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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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dagegen. Dann zerbrach die Sprosse unter ihren Füßen, und wieder stürzte sie in die Tiefe. Fluchend drückte sie gegen die am Boden liegende Münze und verlangsamte so ihren Fall. Zusammengekrümmt traf sie auf den Boden.
    Die Arbeiter drängten sich gegeneinander. Sie wussten offenbar nicht, ob sie sich in die dunkle Höhle wagen sollten, aber sie wollten auch nicht zusammen mit einer Nebelgeborenen in der kleinen Kammer sein. Der Adlige in dem feinen Anzug hatte sich inzwischen umgedreht. Er hielt seine Laterne hoch und strahlte Vin damit an. Ein Stück Holz löste sich aus der zerbrochenen Leiter und klapperte auf den Steinboden neben ihr.
    »Die Falltür ist mit einem sehr großen Felsbrocken gesichert, Herrin Wager«, sagte der Adlige. Vin glaubte ihn zu kennen. Er war etwas übergewichtig, aber sehr gepflegt und hatte äußerst kurzes Haar und ein nachdenkliches Gesicht.
    »Sag den Männern oben, sie sollen den Stein entfernen«, befahl Vin ruhig und hob dabei einen ihrer Dolche.

    »Ich fürchte, das wird nicht geschehen.«
    »Ich kann dafür sorgen«, sagte Vin und trat einen Schritt vor. Die Arbeiter zogen sich noch weiter von ihr zurück.
    Der Adlige lächelte. »Herrin Wager, ich möchte Euch einiger Dinge versichern. Erstens seid Ihr die einzige Allomantin hier unten, und daher hege ich nicht den geringsten Zweifel daran, dass Ihr uns alle mühelos abschlachten könnt. Zweitens wird der Stein oben so bald nicht bewegt werden, also können wir uns ruhig setzen und nett miteinander plaudern, anstatt unsere Waffen vorzuzeigen und uns gegenseitig zu bedrohen.«
    Dieser Mann hatte etwas … Entwaffnendes. Vin überprüfte ihn mit ihrer Bronze, aber er verbrannte tatsächlich keine Metalle. Sicherheitshalber zog sie ein wenig an seinen Gefühlen und machte ihn noch vertrauensseliger und freundlicher; dann versuchte sie jede Spur von Arglist zu besänftigen, die noch in ihm stecken mochte.
    »Wie ich sehe, bedenkt Ihr wenigstens mein Angebot«, sagte der Adlige und gab einem der Arbeiter ein Zeichen. Der Mann öffnete hastig seinen Ranzen, zog zwei Klappstühle daraus hervor und stellte sie auf den Boden vor der offenen Steintür. Der Adlige setzte seine Laterne ab und nahm Platz.
    Vin schlich ein wenig näher. »Warum kommst du mir bekannt vor?«
    »Ich bin ein Freund Eures Gemahls«, sagte der Adlige.
    »Telden!«, rief Vin, nachdem sie ihn endlich erkannt hatte. »Telden Hasting.«
    Telden nickte. Sie hatte ihn vor wenigen Wochen auf dem ersten Ball gesehen, an dem sie teilgenommen hatten. Aber sie kannte ihn von früher. Vor dem Zusammenbruch war er einer von Elants Freunden in Luthadel gewesen.
    Argwöhnisch setzte sich Vin auf den ihr angebotenen Stuhl und versuchte, Yomens Spiel zu durchschauen. Glaubte er, sie würde Telden nicht töten, nur weil er Elants Freund gewesen war?
    Telden machte es sich auf seinem Stuhl bequem und war ein wenig ungezwungener als ein gewöhnlicher Adliger. Er winkte einen der Arbeiter herbei, und der Mann übergab ihm zwei Flaschen. »Wein«, erklärte Telden. »Der eine ist rein, und der andere enthält ein außerordentlich starkes Beruhigungsmittel.«
    Vin hob eine Braue. »Soll das ein Ratespiel werden?«
    »Wohl kaum«, sagte Telden und öffnete eine der Flaschen. »Dafür bin ich viel zu durstig, und soweit ich gehört habe, seid Ihr nicht die Art Frau, die eine große Geduld für Spiele besitzt.«
    Vin hielt den Kopf schräg, als Telden zwei Becher von einem Diener entgegennahm und dann ein wenig von dem rubinroten Wein in beide eingoss. Während sie ihm zusah, begriff sie, warum er so entwaffnend war. Er erinnerte sie an Elant – an den alten, sorglosen Elant. Soweit sie sich ein Urteil erlauben konnte, war dieser Telden noch immer so.
    Das muss ich Yomen lassen, dachte sie. Seine Stadt mag nicht vollkommen sein, aber er hat einen Ort geschaffen, an dem sich Männer wie Telden ein wenig von ihrer Unschuld bewahren können.
    Telden nahm einen Schluck Wein und hielt Vin den anderen Becher entgegen. Sie steckte eines ihrer Messer zurück in die Scheide und ergriff das Gefäß. Sie trank nicht daraus – sie würde es keinesfalls tun.
    »Das ist der Wein ohne Beruhigungsmittel«, sagte Telden. »Und dazu noch ein guter Jahrgang. Yomen ist ein wahrer Ehrenmann. Er schickt einen seiner Freunde zum Sterben in die Grube, aber er gibt ihm wenigstens einen ausgezeichneten Wein mit, um ihm sein Schicksal zu erleichtern.«
    »Ich soll glauben, dass du hier ebenfalls eingesperrt

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