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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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gewaltig, dass er ihre Gegenwart allmählich fürchtete.
    Vor einer Weile war er in seiner Wolfsgestalt vor die Tür gerannt, und nun versuchte er auf der Straße seine Selbstkontrolle zurückzugewinnen, bevor er in den Laden zurückkehren und weitere Qualen ertragen würde. Jedes Mal, wenn Bride sich bewegte, erhitzte sie sein Blut. Der Klang ihrer Stimme, die Art, wie sie ihre schmalen, anmutigen Finger ableckte, wenn sie die Seiten einer Zeitschrift umblätterte – dies alles peinigte ihn. Würde es ihn umbringen? Der Tod wäre dieser Tortur vorzuziehen. Wo blieben die Killerwölfe, wenn er sie brauchte? O ja – Schmerzen. Darin lag die Lösung des Problems. Nur intensive Schmerzen würden ihn von seinem sexuellen Appetit befreien.
    Denk an etwas anderes. Er musste sich endlich von Bride und ihrem Körper ablenken, von all den Dingen, die er mit ihr tun wollte.
    Fest entschlossen, dieses Ziel zu erreichen, nahm er in einem dunklen Eingang, vor den Blicken der Passanten geschützt, seine menschliche Gestalt an. Dann schlenderte er zu einem kleinen Geschäft in der Royal Street. Ausgerechnet ein Spielzeugladen. Warum blieb er hier stehen? Weil ihn eine Puppe in der Auslage an eine erinnerte, die in einem Karton neben Brides Fernseher lag?
    »Kommen Sie doch herein, junger Mann.« Eine winzige alte Frau mit grauem Haar und klugen, durchdringenden Augen stand in der Tür.
    »Schon gut, ich will mir die Sachen nur anschauen.« Plötzlich stieg ein eigenartiger Geruch in seine Nase. Eine beklemmende Macht erfüllte die Luft, stärker als die Kraft eines Were Hunters.
    Acheron?
    » Treten Sie nur ein, Wolf.« Die alte Frau lächelte ihn an. »Da ist jemand, der Sie sprechen möchte.«
    Sie hielt ihm die Tür auf, und er ging in den Laden, wo mehrere Regale speziell angefertigte Puppen enthielten.
    Wortlos führte sie ihn hinter die Theke und zwischen burgunderroten Vorhängen hindurch.
    Dann erstarrte er. In den ganzen vierhundert Jahren seines Lebens hatte er keine seltsamere Szene erblickt.
    Die Beine gekreuzt, saß der mächtige Dark Hunter Acheron Parthenopaeus, auch Ash genannt, am Boden des Hinterzimmers und spielte mit seiner dämonischen Gefährtin und einem menschlichen Kind.
    Vane konnte sich nicht rühren, als er das Mädchen beobachtete, das auf Ashs gebeugtem, von Leder umhüllten Knie saß. Eine Hand auf dem Bauch des Kindes, hielt der Dark Hunter die Kleine fest. Mit einem rosa Rüschenkleid und schwarzen Mary-Jane-Schuhen bekleidet, sah sie sehr hübsch aus. Kurze kupferrote Locken umrahmten ein rundes Engelsgesicht.
    In seiner rechten Hand hielt Ash eine männliche Puppe, während das kleine Mädchen am Gesicht einer rothaarigen Barbie kaute, die erstaunlicherweise der griechischen Göttin Artemis glich, der Schöpferin und Anführerin aller Dark Hunter. Die Dämonin kauerte vor den beiden und streichelte eine blonde Puppe. Durch ihr schwarzes Haar zog sich ein roter Streifen, genauso wie auf Acherons Kopf.
    »Das wusste ich ja«, sagte sie zu Ash, »Baby Marissa ist wirklich intelligent. Schau doch, sie verschlingt die Artemis-Puppe! Simi wird ihr beibringen, wie man Feuer speit. Und dann führe ich sie zu der echten Göttin, dieser blöden Kuh.«
    »Lieber nicht, Simi.« Ash lachte. »Dafür ist Marissa noch nicht bereit. Was meinst du, Schätzchen?«
    Strahlend tätschelte Marissa sein Kinn mit einer feuch ten Patschhand. Als er spielerisch an ihren Fingerchen nuckelte, nahm die Dämonin ihm seine Puppe weg und ließ sie mit ihrer tanzen. » Akri, ich glaube, mein Püppchen braucht Hörner. Kannst du einen Puppendämon für mich machen?«
    Sofort wuchsen Hörner aus der Stirn der blonden Puppe, und die Dämonin quietschte entzückt.
    »O danke, Akri, eine richtige Simi-Puppe!« Den Kopf schiefgelegt, musterte sie das kleine Mädchen auf Acherons Knie. »Marissa ist ein süßes Baby. Aber mit Hörnern wäre sie noch hübscher.«
    »Nein, Sim, weder Amanda noch Kyrian würden es schätzen, wenn sie eine gehörnte Tochter zurückbekämen.«
    »Mag ja sein. Trotzdem sieht sie ohne Hörner so – so unterprivilegiert aus. Was für wundervolle Hörnchen könnte ich ihr schenken! Vielleicht in Rosa, passend zu ihrem Kleid?«
    »Jetzt reicht's, Simi.«
    Schmollend verzog sie die Lippen. »Was für ein schrecklicher Spielverderber du bist, Akri !« Sie hielt den Puppenmann hoch. »Schau her, Marissa. Und jetzt guck mal, was passiert, wenn er Barbie ärgert. Dann zaubert sie ihre Barbecue-Sauce herbei und

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