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Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur

Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur

Titel: Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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und Verbündeten genauso wenig wählerisch sind wie die Kelten.
    Um 640 herum wird das sächsische Königreich Mercia von König Penda regiert. Dessen Machtbestrebungen sind von höchst ehrgeiziger Natur. Und so lässt er die vier walisischen Königreiche im wahrsten Sinne des Wortes links (also westlich) liegen, und führt stattdessen einen Militärschlag gegen seinen nördlichen Nachbarn Northumbria. Ein Angriff, den Oswald nicht überlebt.
    Pendas Machtbestrebungen gehen sehr weit. Sie gehen so weit, dass er sich auf jemanden einlässt, der ihm taktisch und strategisch haushoch überlegen ist: Cadwallons Sohn Cadwaladr, nunmehr König von Gwynedd . Der ist Kelte durch und durch, aber hat er von der Geschichte – und zwar der römischen in Britannien – gut gelernt. Divide et impera – »Teile und herrsche«, das Prinzip hat schon bei den Römern funktioniert. Cadwaladr hat nur ein Ziel: Das Königreich Mercia daran zu hindern, sich weiter nach Westen auszubreiten. Und er taktiert äußerst geschickt. Unmittelbar nach seiner Regierungsübernahme im Jahr 634 spielte er folgsam seine Rolle als Nachfolger eines besiegten Königs und dient sich den starken Northumbriern als Unterstützung gegen die erstarkenden Sachsen inMercia an. Als jetzt, acht Jahre nach Oswalds Tod, Northumbrias Stern zu sinken scheint, zögert er nicht, die Seiten zu wechseln. Gegen wen Penda auch immer ziehen will, solange es nicht Gwynedd ist, geht es in Ordnung.
    Penda hat ebenfalls keine Skrupel, sich des Königs von Gwynedd zu bedienen. Und so lange er militärische Erfolge feiert, funktioniert diese Allianz auch tadellos. Doch plötzlich wendet sich das Blatt. Oswalds Tod hat Northumbria entgegen allen Prognosen nicht ernsthaft geschwächt. Es ist im Gegenteil weiter gewachsen und will jetzt, im Jahr 655, dem Treiben Pendas ein Ende setzen. Der pokert hoch – und verliert, denn er hat auf die falsche Karte gesetzt.
    Am Vorabend des Kampfes ziehen sich seine keltischen Verbündeten zurück. Mit verheerenden Folgen. Penda fällt im Kampf und Mercia für kurze Zeit unter die Herrschaft Northumbrias. Erst Pendas Sohn Wulfhere kann den dynastischen Anspruch auf den Königstitel gegen Northumbria durchsetzen. Gegen Ende des 7. Jahrhunderts schließen Northumbria und Mercia Frieden.
    Die Aufteilung der Macht in dem bislang von Angeln und Sachsen beherrschten Gebiet ist abgeschlossen. Ænglaland umfasst im Wesentlichen das Territorium, das auch heute das moderne England bildet.
    Jetzt gibt es nur noch drei Regionen, in denen Kelten um ihr Überleben kämpfen: im Südwesten das Land der kernoi , die keltischen Königreiche westlich von Mercia, und das Gebiet, das die Pikten und die »Seeräuber« bewohnen.
(Fast) am Ende der Welt
    Bis nach Dumnonia unterwarfen die Römer seinerzeit den Südwesten Britanniens, einschließlich der heutigen Grafschaften Devon und Dorset. Der letzte Zipfel der britischen Hauptinsel blieb keltisch.
    Insofern ändert sich für die kernoi nach dem Rückzug der Römer fast nichts. Sie handeln weiter mit Zinn, wie sie es schon seit derBronzezeit getan haben. Sicher, angesichts der näher rückenden angelsächsischen Bedrohung verlassen viele kernoi das Land und siedeln sich in der Bretagne an. Doch geschieht das zu diesem Zeitpunkt noch ohne akute Not, denn zwischen den kernoi und den Angelsachsen stehen noch die Dumnonii, die heftigen Widerstand leisten. Erst 711 fällt Geraint, der letzte dumnonische König, im Kampf. Das Zentrum der Dumnonii, Exeter, wird angelsächsisch.
    Doch das war es dann auch für fast 200 Jahre, denn die Grenze wird von den Bewohnern der Britischen Inseln, die die Angelsachsen pauschal kern weahlas – »fremde Krieger« (von altkeltisch kern = »Krieger« und angelsächsisch weahlas = »Fremde«) erbittert verteidigt. Unter dem angelsächsischen König Ecgberth wagen die Angelsachsen zwar in den ersten Dekaden des 9. Jahrhunderts erneut Vorstöße nach jenseits der Exeter-Linie und sind 825 auch wirklich erfolgreich. Sie rechnen jedoch nicht mit der Flexibilität der kernoi . Diese verbünden sich spontan mit einem Heer »Nordmänner«, die inzwischen begonnen haben, als Piraten die Küsten der Britischen Inseln heimzusuchen. Bis nach Devon treibt die vereinte Streitmacht die Angelsachsen unter Ecgberth zurück, doch dann verlässt die »Krieger« das Kriegsglück: Sie werden geschlagen und wieder auf die Exeter-Linie zurückgedrängt.
    Dass die Angelsachsen das Land der kernoi – Kernow –

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