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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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schwächer als das andere Ding? Als das, das Vin freigesetzt hat?«
    Armbewegung.
    »Viel schwächer?«
    Es bewegte abermals die Arme, doch diesmal schien es ein wenig mutloser zu sein.
    Na großartig, dachte Elant. Natürlich hätte er das wissen müssen. Was immer dieses Nebelgespenst war, es war nicht die magische Antwort auf all ihre Sorgen. Wenn es das wäre, dann hätte es sie inzwischen schon gerettet.
    Was uns am meisten fehlt, sind Informationen, dachte Elant. Ich muss von diesem Ding so viel wie möglich in Erfahrung bringen.
    »Stehst du in irgendeiner Beziehung zu der Asche?«, fragte er.
    Keine Bewegung.
    »Verursachst du den Ascheregen?«
    Keine Bewegung.
    »Verursacht das andere Ding den Ascheregen?«
    Diesmal bewegte es wieder die Arme.
    Aha. »Ist es auch dafür verantwortlich, dass der Nebel jetzt bei Tag aufzieht?«
    Keine Bewegung.
    »Bist du für den Tagnebel verantwortlich?«
    Bei dieser Frage schien es kurz nachzudenken, dann bewegte es die Arme – allerdings weniger heftig als zuvor.
    Heißt das »vielleicht«?, fragte sich Elant. Oder »teilweise«?
    Die Kreatur wurde wieder reglos. Es war immer schwieriger, sie im Nebel zu erkennen. Elant fachte sein Zinn an, aber auch das machte das Geschöpf nicht deutlicher. Es schien zu verblassen.
    »Wohin soll ich gehen?«, fragte Elant, ohne wirklich eine Antwort darauf zu erwarten. »Du hast nach Osten gezeigt. Willst du, dass ich nach Luthadel zurückgehe?«

    Es bewegte die Arme, allerdings wieder ohne sonderliche Begeisterung.
    »Willst du, dass ich Fadrex angreife?«
    Es stand reglos da.
    »Willst du, dass ich Fadrex nicht angreife?«
    Es winkte heftig.
    Interessant, dachte er.
    »Der Nebel«, sagte er. »Er steht mit alldem in Zusammenhang, nicht wahr?«
    Es winkte.
    »Er tötet meine Männer.«
    Es trat vor, blieb wieder stehen, wirkte irgendwie aufgeregt.
    Elant runzelte die Stirn. »Du hast auf meine Frage reagiert. Willst du damit sagen, dass der Nebel meine Männer nicht tötet?«
    Es winkte.
    »Das ist lächerlich. Ich habe gesehen, wie die Männer tot umgefallen sind.«
    Es machte noch einen Schritt nach vorn und zeigte auf Elant. Er schaute hinunter auf seinen Beutel. »Die Münzen?«, fragte er und schaute wieder auf.
    Es deutete abermals auf den Beutel. Elant griff hinein. Es befanden sich nur noch seine Metallphiolen darin. Er zog eine hinaus. »Metalle?«
    Es bewegte heftig die Arme – länger und länger, ohne Unterlass. Elant schaute hinunter auf die Phiole. »Das verstehe ich nicht.«
    Die Kreatur erstarrte. Sie wurde immer undeutlicher, als ob sie sich in Dunst auflöste.
    »Warte!«, rief Elant und machte einen Schritt nach vorn. »Ich habe noch eine Frage. Nur noch eine, bevor du gehst!«
    Das Geschöpf schaute ihm in die Augen.
    »Können wir es besiegen?«, fragte Elant leise. »Können wir überleben?«

    Stille. Dann winkte die Kreatur einmal. Es war keine heftige, sondern eher eine zögerliche Bewegung. Eine unsichere. Sie löste sich auf, während sie noch winkte; der Nebel bildete verschwommene Muster und ließ nicht mehr erkennen, dass noch vor kurzem eine Kreatur in ihm gestanden hatte.
    Elant stand in der Dunkelheit. Er drehte sich um und warf einen Blick auf seine Kolosse, die wie dunkle Baumstümpfe in der Ferne standen. Dann drehte er sich wieder um und stapfte zurück nach Fadrex. Die Kolosse folgten ihm.
    Er fühlte sich … stärker. Es war unsinnig; das Nebelgespenst hatte ihm keinerlei nützliche Informationen gegeben. Es war fast wie ein Kind gewesen. Das, was es ihm gesagt hatte, waren nur Bestätigungen dessen, was er bereits vermutet hatte.
    Doch nun ging er mit größerer Entschlossenheit. Vielleicht war es nur, weil er wusste, dass es Dinge auf der Welt gab, die er nicht verstand – und das bedeutete vielleicht, dass es Möglichkeiten gab, die er noch nicht sah. Möglichkeiten zu überleben.
    Möglichkeiten, sicher auf der anderen Seite des Abgrunds anzukommen, selbst wenn ihm die Logik sagte, er solle nicht springen.

Ich weiß nicht, warum Bewahr beschlossen hatte, seinen letzten Lebensrest darauf zu verwenden, vor Elant während dessen Rückreise nach Fadrex zu erscheinen. Soweit ich weiß, lernte Elant nicht viel aus dieser Zusammenkunft. Aber Bewahr war sowieso nur noch ein Schatten seiner selbst – und dieser Schatten stand überdies unter dem ungeheuren zerstörerischen Druck von Ruin.
    Vielleicht wollte Bewahr – oder das, was von ihm übrig geblieben war – Elant allein antreffen. Oder er

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