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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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vom Ersten Bürger angeordneten Hinrichtung beigewohnt hatte –, hatte Durn ihm etwas mitgeteilt. Spuki hatte von ihm Informationen über die Schwächen des Ersten Bürgers erhalten wollen – irgendetwas, womit man den Mann besiegen konnte. Darauf hatte Durn nur eines gesagt.
    Zähle die Schädel.
    Spuki hatte bisher keine Gelegenheit gehabt, diesem Hinweis nachzugehen. Vermutlich würde Durn eine Erklärung dafür geben, wenn Spuki etwas nachhalf, aber ihnen beiden war etwas Wichtiges klar. Spuki musste es selbst sehen. Er musste wissen, was der Erste Bürger tat.

    Und jetzt wusste er es. »Zehn Menschen wurden zum Sterben in dieses Haus geschickt, Fransohn«, sagte er. »Zehn Menschen. Neun Schädel.«
    Der Mann runzelte die Stirn. »Was sagt uns das?«
    »Es sagt uns, dass es eine Möglichkeit gibt, deine Schwester zu retten.«

    »Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll, Graf Weher«, sagte Sazed. Sie saßen an einem Tisch in einer der Skaa-Tavernen von Urteau. Der Alkohol floss reichlich, Skaa-Arbeiter drängten sich hier trotz Dunkelheit und Nebel.
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Weher. Sie saßen allein, und Goradel und drei seiner harten Jungs hockten in Straßenkleidung am Nebentisch.
    »Das erscheint mir sehr seltsam«, sagte Sazed. »Es ist schon merkwürdig genug, dass die Skaa ihre eigenen Tavernen haben. Aber dass sie nachts vor die Tür gehen …«
    Weher zuckte die Achseln. »Vielleicht rührte ihre Angst vor der Nacht eher vom Einfluss des Obersten Herrschers als vom Nebel her. Als seine Truppen auf den Straßen nach Dieben suchten, gab es noch andere Gründe als den Nebel, zu Hause zu bleiben.«
    Sazed schüttelte den Kopf. »Ich habe diese Dinge untersucht, Graf Weher. Die Angst der Skaa vor dem Nebel war eine eingefleischte abergläubische Haltung. Sie war ein Teil ihres Lebens. Und Quellion hat sie in weniger als einem Jahr überwunden.«
    »Oh, ich glaube, das haben vermutlich Wein und Bier bewirkt«, bemerkte Weher. »Du wärest überrascht, was Menschen auf sich nehmen, um sich einmal richtig betrinken zu können.«
    Sazed warf einen Blick auf Wehers Becher. Der Mann hatte eine Vorliebe für Skaa-Tavernen entwickelt, auch wenn er dort nur ärmliche Kleidung tragen durfte. Obwohl die Skaa-Kleidung
vermutlich nicht mehr nötig war. Wenn es in der Stadt auch nur eine halbwegs funktionierende Gerüchteküche gab, dann hatten die Einwohner Weher schon längst in Zusammenhang mit den Besuchern gebracht, die Quellion vor ein paar Tagen empfangen hatte. Und nun, da Sazed in die Taverne gekommen war, hatten sich wohl alle Vermutungen bestätigt. Es gab keine Möglichkeit, Sazeds Identität zu verbergen. Seine Nationalität war offensichtlich. Er war überdurchschnittlich groß, kahlköpfig und hatte das typische lange Gesicht der Terriser mit den schlaffen Gesichtszügen und den durch zahllose Ohrringe langgezogenen Ohrläppchen.
    Die Zeit der Anonymität war vorbei, aber Weher hatte sie gut genutzt. Während der wenigen Tage, in denen die Leute nicht gewusst hatten, wer er war, war es ihm gelungen, gute Beziehungen zum örtlichen Untergrund zu knüpfen. So konnten nun er und Sazed in dieser Taverne sitzen und einen ruhigen Trunk genießen, ohne wirklich viel Aufmerksamkeit zu erregen. Natürlich besänftigte Weher die Leute, damit es auch so blieb, aber Sazed war dennoch beeindruckt. Für jemanden, der die oberen Gesellschaftsschichten so liebte wie Weher, gelang es dem Mann bemerkenswert gut, sich mit einfachen Skaa-Arbeitern zu verbrüdern.
    Am Nachbartisch lachte eine Gruppe Männer auf. Weher lächelte, erhob sich und ging durch den überfüllten Raum zu ihnen. Sazed blieb sitzen; der Weinbecher stand noch unangerührt vor ihm. Seiner Meinung nach gab es einen offensichtlichen Grund dafür, dass die Skaa keine Angst mehr hatten, im Nebel auszugehen. Ihr Aberglaube war von etwas Stärkerem überwunden worden – von Kelsier. Von dem, den sie nun den Herrn des Nebels nannten.
    Die Kirche des Überlebenden hatte sich viel weiter verbreitet, als Sazed vermutet hatte. In Urteau war sie nicht genauso organisiert wie in Luthadel, und die Schwerpunkte schienen etwas
anders gesetzt zu sein, doch die Tatsache blieb, dass die Menschen Kelsier anbeteten. Gerade die Unterschiede machten das gesamte Phänomen so faszinierend.
    Was fehlt mir?, dachte Sazed. Worin besteht die Verbindung?
    Der Nebel war tödlich. Aber diese Leute gingen hinaus in den Nebel. Warum hatten sie keine Angst vor

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