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Herrlich und in Freuden

Herrlich und in Freuden

Titel: Herrlich und in Freuden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Compton Mackenzie
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ist? Die Leute werfen mir immer vor, ich hätte keinen Takt. Aber Hugh Cameron, der es mir ganz besonders unter die Nase reibt, ging doch wahrhaftig auf Hector zu und klopfte ihm auf den Rücken. Hector fuhr auch herum, wie vom wilden Affen gebissen. Er hatte noch nie gesehen, daß Hugh Cameron jemand auf den Rücken geklopft hat.«
    »Wollte er ihm vielleicht sein Beileid aussprechen?«
    »Keine Spur! Er sagte: >Bravo, Hector! Das Mädchen, mit dem du den ganzen Abend getanzt hast, gefällt mir großartig!< Das hätte er doch wirklich nicht zu dem armen alten Hector sagen dürfen, wo er ja wußte, Sie hatten ihm gerade einen Korb gegeben. Aber von Ihnen hat er eine sehr hohe Meinung! Das muß ich ihm lassen. Er sagte: >Ich gebe zu, daß ich Mrs. Winstanley falsch beurteilt habe. Du hattest recht, und ich hatte unrecht.< - >Ich habe eben immer recht<, gab ich zur Antwort. >Freut mich, daß du’s endlich merkst.<«
    »Und jetzt muß ich Ihnen mein Geheimnis anvertrauen, lieber, lieber Ben Nevis! Aber Sie müssen versprechen, daß sie es niemand weitersagen!«
    »Geheimnisse sind so gräßlich unverdaulich, finde ich.«
    »Wenn es Ihnen lieber ist, daß ich’s nicht sage, dann lasse ich es«* antwortete Angela.
    »Ist es ein ewiges Geheimnis?« fragte er.
    »Nein, nur für etwa drei Wochen.«
    »Dann bin ich schon auf der Heimreise.«
    »Ich schicke Ihnen ein Telegramm >Nicht länger geheim!<, und dann können Sie es erzählen, wem Sie wollen.«
    »Das wird mir bestimmt eine große Erleichterung sein. Ich meine, an Bord haben die Leute nichts weiter zu tun, als sich Geheimnisse zu erzählen. Auf der Taj Mahal wurden mir hundert Geheimnisse anvertraut. Aber meistens waren sie auch allen anderen bekannt. Deshalb fielen sie mir nicht weiter lästig. Aber nur los, Angela! Drei Wochen lang wird’s mir schon glücken!«
    »Der Maharadscha von Tussore hat mir einen Antrag gemacht, und ich habe versprochen, ihn zu heiraten.«
    »Großer Gott!« ächzte der Häuptling. »Das ist wirklich ein Geheimnis. Da muß ich Rosemount aber möglichst bald verlassen! Sonst wär’s mir qualvoll, wenn ich mit dem guten alten Banjo allein zusammen bin.« - »Oh, ich glaube, der Maharadscha von Tussore wird es Seiner Hoheit mitteilen.«
    »Dann bringen Sie ihn doch bitte dazu, daß er’s Banjo noch heute abend sagt - noch vor der Rückfahrt, meine ich. Sonst würde ich ja platzen!« - »Gern.«
    »Was haben Sie gesagt, als Tussore Sie fragte?«
    »Ich habe >ja< gesagt.«
    »Er ist ein sehr netter Mensch. Hab’ mich nur gewundert, daß er den Panther nicht getroffen hat. Hoffentlich werden Sie nicht in so ein Dingsrich eingesperrt - wie heißt es doch? Es hört sich an wie Banane, aber es ist anders!«
    »Sie meinen Z enana! Nein, der Maharadscha ist ganz europäisch eingestellt.«
    »Ja, ich weiß. War, glaube ich, in Eton. Und jedenfalls in Sandhurst.« - »Und wir lieben beide Musik«, sagte Angela.
    »Ach, richtig! Er sagte >Still!< zu mir, als Sie in Rosemount Klavier spielten. Damals fand ich es etwas stark, aber da wußte ich natürlich noch nicht, daß er Sie heiraten wollte.«
    »Aber lieber Ben Nevis, bitte, glauben Sie doch ja nicht, daß ich es damals schon wußte. Er hat mich heute abend vollkommen überrascht. Und bitte, halten Sie es geheim. Sonst würde ich nicht geschieden, und das Unglück wäre da! Und ich möchte auch nicht, daß Mrs. Rose-Ross und die andern Memsahibs behaupten, ich hätte Hector nur deshalb aufgegeben, weil ich mir den Maharadscha geangelt hätte. Und nun müssen Sie mir Glück wünschen! Da, das ist mein Verlobungsring!«
    »Lieber Himmel, was für Mordsdinger! Wie drei Gläser Portwein! Slahnjervaw, Angela, und ich hoffe, daß Sie eine sehr glückliche - hm, warten Sie mal, ich kenne das Wort! - eine sehr glückliche Maharani werden!«
    Um fünf Uhr morgens brachen die Gäste auf.
    »Sie sind so still, Angela«, sagte John Tucker, als er und sie und Maisie nach Pippla zurückkehrten. »Warum haben Sie nicht noch mal mit mir getanzt?«
    »Ich ließ mir von Maisie allerlei Neues erzählen«, sagte Angela. »Maisie, du solltest es John erzählen!«
    »Gerald Ripwood hat mich gebeten, ihn zu heiraten«, sagte Maisie.
    »Hoffentlich besinnt er sich nicht wieder anders«, meinte John Tucker. »Na, Sie werden ja wissen, was Sie tun, Maisie. Anscheinend üben Sie einen guten Einfluß auf ihn aus. Jetzt versteh’ ich, warum er mir plötzlich die zweihundert Rupien zurückgezahlt hat, die er mir schuldig

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