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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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sich stets ein normales Leben wünschte, und ein Dark Hunter, der die Liebe für ein Märchen hielt … Wäre Kyrian damals fortgegangen, würde er immer noch das einsame Dasein eines Dark Hunters fristen. Und Amanda? Hätte sie die Attacken der Apolliten und Daimons, die ihre Macht stehlen wollten, ohne seine Hilfe überlebt, wäre sie jetzt wahrscheinlich mit einem anderen verheiratet.«
    »Wären sie dann glücklicher?« Warum Vane danach fragte, wusste er nicht.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber schau dir ihr Baby an. Marissa wird zur Tochter einer Zauberin und eines Dark Hunter heranwachsen und Dinge wissen, die den meisten Menschen verschlossen bleiben. Schon jetzt ist ihr einiges bewusst. Stell dir vor, sie wäre nicht hier. Was würde die Welt verlieren?«
    »Und was gewinnt die Welt durch Marissas Existenz?«
    »Eine wahrhaft schöne Seele«, erwiderte Ash ohne Zögern, »die allen Hilfsbedürftigen beistehen wird. In einer Welt voller Bosheit wird sie niemals Schaden anrichten. Und zwei Seelen, die keine Liebe gekannt hatten, sind jetzt vereint.«
    »Hast du nie erwogen, Liebesromane zu schreiben?«, spottete Vane. »Sicher wären sie ungewöhnlich fantasievoll. Aber ich will dich auf die Realität hinweisen. Wenn die kleine Marissa heranwächst, wird ihr Herz brechen. Die Leute werden sie gnadenlos ausnutzen.«
    »Und ihre Eltern werden jeden in der Luft zerreißen, der das versucht. Das Leben ist ein Spiel, meistens rau und schmerzlich und nicht für die Furchtsamen geeignet. Nur der Sieger ergattert die Beute, niemals der Zauderer, der nicht einmal auf dem Schlachtfeld erscheint.«
    »Was redest du da?«
    »Das hast du doch bereits verstanden. Wird Bride ohne dich ein besseres Leben führen? Wer kann das schon voraussagen? Vielleicht gibt es da draußen jemanden, der sie vergöttern würde. Aber kann das jemand genauso wie du?«
    Nein. Das wusste Vane in der Tiefe seines Herzens, denn ihre Sanftmut und ihre Zärtlichkeit bedeuteten ihm unendlich viel. »Und wenn sie durch meine Schuld getötet wird?«
    »Alle Menschen sterben, das ist unvermeidlich. Eines Tages wird sie den Tod finden. Aber die wichtige Frage lautet: Wird sie jemals leben?« Bevor Ash sich abwandte, fügte er hinzu: »Und wirst du jemals leben?«
    Schweigend stand Vane da und dachte über diese letzten Worte nach. Liza brachte ihm den Tee, und er dankte ihr. Dann nahm er einen Schluck. Ärgerlicherweise musste er Ash recht geben, das Getränk schmeckte ausgezeichnet.
    Acheron hob Marissa hoch und drehte sich zu ihm um. »Natürlich ist es möglich, dass Bride dich abweist. Begegne ihr wie ein Mann, Vane, schenk ihr, was dein Vater deiner Mutter verwehrt hat. Zeig ihr den Menschen und das Tier, und überlass ihr die Entscheidung.«
    »Und wenn sie mich ablehnt?«
    »Fürchtest du das am meisten?«
    Vane wich Ashs Blick aus. Zur Hölle mit seinem Scharfsinn! Nein, seine schlimmste Angst galt einer bedrückenden Frage: Wenn sie ihn akzeptierte, könnte er sie vor seinen Feinden schützen?
    »Für dich gibt es nur eine einzige Möglichkeit, Vane.
    Vertrau mit deiner ganzen inneren Kraft auf eine glück
    liche Zukunft.«
    »Traust du den Schicksalsgöttinnen tatsächlich?«
    Acherons Antwort überraschte Vane. »Keineswegs. So wie alle anderen machen sie Fehler. Aber letzten Endes musst du an etwas glauben.« Er drückte das Baby an seine Brust. »Wie wirst du dich entscheiden?«
    Während Vane zu Brides Laden zurückwanderte, kreisten seine Gedanken unentwegt um die Frage des Atlantäers. Wie er sich entscheiden sollte, wusste er nicht. Ash hatte ihm nicht geholfen.
    In seiner Wolfsgestalt stieß er die Tür der Boutique mit der Schnauze auf. Seit er bei Bride lebte, lehnte sie die Tür nur an, damit er ungehindert kommen und gehen konnte. Als wüsste sie, dass er stets zurückkehren würde.
    Außerdem hatte sie eine weiche Decke hinter dem Ladentisch ausgebreitet. Darauf lag er und beobachtete sie bei der Arbeit. Er schaute ihr gern zu – besonders, wenn sie mit der Kundschaft redete. Immer wieder bewunderte er ihre Freundlichkeit. Die fehlte den meisten Menschen, die er kannte.
    Am liebsten hörte er ihre Gespräche mit Tabitha. Die beiden waren wirklich amüsant. Zumindest, wenn sie nicht alle Männer – mit Ausnahme ihrer Väter – verunglimpften.
    Halb und halb erwartete er, Tabitha würde ihn zu kastrieren versuchen, einfach nur, weil er männlichen Geschlechts war.
    Nun saß Bride neben der Kasse und verspeiste ein halbes

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