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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Sandwich aus dem Feinkostgeschäft. »Da bist du ja, ich habe mich schon gefragt, wo du so lange bleibst«, begrüßte sie ihn lächelnd und hielt ihm die andere Hälfte des Sandwiches hin, das er ihr aus der Hand fraß. Dann legte er den Kopf in ihren Schoß, und sie streichelte seine Ohren so zärtlich, dass sich sein Herz zusammenkrampfte. Musste er Ash recht geben? Schuldete er ihr und sich selbst eine Chance?
    Niemals hatte er sich Angstgefühle gestattet. Aber bis vor acht Monaten hatte er auch noch niemanden verloren, der ihm lieb und teuer gewesen wäre. Eines Nachts hatte er dann alles verloren. O Gott, es war so grauenvoll, allein zu sein, niemanden zu haben, dem er vertraute, mit dem er lachen konnte. Vielleicht war Bride seine Zukunft, und er sollte es mit ihr versuchen. Wie umwarb ein Menschenmann eine Menschenfrau?
    Nach ihrem Lunch warf Bride die Sandwichpackung in den Abfalleimer und setzte sich wieder. So schrecklich waren die zwei letzten Tage gewesen. Sie hatte ihr winziges Apartment in Ordnung gebracht und Taylors Grausamkeit zu vergessen versucht. Aber der miese Bastard würde noch einmal mit ihren Sachen hierherkommen. »Bitte, zwing mich nicht, das Zeug zu holen«, murmelte sie und blätterte in einem Warenkatalog, der neben der Kasse lag. Wenn ihr nichts anderes übrig blieb, musste Tabitha sie begleiten.
    Falls Tabitha ein Stemmeisen mitnahm – nun, daran konnte Bride sie nicht hindern. Immerhin war das ein freies Land. Wenn das Stemmeisen zufällig ein oder zwei oder ein Dutzend Mal gegen Taylors Kniescheiben prallte – solche Unfälle kamen gelegentlich vor.
    Genüsslich hing sie diesem Gedanken nach, kraulte ihren Wolf hinter den Ohren und fühle sich sofort besser. Während der letzten beiden Tage war er ihr ständiger Begleiter gewesen. Jetzt saß er zu ihren Füßen, sichtlich zufrieden in ihrer Gesellschaft. Wenn sie doch bloß einen Mann fände, der so treu zu ihr halten würde.
    Als die Ladentür aufschwang, hob sie den Kopf und sah Taylor eintreten – groß und attraktiv, in diesem gekünstelten TV -Stil. Zu einer Khakihose trug er ein schwarzes Ralph-Lauren-Hemd. Lässig schlenderte er in die Boutique und erweckte den Eindruck, sie würde ihm gehören. »Hi, Bride.« Grinsend entblößte er seine perfekt überkronten Zähne. »Bist du allein?« Ihr Wolf begann zu knurren.
    »Hi, Taylor«, sagte sie und tätschelte Vane, um ihn zu beruhigen. »Ja, abgesehen von meinem Haustier.«
    »Haustier?« Taylor spähte über den Ladentisch hinweg und entdeckte Vane, der aufgestanden war und die Ohren anlegte. »Tolles Haustier. Ein Geschenk von deinem Vater?«
    »Was willst du? Sicher bist du nicht hergekommen, um mit mir zu plaudern.«
    »Eh – draußen sind deine Sachen. Was soll ich damit machen?«
    Sie schaute hinaus. Hinter Taylors rotem Alfa Romeo parkte ein Van. »Darauf warte ich seit zwei Tagen.«
    Angewidert verzog er das Gesicht. »Okay, ich war beschäftigt. Weißt du, ich führe ein ausgefülltes Leben.«
    Bride verdrehte die Augen. »Weißt du, ich auch.«
    »Ganz klar.« Er lachte spöttisch. »Bonbons zu essen und fernzusehen ist ja so zeitraubend!«
    »Was für ein Mistkerl du bist!« Vorwurfsvoll starrte sie ihn an. »Was habe ich bloß jemals in dir gesehen?«
    Als wollte er sich präsentieren, breitete er lächelnd die Arme aus. »Was jede Frau in mir sieht, Babe. Gib's zu, ein so attraktiver Mann wie ich wird sich nie wieder für dich interessieren.«
    Da sprang der Wolf ihn an.
    »Nicht, Vane!«, schrie Bride. Zu spät. Der Wolf hatte sich bereits am Arm ihres Ex festgebissen. Gepeinigt heulte Taylor auf. Sie packte den Wolf und wollte ihn zurückzerren. Dagegen wehrte er sich.
    Aber dann ließ er seinen Feind los, knurrte und bellte. Bride zog ihn ins Hinterzimmer und sperrte ihn ein.
    »So, das war's«, fauchte Taylor und drückte den blutenden Arm an seine Brust. »Dafür verklage ich dich.«
    »Versuch's lieber nicht!«, erwiderte sie in scharfem Ton. »Du bist auf meinem Grund und Boden. Und ich werde der Polizei erzählen, du hättest mich bedroht.«
    »Und wer würde das glauben?«
    »Alle Moderatoren von den zwei anderen Sendern, die dich genauso hassen wie ich.« Triumphierend sah sie ihn erblassen. »Ja, Taylor«, fügte sie boshaft hinzu. »Vergiss nicht, wie viele Leute das fette kleine Huhn kennen. Ich bin die letzte Person in New Orleans, mit der du dich anlegen willst.«
    Abrupt machte er auf dem Absatz kehrt und stürmte hinaus. Bride folgte ihm und

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