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Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)

Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Alzheimer-Rückbildung und ähnlichen Luxus war überhaupt nicht zu denken.

    Benns Eltern Felicitas und Maik hatten sich damit arrangiert, dass sie die nächsten Jahrzehnte darauf warten mussten, um endlich Reisefreiheit zu haben. Sie hatten sich offenbar auch damit abgefunden, dass ihnen fast alles, wofür sie sich krumm legten, weggenommen wurde, um die Alten und Uralten zu versorgen. Dafür bekamen sie nichts weiter als die vage Hoffnung, dass man auch sie nicht vergessen würde, wenn sie sich mal nicht mehr selbst helfen konnten. Aber diese Hoffnung war trügerisch. Sie erfüllte sich schon seit hundert Jahren für jede folgende Generation nicht mehr in der gleichen Weise wie es bei den vorangegangenen der Fall gewesen war.
    Vielleicht sahen sie einfach die Chance nicht mehr, dem System zu entkommen und hatten auch nicht mehr die Kraft, noch einmal ganz von vorn zu beginnen. Sie fügten sich jedenfalls ihrem Schicksal – und das erwarteten sie auch von ihrem Sohn.
    „Das mit dieser komischen Nachricht von der Netzkontrolle bringe ich in Ordnung“, versprach Benn. „Ich kann das so hinbekommen, dass es wie eine unbegründete Fehlermeldung verarbeitet wird und du keinen Ärger mehr bekommst.“
    „Ah, so was kannst du also auch!“
    „Papa, was denkst du denn?“
    „Was waren das denn für Verbindungen, die man nicht zurückverfolgen kann und die offenbar sofort den Verdacht der Vorbereitung einer Staatsflucht erregt haben?“
    „Ich habe mich nur über ein paar Sachen informiert.“
    „Zufälligerweise in einem dieser geheimen Foren für Staatsflüchter?“
    „Ist doch egal, oder?“
    „Du meinst also, es geht mich nichts an, wenn mein Sohn anscheinend darüber nachdenkt, seine berufliche Zukunft zu ruinieren, noch bevor sie begonnen hat, und ein Verbrechen plant ...“
    „Das ist doch kein Verbrechen! Ich plane doch keinen Amoklauf!“ Benn gähnte erneut. Der quälenden Diskussion, die sich jetzt anschließen würde, konnte er wohl nicht mehr entkommen. Und auch seine Müdigkeit war wohl kaum eine ausreichende Ausrede, um sich dem zu entziehen. Also ging Benn zum Kühlschrank und nahm sich auch einen Hallo-Wach-Drink.
    „Die Gesetze hierzulande sehen Staatsflucht nun mal als Verbrechen an“, stellte Maik klar. „Und ich denke, auf diesen Ärger kannst verzichten, zumal die Chancen, wirklich über die Grenze zu kommen, gleich null sind!“
    „Sag bloß, du hast nicht auch schon mal davon geträumt!“, gab Benn zurück.
    „Also ist es tatsächlich wahr!“, stellte Maik fest.
    „Was?“
    „Dass du einen Plan zur Staatsflucht hast.“
    „Nein“, log Benn. „Ich habe mich aus reiner Neugier informiert, das ist alles.“
    „Wirklich?“
    „Wirklich.“
    Benn nahm einen tiefen Schluck von dem Hallo-Wach-Drink und sah seinen Vater dabei nicht an.
    „Es hätte auch absolut keinen Sinn“, meinte Maik. „Jeder Gedanke daran ist reine Zeitverschwendung. Über deinen Chip kann man dich immer orten. An der Grenze werden deine Daten automatisch abgerufen und du kannst sie nur überschreiten, wenn die Altersangabe einen Grenzübertritt erlaubt. Und es nützt auch nichts, wenn man den Speicherinhalt austauscht, denn die Daten werden zusätzlich mit einem Zentralspeicher abgeglichen.“
    „Du scheinst dich ja selber ziemlich gut informiert zu haben“, stellte Benn fest.
    „Ich weiß nur, was man so hört.“
    „Also hast du auch schon darüber nachgedacht.“ Benn ließ nicht locker.
    Maik zuckte mit den Schultern. „Wer hat das nicht, Benn? Aber erstens ist der Preis dafür zu hoch und zweitens ist es nicht mehr so wichtig, wo auf dem Globus man sich tatsächlich befindet. Virtuell kann man überall sein. Ich zum Beispiel gehe zur Zeit in der Nähe von Shanghai zur Arbeit, obwohl ich kaum einen Fuß aus dem Haus gesetzt habe.“
    „Es geht nicht darum, sich etwas anzusehen“, meinte Benn. „Eine Simulation, die einem zeigt, wie der Blick vom Mount Everest ist, bedeutet noch keinen Ersatz für echte Freiheit, finde ich!“
    „Benn, wenn deine Generation fünfundsiebzig wird, dann hast du immer noch knapp die Hälfte deines Lebens vor dir.“
    „Ja, aber die schlechtere Hälfte. Jetzt entscheidet sich doch, wo der Weg hingeht. Und wenn ich wirklich in die Holo-Drama-Industrie will, dann müsste ich das jetzt machen. Nicht erst in Jahrzehnten! Nicht erst mit fünfundsiebzig!“
    Die Programmierung von Charakteren für Holo-Dramen, das war Benns Leidenschaft. Ein Holo-Drama ging weit über

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