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Herrin der Stürme

Herrin der Stürme

Titel: Herrin der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Universums gefunden.
Außerhalb des Kreises saß eine weißgekleidete Frau, das Gesicht in den Händen vergraben. Außer den herabfallenden Fluten ihres langen, kupferfarbenen Haars war von ihrem Gesicht nichts zu sehen. Ihr Geist bewegte sich ohne Unterlaß im Kreis herum und kontrollierte nacheinander die bewegungslosen Gestalten der anderen. Hier lockerte sie die Spannung eines Muskels, bevor er die Konzentration mindern konnte, dort milderte sie einen plötzlichen Krampf oder ein Jucken. Sie stellte sicher, daß die Atmung der sechs nicht schwankte und kümmerte sich um die kleinen, unwillkürlichen Bewegungen, die die vernachlässigten Körper stabil hielten: das rhythmische Augenzwinkern, um der Belastung zu entgehen; das schwache Verändern der Stellung. Die aneinandergeketteten Mitglieder des Kreises waren sich ihrer eigenen Körper nicht bewußt, und das schon seit mehreren Stunden. Alles was sie spürten, war die Verknüpfung ihrer Gehirne, die innerhalb der lodernden Energie schwebten, die sie in die Batterien gössen. Die Zeit hatte für sie in einem endlosen Augenblick stärkster Vereinigung angehalten, und nur die Überwacherin war sich der verstreichenden Stunden bewußt. Jetzt, als sie zwar nicht sah, aber fühlte, daß die Stunde des Sonnenaufgangs noch einige Zeit entfernt war, spürte sie innerhalb des Kreises eine Spannung, die es eigentlich nicht geben durfte.
Sie sandte ihren fragenden Geist nacheinander jedem der sechs entgegen.
Coryn. Der Bewahrer, jahrelang geistig und körperlich ausgebildet, um diese Belastung auszuhalten… Nein, er war nicht in Bedrängnis. Er war verkrampft, und sie untersuchte seine Blutzirkulation. Sein Körper war kalt, aber er spürte nichts davon. Seine Verfassung hatte sich seit den frühen Nachtstunden nicht verändert. Wenn sein Körper einmal verbunden und in eine wohlabgewogene Position gebracht war, konnte er stundenlang unbeweglich bleiben. Um ihn stand es gut.
Mira? Nein, die alte Frau, die vor Renata Überwacherin gewesen war, war ruhig und ohne Bewußtsein. Sie schwebte friedlich in den Energienetzen, konzentriert auf Energieausflüsse, Zufallsträume, Glückseligkeit.
Barak? Der stämmige, dunkelhäutige Mann, der Techniker, der das künstliche Matrixgitter den Anforderungen des Kreises entsprechend gebaut hatte, war verkrampft. Automatisch sank Renata in sein KörperBewußtsein und lockerte einen Muskel, ehe der Schmerz Barak in seiner Konzentration stören konnte. Sonst mangelte es ihm an nichts. Allart? Wie schaffte es dieser Neuankömmling nur, sich dermaßen unter Kontrolle zu halten? War es die Ausbildung von Nevarsin? Seine Atmung war tief und langsam, ohne jede Schwankung, der Fluß des Sauerstoffs zum Herzen und zu den Gliedern regelmäßig. Er hatte sogar den schwierigsten Kunstgriff des Kreises erlernt: die stundenlange Unbeweglichkeit ohne übermäßigen Schmerz und Verkrampfung. Arielle? Sie war an Jahren die jüngste des Kreises, hatte mit sechzehn aber volle zwei Jahre hier in Hali verbracht und den Rang einer Mechanikerin erworben. Renata untersuchte sie sorgfältig: Atmung, Herzschlag, die Stirnhöhlen, die Arielle manchmal wegen der Feuchtigkeit des Sumpflandes Sorgen bereiteten. Arielle stammte aus den südlichen Ebenen. Da sie keinen Fehler fand, suchte Renata weiter. Nein, keine Probleme, nicht einmal eine gefüllte Harnblase, die Anspannung erzeugte. Renata dachte: Ich habe mich gefragt, ob Coryn sie geschwängert hat, aber das trifft nicht zu. Ich habe sie sorgfältig untersucht, bevor sie in den Kreis eingetreten ist, aber dazu ist Arielle zu klug… Dann muß es der andere Neuling sein, Cassandra … Sorgfältig horchend untersuchte sie Herz, Atmung, Kreislauf. Cassandra war verkrampft, ohne aber große Schmerzen zu haben. Renata spürte in Cassandras Bewußtsein eine leichte innere Erregung. Sie sandte einen schnellen, besänftigenden Gedanken aus, um sie zu beruhigen, damit sie die anderen nicht störte. Für Cassandra war diese Arbeit neu, und sie hatte noch nicht gelernt, das routinemäßige Eindringen einer Überwacherin in Körper und Geist mit völliger Selbstverständlichkeit hinzunehmen. Es kostete Renata einige Sekunden, Cassandra zu beruhigen, bevor sie zu einen tieferen Horchen übergehen konnte.
jawohl, es ist Cassandra. Es ist ihre Belastung, an der wir alle teilhaben. Sie hätte nicht in den Kreis kommen sollen, jetzt, wo ihre Periode bevorsteht. Ich hätte sie für klüger gehalten … Aber Renata dachte

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