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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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bevor er zum Rebellen geworden war, war ihm die Tatsache, dass die Städte keine Verteidigungsanlagen errichten konnten, immer wie ein feiner Hinweis auf die Verwundbarkeit des Obersten Herrschers erschienen. Denn wenn er sich Sorgen um Rebellionen und die Möglichkeit der Städte machte, sich gegen ihn zu erheben, dann wusste er vielleicht etwas, was sonst niemandem bekannt war: dass er tatsächlich besiegt werden konnte.
    Gedanken wie dieser hatten Sazed zuerst zu Mare und schließlich zu Kelsier geführt. Und jetzt führten sie ihn in die Stadt Urteau – in eine Stadt, die sich tatsächlich gegen ihre eigene Adelsschicht
erhoben hatte. Unglücklicherweise warf sie Elant Wager mit allen anderen Adligen in einen Topf.
    »Das gefällt mir nicht, Meisterbewahrer«, sagte Hauptmann Goradel, während er neben Sazed herging, der nun – um seines Rufes willen – zusammen mit Weher und Allrianne im Wagen fuhr. Nachdem Sazed das Volk von Terris hinter sich gelassen hatte, hatte er Weher und die anderen rasch eingeholt, und nun fuhren sie gemeinsam in die Stadt ein, die ihr Ziel darstellte.
    »Hier geht es ziemlich grob zu«, fuhr Goradel fort. »Ich glaube nicht, dass Ihr sicher sein werdet.«
    »Ich bezweifle, dass es wirklich so schlimm ist, wie du glaubst«, sagte Sazed.
    »Was ist, wenn sie Euch gefangen nehmen?«, fragte Goradel.
    »Mein lieber Mann«, sagte Weher, während er sich nach vorn beugte und zu Goradel hinausschaute. »Das ist der Grund, warum Könige Botschafter aussenden. Falls tatsächlich jemand gefangen genommen wird, ist der König trotzdem noch in Sicherheit. Mein Freund, wir sind etwas, was Elant niemals sein wird: entbehrlich.«
    Darüber runzelte Goradel die Stirn. »Ich fühle mich nicht besonders entbehrlich.«
    Sazed spähte aus dem Wagen und betrachtete die Stadt im niedergehenden Ascheregen. Sie war groß und eine der ältesten Städte im gesamten Reich. Interessiert bemerkte er, dass die Straße allmählich nach unten und in einen leeren Kanal führte.
    »Was ist denn das?«, fragte Allrianne und steckte den blonden Kopf an der anderen Seite aus dem Wagen. »Warum verlegen sie ihre Straßen in die Gräben?«
    »In die Kanäle, meine Liebe«, berichtigte Weher sie. »Die Stadt war voll von ihnen. Jetzt sind sie ausgetrocknet – ein Erdbeben oder etwas dergleichen hat den Fluss umgelenkt.«
    »Das ist unheimlich«, sagte sie und zog den Kopf wieder ein. »Dadurch sehen die Häuser doppelt so hoch aus.«

    Als sie in die eigentliche Stadt einfuhren – ihre zweihundert Soldaten marschierten in Formation um sie herum –, wurden sie von einer Soldatendelegation in braunen Uniformen aus Urteau empfangen. Sazed hatte natürlich ihr Eintreffen ankündigen lassen, und der König – der Erste Bürger, wie er genannt wurde – hatte Sazed erlaubt, sein kleines Truppenkontingent mit in die Stadt zu bringen.
    »Sie sagen, ihr König will sich sofort mit Euch treffen, Meister Terriser«, sagte Goradel, als er zum Wagen zurückkam.
    »Der Mann verschwendet keine Zeit, nicht wahr?«, meinte Weher.
    »Dann sollten wir uns auf den Weg machen«, sagte Sazed und nickte Goradel zu.

    »Ihr seid hier nicht erwünscht.«
    Quellion, der Erste Bürger, war ein Mann mit kurzem Haar, rauer Haut und einem fast militärischen Gehabe. Sazed fragte sich, wo dieser Mann – der vor dem Zusammenbruch offenbar ein einfacher Bauer gewesen war – seine Führereigenschaften erworben hatte.
    »Ich verstehe, dass Ihr keine fremden Soldaten in Eurer Stadt sehen wollt«, sagte Sazed vorsichtig. »Doch Ihr müsst bereits erkannt haben, dass wir nicht zur Eroberung hergekommen sind. Zweihundert Mann sind wohl kaum eine Invasionsmacht.«
    Quellion stand hinter seinem Schreibtisch und hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Er trug etwas, das wie gewöhnliche Skaa-Kleidung wirkte, doch Hemd und Hose waren tiefrot, beinahe kastanienbraun eingefärbt. Sein »Audienzsaal« war ein großer Versammlungsraum im Hause eines früheren Adligen. Die Wände waren gekalkt und die Kerzenleuchter entfernt. Ohne Möbel und Schmuck wirkte der Raum wie das Innere einer Kiste.

    Sazed, Weher und Allrianne saßen auf harten Holzstühlen; das war die einzige Bequemlichkeit, die ihnen der Erste Bürger erlaubte. Goradel stand mit zehn seiner Soldaten als Wache im hinteren Teil des Zimmers.
    »Es geht hier nicht um die Soldaten, Terriser«, sagte Quellion. »Es geht um den Mann, der Euch geschickt hat.«
    »Herrscher Wager ist ein guter und

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