Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Adel, der einfach nur in der Nähe des Herrscherhofes sein wollte. TenSoon hatte angenommen, dass nun, da der Oberste Herrscher tot und die Reichsregierung zusammengebrochen war, Luthadel weniger dicht bevölkert sein würde.
    Doch anscheinend hatte er sich geirrt.

    Er steckte noch immer im Körper des Wolfshundes und erkundete erstaunt die Straßen. Es schien, als ob jeder Winkel – jede Gasse, jede Straßenecke und jede Behausung – zum Heim einer Skaa-Familie geworden war. Es roch schrecklich in der Stadt; der Abfall türmte sich auf den Straßen und wurde von der Asche zugedeckt.
    Was ist hier los?, fragte er sich. Die Skaa lebten im Dreck, viele sahen krank aus und husteten erbärmlich in ihren veraschten Gossen. TenSoon war auf dem Weg zur Festung Wager. Wenn es Antworten gab, dann hoffte er sie dort zu finden. Gelegentlich musste er den einen oder anderen Skaa, der ihn hungrig anstarrte, bedrohlich anknurren, und zweimal war er gezwungen, vor Banden zu fliehen, die sein Knurren nicht ernst nahmen.
    Sicherlich hätten Elant und Vin es nicht zugelassen, dass diese Stadt so tief fällt, dachte er, als er sich in einer Gasse versteckte. Das war ein unheilvolles Zeichen. Er hatte Luthadel verlassen, ohne zu wissen, ob seine Freunde die Belagerung der Stadt überleben würden oder nicht. Elants Banner – Speer und Schriftrolle – flatterte zwar noch auf dem Stadttor, aber vielleicht hatte jemand anderes es als seine eigene Fahne übernommen. Und was war aus der Koloss-Armee geworden, die vor einem Jahr gedroht hatte, Luthadel zu zerstören?
    Ich hätte nie weggehen dürfen, dachte TenSoon und verspürte einen Stich der Angst. Es war mein dummes Kandra-Pflichtgefühl. Ich hätte hierbleiben und ihr sagen sollen, was ich weiß, auch wenn das nicht viel ist.
    Vielleicht geht jetzt die Welt nur wegen meines dummen Ehrgefühls unter.
    Er steckte den Kopf aus der Gasse und sah hinüber zur Festung Wager. TenSoons Herz sank, als er bemerkte, dass die schönen Bleiglasfenster zerschmettert waren. Grobe Bretter waren über die Löcher genagelt. Vor dem Vordertor standen allerdings Wachen, was ihm als gutes Zeichen erschien.

    TenSoon kroch vorwärts und versuchte wie ein räudiger Straßenköter zu wirken. Er hielt sich in den Schatten und schlich bis kurz vor das Tor. Dann legte er sich in einen Abfallhaufen und beobachtete die Soldaten. Er spitzte die Ohren und versuchte mitzubekommen, was die Männer sagten.
    Sie sagten gar nichts. Die beiden Wächter standen still da; sie wirkten gelangweilt, ziemlich freudlos und stützten sich auf ihre Speere mit den Obsidianspitzen. TenSoon wartete und wünschte, Vin wäre hier und könnte an den Gefühlen der Wächter ziehen, damit sie gesprächiger wurden.
    Aber wenn Vin hier wäre, müsste ich nicht herumschnüffeln, um Informationen zu bekommen, dachte TenSoon frustriert, und so wartete er. Er wartete, als die Asche fiel; er wartete, als sich der Himmel schon verdüsterte und der Nebel aufzog. Nun wurden die Wachen endlich etwas lebendiger. »Ich hasse Nachtwache«, murmelte der eine von ihnen.
    »Hab nichts gegen die Nacht«, sagte der andere. »Sie tut uns nichts. Der Nebel bringt uns nicht um. Wir sind sicher vor ihm.«
    Wie bitte?, dachte TenSoon und runzelte die Hundestirn.
    »So sicher wie vor dem König?«, fragte der erste Wächter leise.
    Sein Gefährte warf ihm einen raschen Blick zu. »Sag nicht so etwas.«
    Der andere zuckte die Schultern. »Ich hoffe, der Herrscher kommt bald zurück.«
    »König Penrod besitzt die ganze Autorität des Herrschers«, sagte der zweite Wächter streng.
    Aha, dachte TenSoon. Also ist es Penrod gelungen, auf dem Thron zu bleiben. Aber … was soll dieses Gerede über einen Herrscher? TenSoon befürchtete, mit diesem Herrscher könnte Straff Wager gemeint sein. Dieser schreckliche Mensch hatte damals, als Ten-Soon geflohen war, Luthadel einnehmen wollen.
    Aber was war mit Vin? Irgendwie konnte TenSoon nicht glauben, dass sie besiegt worden war. Er hatte gesehen, wie sie Zane
Wager getötet hatte, obwohl er Atium verbrannt hatte und sie nicht. Nach TenSoons Rechnung hatte sie schon dreimal etwas Unmögliches vollbracht. Sie hatte den Obersten Herrscher umgebracht. Sie hatte Zane besiegt.
    Und sie hatte Freundschaft mit einem Kandra geschlossen, der sie einfach nur hatte hassen wollen.
    Die Wächter verstummten wieder. Das ist unsinnig, dachte TenSoon. Ich habe nicht die Zeit, mich in Ecken zu verstecken und zu lauschen. Die Welt steht

Weitere Kostenlose Bücher