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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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vernünftiger Monarch«, sagte Sazed.
    Quellion schnaubte und wandte sich an einen seiner Gefährten. Es waren viele von ihnen anwesend – etwa zwanzig – und Sazed nahm an, dass es sich um Mitglieder seiner Regierung handelte. Die meisten trugen Rot wie Quellion, aber ihre Kleidung war nicht so dunkel gefärbt.
    »Elant Wager«, sagte Quellion, hob den Finger und wandte sich wieder an Sazed, »ist ein Lügner und Tyrann.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Ach nein?«, fragte Quellion. »Und wie ist er an seinen Thron gekommen? Etwa nicht, indem er Straff Wager und Aschwetter Cett im Krieg besiegt hat?«
    »Der Krieg war …«
    »Krieg ist oft eine Entschuldigung für Tyrannen«, sagte Quellion. »Meinen Berichten zufolge hat seine nebelgeborene Gattin die Könige gezwungen, vor ihm niederzuknien und ihm ihre Treue zu schwören, damit sie nicht von seinen Kolossbestien niedergemetzelt wurden. Klingt das etwa nach den Taten eines ›guten und vernünftigen‹ Mannes?«
    Darauf gab Sazed keine Antwort.
    Quellion machten einen Schritt nach vorn und legte beide Hände auf die Platte seines Schreibtisches. »Wisst Ihr, was wir in dieser Stadt mit den Adligen gemacht haben, Terriser?«
    »Ihr habt sie getötet«, sagte Sazed ruhig.
    »So wie es der Überlebende befohlen hat«, bestätigte Quellion. »Ihr behauptet, vor dem Zusammenbruch sein Gefährte
gewesen zu sein. Dennoch dient Ihr einem der Adelshäuser, die er stürzen wollte. Erscheint Euch das nicht als etwas widersprüchlich, Terriser?«
    »Graf Kelsier hat sein Ziel durch den Tod des Obersten Herrschers erreicht«, sagte Sazed. »Sobald das vollbracht war, sollte Friede …«
    »Friede?«, fragt Quellion. »Sagt mir, Terriser, habt Ihr den Überlebenden je vom Frieden reden gehört?«
    Sazed zögerte. »Nein«, gab er schließlich zu.
    Quellion schnaubte verächtlich. »Wenigstens seid Ihr ehrlich. Ich rede nur mit Euch, weil Wager klug genug war, mir einen Terriser zu schicken. Wenn er einen Adligen zu mir gesandt hätte, dann hätte ich diesen Halunken sofort getötet und als Antwort seinen geschwärzten Schädel zurückgeschickt.«
    Es herrschte eine angespannte Stille im Raum. Nach einigen Minuten des Wartens drehte Quellion Sazed den Rücken zu und wandte sich an seine Gefährten. »Spürt ihr das?«, fragte er die Männer. »Verspürt ihr allmählich ein Gefühl der Scham? Gebt Acht auf eure Empfindungen. Fühlt ihr plötzlich eine Gemeinschaft mit diesen Dienern eines Lügners?«
    Er drehte sich wieder um und sah Weher an. »Ich habe euch alle vor der Allomantie gewarnt, dem schwarzen Werkzeug des Adels. Jetzt spürt ihr sie. Dieser Mann, der neben unserem vornehmen Terriser sitzt, ist unter dem Namen Weher bekannt. Er ist einer der abscheulichsten Männer der Welt. Ein überaus geschickter Besänftiger.«
    Quellion redete Weher direkt an. »Sag mir, Besänftiger, wie viele Freunde hat deine Magie dir gebracht? Wie viele Feinde hast du gezwungen, Selbstmord zu begehen? Dieses hübsche Mädchen neben dir – hast du bei ihr deine Künste eingesetzt, damit du sie in dein Bett bekommst?«
    Weher lächelte und erhob seinen Weinbecher. »Mein lieber Mann, natürlich habt Ihr mich enttarnt. Doch anstatt Euch dafür
zu beglückwünschen, dass Ihr meine innere Berührung bemerkt habt, solltet Ihr Euch vielleicht fragen, warum ich Euch dazu gebracht habe, das zu sagen, was Ihr soeben gesagt habt.«
    Quellion zögerte – aber natürlich hatte Weher nur geprahlt. Sazed seufzte. Eine beleidigte Haltung wäre viel passender gewesen, aber natürlich war das nicht Wehers Art. Jetzt würde sich der Erste Bürger während des gesamten Treffens fragen, ob ihm seine Worte nicht von Weher eingegeben wurden.
    »Meister Quellion«, sagte Sazed, »wir leben in gefährlichen Zeiten. Sicherlich habt Ihr das schon bemerkt.«
    »Wir können uns ganz gut schützen«, sagte Quellion.
    »Ich rede nicht von Armeen oder Banditen, Erster Bürger. Ich rede vom Nebel und von der Asche. Habt Ihr bemerkt, dass der Nebel während des Tages immer länger bleibt? Habt Ihr bemerkt, dass er seltsame Dinge mit Eurem Volk anstellt und bei einigen, die nach draußen gehen, zum Tode führt?«
    Weder widersprach Quellion ihm, noch nannte er Sazeds Worte närrisch. Das sagte Sazed genug. Auch in dieser Stadt waren Menschen gestorben.
    »Die Asche fällt inzwischen andauernd, Erster Bürger«, fuhr Sazed fort. »Der Nebel ist tödlich geworden, und die Kolosse sind frei. Es ist eine gute Zeit, sich mächtige

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