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Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)

Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sein wird, der sich um euch kümmert. Wenn du alt bist, dann ist der Anteil der Alten an der Gesamtbevölkerung so hoch, dass das völlig ausgeschlossen sein wird.“
    „Sie meinen, da hilft auch eine lebenslange Vierundzwanzig-Stunden-Sozialdienstpflicht für alle Bürger mit zweistelligem Lebensalter nichts mehr?“
    „Ja, so ähnlich ...“, bestätigte Mölders. „Und deshalb, weil ihr nichts zurückbekommen werdet, weiß ich nicht, ob es wirklich richtig ist, euch hier festzuhalten.“
    Wie kam Mölders jetzt auf dieses Thema? War es wirklich nur ein Zufall, dass er das Gespräch – wenn man es denn so nennen wollte – exakt auf diesen einen neuralgischen Punkt hin geführt hatte?
    Die Gedanken rasten nur so in Benns Kopf.
    Ahnte der alte Mann vielleicht irgendetwas? Benn hatte mehrfach das Netzkonto und die Identifizierungsdaten von Kevin Mölders benutzt, um sich in diversen Foren über die verschiedenen Fluchtmöglichkeiten und ihre Erfolgschancen zu informieren.
    Da Benn die Systeme des alten Herrn wartete, war es für ihn natürlich keine Schwierigkeit gewesen, an die entsprechenden Daten heranzukommen.
    Andererseits war es nun schon wirklich eine ganze Weile her, dass er Mölders' Daten zuletzt missbraucht hatte. Das ganze war ihm einfach zu risikoreich geworden. Vor allem seit er erfahren hatte, dass in absehbarer Zeit – niemand wusste genau wann – eine Überprüfung aller von Sozialstundenleistern verrichteten Dienste erfolgen sollte.
    Dass Mölders selbst darauf gekommen war, hielt Benn für sehr unwahrscheinlich. Dann hätte er sein System ja auch selbst in Ordnung halten können, wenn er die dafür notwendigen Kenntnisse gehabt hätte!, dachte Benn und dieser Gedanke beruhigte ihn für ein paar Augenblicke etwas.
    Aber nur etwas.
    „Anscheinend habe ich mit diesem Thema einen Nerv bei dir getroffen“, stellte Mölders fest. „Ich kann dir nur raten, es niemals zu versuchen. Das Risiko ist einfach zu groß.“
    „Herr Mölders, ich weiß nicht, weshalb Sie mir das alles jetzt erzählen“, sagte Benn und noch während er sprach, fand er, dass seine Worte entsetzlich unsicher klangen. Er hatte das Gefühl, dass ihm jeder anmerken müsste, was mit ihm los war.
    „Ich erzähle dir das deshalb, weil ich an meinen Neffen denke. Der war nur wenig älter als du und hat versucht, aus dem Land zu entkommen, indem er sich auf einem der völlig automatisch den Atlantik überquerenden Schiffe eingeschlichen hat. Frag mich nicht, wie er das hingekriegt hat, das weiß ich auch nicht. Aber Tatsache ist, dass er es geschafft hat und das Schiff tatsächlich in See gestochen ist.“
    „Und? Ist er glücklich geworden – Ihr Neffe, meine ich?“, fragte Benn.
    „Er ist nie angekommen“, gab Mölders zur Antwort. „Das Schiff geriet in einen Sturm und sank. Er konnte vorher noch eine letzte Botschaft abschicken ... Meine Güte, die war ziemlich deprimierend, sag ich dir! Aber es hat schon seinen Grund, dass man heute nur noch Güter von sehr geringem Wert den Gefahren einer Seereise aussetzt – die im Übrigen durch den Klimawandel immer größer werden!“
    „Dann hat Ihr Neffe offenbar das falsche Verkehrsmittel für seine Flucht gewählt“, stellte Benn fest. „Es tut mir sehr leid, was mit ihm geschehen ist.“
    „Du weißt ja, dass ich keine eigenen Kinder habe. Deshalb stand dieser Neffe – Chris war sein Name – mir sehr nahe.“
    „Ich denke, dass Ihrem Neffen das Risiko bewusst war“, sagte Benn schließlich nach einer etwas längeren Pause, während der Kevin Mölders sehr nachdenklich und in sich gekehrt wirkte.
    „Ja, das denke ich auch“, stimmte der alte Mann zu. „Und ich glaube sogar, dass ich mich an seiner Stelle genauso entschieden hätte. Aber ich habe gut reden. Als ich jung war, konnte man reisen, wohin man wollte, und es hat niemanden gestört, wenn man irgendwo anders ein neues Leben begann ... Aber das ist alles lange her und seitdem hat sich viel verändert. Sehr viel!“

    „Ich habe gehört, dass es Ärger bei dem Holo-Drama-Event gab“, sagte Felicitas. „Du warst doch dort, oder?“
    „Schon bemerkenswert, dass du das mitkriegst, Mama“, antwortete Benn. „Ich meine: Nur ganze drei Tage später.“
    „In den Netzberichten ist eines deiner Geschöpfe zu sehen. Jedenfalls glaubte ich, das Viech wiederzuerkennen. Du weißt schon, so ein geflügelter kleiner Drache, der wohl irgendwie ins Bild gekommen ist. Und dann habe ich mal nachgesehen und festgestellt,

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