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Herrin der Stürme

Herrin der Stürme

Titel: Herrin der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ihre Stimmen erstarben und sie leblos auf dem Boden lagen. Donal sprang vor, um Dorilys unter einen überhängenden Steinsims zu stoßen, aber einige Tropfen des flüssigen Feuers lösten sich und erfaßten ihr Nachthemd, das hell aufloderte. Sie schrie vor Angst und Schmerzen, als er sie zu einem Wasserfaß zerrte und hineinstieß. Das Kleid zischte und erlosch, aber ein Tropfen des Haftfeuers war auf Dorilys’ Haut gefallen und brannte nach innen. Sie schrie ohne Unterlaß. Es war ein wilder, fast unmenschlicher Klang, als würden die Schmerzen sie zum Wahnsinn treiben. »Haltet euch zurück! Bleibt im Schutz des Gebäudes«, befahl Donal. »Über uns sind noch mehr.«
Von quälendem Schmerz beinahe wahnsinnig, wand Dorilys sich in seinem Griff. Über ihnen krachte plötzlich ein Donnerschlag, Blitze flammten auf und schlugen wild um sich… Plötzlich explodierte einer der Luftwagen in einem gewaltigen Flammenmeer und stürzte als loderndes Wrack ins Tal. Ein zweiter Blitzschlag traf den nächsten mitten in der Luft und ließ ihn in einem Feuerregen explodieren. Wassermassen prasselten plötzlich nieder und durchnäßten Allart bis auf die Haut. Erschreckt hatte Donal sich von Dorilys gelöst. In rasendem Zorn drohte das Kind dem Himmel mit der Faust, schlug mit mächtig zischenden Blitzen zu, hier, dort, überall. Der letzte Luftwagen wurde in einer gewaltigen Explosion zerrissen und fiel über den Unterkünften der Belagerer auseinander. Schreie und Schmerzgebrüll erklangen, als das Haftfeuer auf die hinabfiel, die es abgeschossen hatten. Dann war Stille. Nur das schwere, ununterbrochene Trommeln des Regens und Dorilys’ durchbohrenden Schmerzensschreie waren zu hören, da das Haftfeuer fortfuhr, sich in ihr Handgelenk zu fressen und zum Knochen vorzudringen.
»Laß mich sie nehmen«, sagte Renata, die barfuß im Nachtkleid herbeigeeilt war. Das Mädchen schluchzte und schrie und versuchte vergeblich, sie fortzustoßen. »Nein, Liebes, nein. Wehr dich nicht! Das muß gemacht werden, sonst wird es deinen Arm wegbrennen. Halt sie, Donal!«
Erneut schrie Dorilys vor Schmerzen, als Renata die letzten Reste des Haftfeuers aus dem verbrannten Fleisch kratzte. Dann brach sie in Donals Armen zusammen. Rund um den Innenhof versammelten sich die Männer in furchtsamem Schweigen. Renata zerriß Dorilys’ versengtes Kleid, um ihren Arm zu verbinden. Donal hielt sie an sich gedrückt, tröstete sie und wiegte sie in seinen Armen.
»Du hast uns alle gerettet«, flüsterte er. »Hättest du sie nicht getroffen, hätte das Haftfeuer Aldaran über unseren Köpfen niedergebrannt.« In der Tat, dachte Allart. Damon-Rafael und Scathfell hatten geglaubt, die Burg unvorbereitet auf diese Art einnehmen zu können. Hätte sie die Ladung der drei Luftwagen getroffen, wäre die gesamte Burg bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden. War ihr Arsenal nun erschöpft? Hatte Dorilys sie mit diesem einen Schlag entscheidend besiegt? Allart warf einen Blick auf das Kind, das jetzt vor Schmerzen in Renatas Armen weinte.
Dorilys hatte sie alle gerettet. Und ihn hatte sie vorher vor DamonRafaels schrecklicher Vogel-Waffe bewahrt.
Aber er glaubte nicht, daß dies schon das Ende war.

27
    Wo das Haftfeuer Gebäude in Brand gesetzt hatte, mußten noch immer Flammen gelöscht werden. Fünf Männer waren tot, und ein sechster starb, als Renata sich hinkniete, um ihn zu untersuchen. Weitere vier hatten so tiefe Verbrennungen, daß sie den Tag nicht überleben würden. Ein Dutzend hatte geringfügige Verbrennungen, die behandelt werden mußten; trotz der Schreie und der flehentlichen Bitte um Gnade mußte der kleinste Fetzen des schrecklichen Stoffes weggekratzt werden. Cassandra kam und brachte Dorilys, deren Verbände man in Öl getränkt hatte, zu Bett. Als alles erledigt war, standen Donal und Allart auf der äußeren Mauer und blickten auf die Belagerer hinab, in deren Lager immer noch Brände hell aufloderten.
Sobald Dorilys ruhig war, ließ der Regen nach. Das war schlecht für die Belagerer, die lange, schwere Regenfälle benötigten, um die Flammen des Haftfeuers zu löschen. Diesmal hatte Donal keine Angst vor Pfeilen aus der Dunkelheit. Von der Mauer steigend sagte er: »Scathfell und seine Leute werden heute nacht in ihrem Lager mehr als genug zu tun haben. Ich lasse nur eine kleine Wachmannschaft zurück. Wenn ich mich nicht irre, brauchen sie einen oder zwei Tage, um einen weiteren Angriff zu unternehmen.«
Er übergab einigen

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