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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Kräfte. Wäre ein Ohrring aus Stahl oder Weißblech nicht sinnvoller?«
    Vin betrachtete den Ohrring. Es juckte ihr in den Fingern, ihn zu packen und das Metall zwischen den Fingern zu spüren. Wenn sie Stahl hätte, wäre es ihr möglich gewesen, gegen den Ring zu drücken und ihn als Waffe zu benutzen. Kelsier hatte ihr einmal geraten, ihn aus diesem einfachen Grund zu tragen. Doch er war ein Geschenk ihrer Mutter. Einer Frau, die Vin nie richtig gekannt hatte. Einer Frau, die versucht hatte, Vin umzubringen.
    Vin packte den Ohrring. Yomen sah neugierig zu, wie sie ihn sich ins Ohrläppchen steckte. Er schien … angespannt zu sein. Als ob er auf etwas wartete.
    Wenn ich wirklich einen Trick geplant hätte, dann wäre er im Handumdrehen tot, dachte sie. Wie kann er da so ruhig bleiben? Warum gibt er mir den Ohrring? Selbst wenn er nicht aus nützlichen Metallen besteht, könnte ich einen Weg finden, ihn gegen Yomen einzusetzen.
    Ihre Instinkte sagten ihr, dass er eine alte Straßenlist versuchte – wie zum Beispiel einem Feind einen Dolch entgegenzuwerfen, damit er angreift. Yomen wollte jede List verhindern, die sie plante. Das erschien ihr dumm. Wie konnte er hoffen, gegen eine Nebelgeborene zu bestehen?
    Es sei denn, er ist selbst ein Nebelgeborener, dachte Vin. Er spürt, dass er mich besiegen kann.
    Er besitzt Atium und wird es verbrennen, falls ich etwas versuchen sollte.
    Vin tat nichts; sie griff nicht an. Sie wusste nicht, ob ihre Instinkte richtig waren, was Yomen anging, aber das spielte keine Rolle. Sie konnte nicht angreifen, denn der Ohrring barg kein verstecktes Geheimnis. Sie wollte ihn einfach nur deshalb zurückhaben,
weil er sich an ihrem Ohr gut anfühlte. Sie war es gewohnt, ihn zu tragen.
    »Interessant«, sagte Yomen. »Nun werdet Ihr gleich einen der Gründe herausfinden, warum ich Euch nicht geknebelt habe …« Mit diesen Worten hob er den Arm und deutete auf die Tür. Dann verschränkte er die Hände hinter dem Rücken, als ein Diener die Tür öffnete und einen unbewaffneten Soldaten in der weißen und braunen Livree Elants hereinführte.
    Du solltest ihn töten, flüsterte Ruin in ihrem Kopf. Sie alle.
    »Herrin Wager«, sagte Yomen, ohne sie anzusehen, »ich muss Euch bitten, nur dann mit diesem Mann zu sprechen, wenn ich es Euch sage, und nur zu antworten, wenn ich es von Euch erbitte. Ansonsten wird er hingerichtet und ein neuer Bote aus Eurer Armee hergeschickt.«
    Der Soldat erbleichte. Vin runzelte nur die Stirn und beobachtete den Obligatorkönig. Yomen war offensichtlich ein sehr ruhiger Mann, und er wollte harsch erscheinen. Wie viel davon war gespielt?
    »Du siehst, dass sie lebt, wie versprochen«, sagte Yomen zu dem Soldaten.
    »Woher sollen wir wissen, dass das nicht ein verkleideter Kandra ist?«, fragte der Soldat.
    »Du kannst ihr eine Frage stellen«, meinte Yomen.
    »Herrin Wager«, sagte der Soldat, »was hattet Ihr zum Abendessen in der Nacht, bevor Ihr zu der Feier in dieser Stadt aufgebrochen seid?«
    Das war eine gute Frage. Ein Kandra hätte sie nach wichtigeren Augenblicken befragt – zum Beispiel nach ihrem ersten Zusammentreffen mit Elant. Doch so etwas wie ein Essen war derart unbedeutend, dass kein Kandra auch nur einen Gedanken daran verschwendet hätte. Wenn sich Vin also daran erinnern konnte …
    Sie sah Yomen an. Er nickte – sie durfte antworten. »Eier«, sagte
sie. »Frische Eier, die ich während eines Erkundungsgangs in der Stadt gekauft hatte.«
    Der Mann nickte.
    »Jetzt hast du deine Antwort, Soldat«, sagte Yomen. »Berichte deinem König, dass seine Frau noch lebt.«
    Der Soldat zog sich zurück, und die Diener schlossen die Tür. Vin setzte sich auf der Bank zurück und wartete auf den Knebel.
    Yomen blieb dort, wo er war, und sah sie an.
    Vin erwiderte seinen Blick. Schließlich sagte sie: »Was glaubt Ihr, wie lange Ihr Elant beschwichtigen könnt? Wenn Ihr etwas über ihn wüsstet, dann wäre Euch bekannt, dass er zuerst König und dann erst Ehemann ist. Er wird das tun, was er tun muss, auch wenn das meinen Tod bedeutet.«
    »Vielleicht habt Ihr am Ende Recht«, gab Yomen zu. »Aber zunächst ist dieses Hinhaltemanöver erfolgreich. Es heißt, Ihr seid eine offene Frau und schätzt Kürze. Deshalb will ich bei Euch kein Blatt vor den Mund nehmen. Der Zweck Eurer Gefangennahme war es nicht, Euch als Unterpfand gegen Euren Gemahl einzusetzen.«
    »Ach, nein?«, fragte sie. »Warum habt Ihr mich denn geschnappt? «
    »Das ist einfach zu

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