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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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wurde – und erhielten so die Fähigkeit, Heilkraft aufzuspeichern. (Allerdings konnten sie diese Kraft nach dem Gesetz des hämalurgischen Verfalls nicht so schnell wie ein richtiger Ferrochemiker einsetzen.) Offensichtlich erhielten die Inquisitoren daraus ihre berüchtigte Fähigkeit, sich rasch von Verletzungen zu erholen, und das war auch der Grund dafür, dass sie nur so wenig Schlaf brauchten.

Kapitel 36
    I hr hättet nicht hineingehen sollen«, sagte Cett geradeheraus. Elant hob eine Braue, während er auf seinem Hengst durch die Mitte des Lagers ritt. Tindwyl hatte ihm beigebracht, dass es gut war, von den eigenen Männern gesehen zu werden, vor allem in Situationen, in denen er selbst bestimmen konnte, wie sie ihn sahen. Diese besondere Lektion hatte er beherzigt, und so ritt er mit einem schwarzen Mantel, der die Ascheflecken versteckte, und zeigte seinen Soldaten, dass er bei ihnen war. Cett ritt neben ihm, war festgebunden auf seinem eigens angefertigten Sattel.

    »Glaubt Ihr, ich hätte mich einer zu großen Gefahr ausgesetzt, indem ich die Stadt betreten habe?«, fragte Elant und nickte dabei einer Gruppe von Soldaten zu, die in ihren morgendlichen Arbeiten innehielten und vor ihm salutierten.
    »Nein«, sagte Cett. »Wir beide wissen, dass es mir verdammt egal ist, ob Ihr lebt oder sterbt, mein Junge. Außerdem seid Ihr ein Nebelgeborener. Ihr hättet schnell verschwinden können, wenn es gefährlich geworden wäre.«
    »Warum dann?«, wollte Elant wissen. »Warum soll es ein Fehler gewesen sein?«
    »Weil Ihr die Menschen dort drinnen getroffen habt«, erklärte Cett. »Ihr habt mit ihnen geredet und getanzt. Zur Hölle, Junge, versteht Ihr nicht, warum das ein so großes Problem ist? Wenn die Zeit zum Angriff kommt, werdet Ihr Euch um die Menschen sorgen, die Ihr verletzen werdet.«
    Für kurze Zeit ritt Elant schweigend neben ihm her. Der Morgennebel war inzwischen etwas Normales für ihn. Er verdeckte das Lager und verschleierte dessen Größe. Sogar für seine vom Zinn geschärften Augen waren die fernsten Zelte kaum mehr als undeutliche Klumpen. Es war, als ritte er durch eine mythische Welt, durch einen Ort voller verhüllter Schatten und ferner Laute.
    War es wirklich ein Fehler gewesen, in die Stadt zu gehen? Vielleicht. Elant kannte die Theorien, von denen Cett sprach – er wusste, wie wichtig es für einen General war, den Feind nicht als einzelnen Menschen, sondern als Zahl anzusehen. Als Hindernis.
    »Ich bin froh, dass ich es getan habe«, sagte Elant.
    »Ich weiß«, meinte Cett und kratzte sich den dichten Bart. »Und das ist es, was mich frustriert, um ehrlich zu sein. Ihr seid ein mitleidiger Mensch. Das ist eine Schwäche, aber es ist nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist Eure Unfähigkeit, mit Eurem Mitleid richtig umzugehen.«

    Elant hob eine Braue.
    »Ihr solltet Euch nie mit Eurem Feind einlassen, Elant«, fuhr Cett fort. »Ihr hättet wissen müssen, wie Ihr reagiert, und Euch erst gar nicht in diese Lage bringen dürfen! Zur Hölle, Junge, jeder Führer hat einen schwachen Punkt. Die Sieger aber sind immer die, die es gelernt haben, diese Schwäche zu unterdrücken, anstatt ihnen frische Nahrung zu geben!« Als Elant darauf nichts erwiderte, seufzte Cett. »Also gut, dann sollten wir jetzt über die Belagerung reden. Die Baumeister haben mehrere Flüsse gestaut, die in die Stadt führen, aber sie glauben nicht, dass das die Hauptquellen für das Trinkwasser sind.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Elant. »Vin hat sechs große Quellen innerhalb der Stadt bemerkt.«
    »Wir sollten sie vergiften«, schlug Cett vor.
    Elant schwieg darauf. Die zwei Hälften in ihm kämpften noch immer miteinander: Der Mann, der so viele Menschenleben wie möglich retten wollte, und der Mann, zu dem er geworden war. Doch der Letztere war der vernünftigere. Er wusste, dass er manchmal töten – oder zumindest Beschwerden hervorrufen – musste, um andere zu retten.
    »In Ordnung«, sagte Elant. »Vin wird es heute Nacht tun. Und sie wird an die Mauern schreiben, dass das unser Werk ist.«
    »Wozu soll das nützen?«, fragte Cett und zog die Stirn kraus.
    »Ich will niemanden umbringen, Cett«, sagte Elant. »Ich will ihnen Angst machen. Auf diese Weise werden sie Yomen um Wasser anbetteln. Wenn die gesamte Stadt Wasser fordert, wird er die Vorräte aus der Höhle schnell aufgebraucht haben.«
    Cett grunzte. Aber er schien sich zu freuen, dass Elant seinen Vorschlag aufgenommen

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