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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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«, sagte Elant und machte einen Schritt auf den General zu. »Du bist wieder auf den Beinen!«
    »Wenn auch noch etwas schwach, Euer Majestät«, antwortete Demoux. Er sah noch blass aus. »Aber ich bin inzwischen stark genug, um ein wenig herumzuspazieren.«
    »Und wie geht es den anderen?«, fragte Elant.
    Hamm nickte. »Die meisten sind ebenfalls wieder auf dem Damm. Demoux gehört zu denen, die es am schwersten getroffen hat. In ein paar Tagen hat die Armee wieder ihre ursprüngliche Stärke.«
    Abzüglich derer, die gestorben sind, dachte Elant.
    Cett betrachtete Demoux eingehend. »Die meisten Männer haben sich schon vor Wochen erholt. Von etwas schwächerer Konstitution, als man annehmen könnte, was, Demoux? Das habe ich zumindest gehört.«
    Demoux errötete.
    Elant runzelte die Stirn über diese Bemerkung. »Wie bitte?«
    »Es ist nichts, Euer Majestät«, sagte Demoux.
    »In meinem Lager ist es nie ›nichts‹, Demoux«, wandte Elant ein. »Was ist mir entgangen?«
    Hamm seufzte und zog sich einen Stuhl heran. Er setzte sich verkehrt herum darauf und legte die muskulösen Arme auf die Lehne. »Es ist nur ein Gerücht, das durch das Lager läuft, El.«

    »Soldaten! «, meinte Cett. »Sie sind alle gleich – abergläubisch wie die Waschweiber.«
    Hamm nickte. »Einige von ihnen haben es sich in den Kopf gesetzt, dass diejenigen, die vom Nebel krank geworden sind, in Wirklichkeit bestraft wurden.«
    »Bestraft?«, fragte Elant. »Für was?«
    »Für ihren Mangel an Glauben, Herr«, erklärte Demoux.
    »Unsinn«, sagte Elant. »Wir alle wissen, dass der Nebel wahllos zuschlägt.«
    Die anderen wechselten rasche Blicke, und Elant blieb genug Zeit, noch einmal darüber nachzudenken. Nein. Es geschah nicht wahllos – zumindest deutete die Statistik darauf hin. »Egal«, sagte er und versuchte das Thema zu wechseln. »Wie lauten eure täglichen Berichte?«
    Die drei Männer erzählten von ihren verschiedenen Aufgaben im Biwak. Hamm kümmerte sich um die Ausbildung und Moral der Truppe, Demoux um die Verpflegung und die Erfüllung der Lagerpflichten und Cett um Taktik und Patrouillen. Elant stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen da und hörte den Berichten nur mit halbem Ohr zu. Sie unterschieden sich kaum von denen des vorigen Tages, auch wenn es gut war, dass Demoux seine Pflichten wieder aufgenommen hatte. Er war viel tüchtiger als seine Helfer.
    Während sie redeten, schweiften Elants Gedanken ab. Die Belagerung verlief bisher recht gut, doch ein Teil von ihm – derjenige, der von Cett und Tindwyl ausgebildet worden war – ärgerte sich über das Warten. Er könnte die Stadt sofort einnehmen. Er besaß die Kolosse, und alle Berichte bestätigten, dass seine Truppen viel erfahrener waren als diejenigen, die innerhalb der Mauern von Fadrex stationiert waren. Die Felsformationen würden den Verteidigern einen gewissen Schutz gewähren, aber Elant konnte durchaus gewinnen.
    Doch dieser Schritt würde viele, viele Menschenleben kosten.
    Das war der Grund, weshalb er davor zurückschreckte. Dieser letzte Schritt würde ihn vom Verteidiger zum Angreifer machen. Vom Schutzherrn zum Eroberer. Und sein eigenes Zögern quälte ihn.
    Es gab noch einen weiteren Grund, warum ein Einmarschieren in die Stadt schlecht für Elant war. Es wäre für ihn besser gewesen, Yomen weiterhin als bösen Tyrannen ansehen zu können, als bestechlichen Obligator, der dem Obersten Herrscher noch immer treu ergeben war. Doch nun hatte er Yomen leider als vernünftigen Mann kennengelernt. Als Mann mit guten Argumenten. In gewisser Weise entsprach sein Urteil über Elant der Wahrheit. Elant war ein Heuchler. Er redete von Demokratie, aber seinen Thron hatte er mit Gewalt erobert.
    Er glaubte, dass er es für das Volk getan hatte. Aber es machte ihn zu einem Heuchler. Dieselbe Logik empfahl ihm, Vin auszusenden, damit sie ein Attentat auf Yomen verübte. Aber durfte Elant den Tod eines Mannes befehlen, der nichts anderes getan hatte, als sich ihm in den Weg zu stellen?
    Die Ermordung des Obligators wäre genauso verrückt wie der Einsatz der Kolosse bei der Eroberung der Stadt. Cett hat Recht, dachte er. Ich versuche, meine beiden Seiten gleichzeitig auszuspielen. Als er auf dem Ball mit Telden gesprochen hatte, war er so selbstsicher gewesen. In Wahrheit glaubte er immer noch, was er behauptet hatte. Elant war nicht der Oberste Herrscher. Er hatte seinem Volk mehr Freiheit und Gerechtigkeit geschenkt.
    Doch er begriff, dass

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