarions Willen sie traf. Ein zischender Blitz von der Dicke eines gewaltigen Baumstamms schoß zur Erde, unmittelbar gefolgt von ohrenbetäubendem Donner, der den Boden meilenweit im Umkreis erschütterte. Ein ungeheures rauchendes Loch gähnte, wo der Blitz eingeschlagen hatte. Wieder und immer wieder rief Garion Blitze herab. Das Krachen des Donners zerriß die Luft und hallte nach, und der beißende Geruch von verbranntem Gras und versengter Erde hing als dicke Wolke über den plötzlich furchterfüllten Truppen beider Seiten.
    Dann erhob sich ein tosender Sturm, gleichzeitig rissen die Wolken auf, und die herabstürzenden Fluten waren so gewaltig, daß sie manche Ritter allein durch die Kraft ihres Aufpralls von den Pferden schwemmten. Und während der Sturm tobte und der Regenguß auf sie einschmetterte, zuckten weiterhin Blitze sengend über die Wiese, die die beiden Armeen trennten, und machten es unmöglich, sie zu überqueren.
    Grimmig zwang Garion sein panikerfülltes Streitroß, mitten in diesem schrecklichen Unwetter, zwischen tanzenden Blitzen, zu verharren. Er ließ es noch ein paar Minuten auf die beiden Armeen regnen, bis er sicher sein konnte, ihre volle Aufmerksamkeit zu haben. Dann beendete er das Gewitter mit einem gleichmütigen Schwenken des Flammenschwerts.
    »Ich habe genug von eurer Dummheit!« rief er, und seine Stimme war so laut wie der Donner zuvor. »Legt sofort eure Waffen nieder!«
    Sie starrten ihn und dann mißtrauisch einander an.
    »SOFORT.« brüllte Garion und verlieh seinem Befehl

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