Herrin der Falken
ein Wildfang? Wer hat sie abgetragen?“
»Ich – und ich arbeite immer noch mit ihr; sie ist bisher noch nicht frei geflogen.« Romilly lächelte scheu, als er sie bewundernd ansah.
»Ihr habt sie abgerichtet? Ein Mädchen? Aber warum nicht, Ihr seid eine MacAran. In dem Turm, wo ich eine Zeitlang lebte, zähmten einige der Frauen Verrin-Falken, die Wildfänge waren, und jagten mit ihnen. Man sagt dort zu jemandem, der bemerkenswerten Erfolg mit einem Falken hat: Du hast eine Hand für Vögel wie ein MacAran…“
»Dann sind also MacArans in den Türmen?« fragte Romilly. »Ich wußte nicht, daß irgendwelche MacArans hinter ihren Mauern leben, bevor mein Bruder dorthin ging.«
Alderic antwortete: »Die Redensart war schon zur Zeit meines Vaters und seines Vaters bekannt – die Gabe eines MacAran.“
Er benutzte das in den Kilghardbergen nicht gebräuchliche Wort Laran anstelle des alten Casta-Ausdrucks Donas. »Eurem Vater ist es nicht recht, daß einer seiner Söhne im Turm ist? Die meisten Leute aus den Bergen wären stolz darauf.“
Darrens Lächeln war bitter. »Ich habe kein Talent, mit Tieren zu arbeiten – und wenig Talent für sonst etwas, das Lernen ausgenommen. Doch solange Ruyven meines Vaters Erbe war, machte es nichts. Ich war für das Kloster bestimmt, und ich war glücklich bei der Bruderschaft. Jetzt wird er versuchen, diesen krummen Nagel an den Platz zu hämmern, der für meinen Bruder bestimmt war.«
»Hast du nicht noch einen zweiten Bruder?« erkundigte sich Alderic. »Ist der Kleine, der dich begrüßte, nedestro oder schwachsinnig, daß dein Vater den einen Sohn nicht Sankt Valentin im Schnee geben und Rafael – Rael, oder wie ihr ihn nennt, zum Herrn von Falkenhof erziehen kann? Oder, wenn man sieht, was Mistress Romilly fertigbringt…« Aus seinem Lächeln sprach Anerkennung, und Romilly errötete. Darren erwiderte heftig: »Du kennst meinen Vater nicht-« und brach ab. Romilly war in Gedanken versunken. Also hielt Alderic es für vorstellbar, daß sie Ruyvens Stelle auf Falkenhof einnehmen könnte?
»Ich bringe frisches Fleisch für Euren Falken, Mistress Romilly.« Davin war in den Stallhof zurückgekehrt. »Eine der Köchinnen hatte gerade ein Huhn geschlachtet, um es zum Dinner zu braten. Sie überließ mir die Innereien für Euren Vogel. Ich habe angeordnet, daß der frischste Abfall des Tages jeden Morgen für Euch bereitgelegt wird. Das Zeug, das Ker geholt hat, war von gestern. Eine der Köchinnen hatte es für die Hunde aufgehoben, und Ker war zu sehr damit beschäftigt, den Mädchen in der Küche schöne Augen zu machen, als daß er um frisches Fleisch gefragt hätte. Der wird nie ein Falkner! Ich schwöre, ich würde ihn für einen sekal hinauswerfen und anfangen, den kleinen Master Rael zu unterrichten!“
Romilly lachte. »Dazu hätte Luciella bestimmt eine ganze Menge zu sagen. Beschäftige Ker damit, die Schweine zu füttern oder die Hundezwinger in Ordnung zu halten. Es muß doch jemand auf dem Gut aufzutreiben sein, der ein bißchen Sinn für Falken hat!«
Darren grinste freudlos. »Versuche es mit Neldas Sohn Garris. Er ist ein Mittsommerfest-Kind, und es gehen Gerüchte um, wer sein Vater sei. Wenn er sich als geschickt mit Tieren erweist, wird ihn das vor die Augen meines Vaters bringen, was zu tun Nelda zu stolz war. Einmal schlug ich vor, er solle mit Rael zusammen unterrichtet werden, und unsere große Lady und Herrin Luciella fiel in Krämpfe, gerade als hätte ich den
Schweinejungen wollen.« zum Dinner an die Hohe Tafel mitbringen
»Du solltest wwünscht«, sagte issen, daß Romilly. Luciella nur »Vielleicht hört, glaubt was sie, sie daß zu hören Bastard
schaft wie Flöhe ist und sich überträgt…« Behindert durch Preciosas Gewicht auf ihrem Handgelenk, tastete sie nach Federspiel und Leinen. »Verdammt noch mal! Darren, kannst du sie nicht für einen Augenblick halten? Wenn nicht, dann binde um der Barmherzigkeit willen wenigstens das Fleisch an das Federspiel – sie riecht es und kann jeden Moment wild werden!«
»Ich werde sie nehmen, wenn Ihr mir Euren Falken anvertrauen wollt.« Alderic streckte den Arm aus. »So, willst du zu mir kommen, Hübsche?« Vorsichtig hob er den nervösen Falken von Romillys Handgelenk auf sein eigenes. »Wie nennt Ihr sie – Preciosa? Das ist sie auch, nicht wahr, du Kostbarkeit?“
Romilly beobachtete eifersüchtig, wie sich der behaubte Falke auf Alderics Handgelenk zurechtrückte. Aber Preciosa
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