Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Münzwerferin. Töte sie, und du erlangst ihre Fähigkeit. Ich werde sie dir verleihen.«
    Spuki schaute herunter auf die weinende Frau. Er verspürte ein Gefühl der Unwirklichkeit, als wäre er gar nicht hier. Er holte angestrengt Luft; jeder Atemzug war wie ein Keuchen, und sein Körper zitterte trotz des Weißblechs. Die Menschen sangen seinen Namen. Quellion murmelte etwas. Beldre weinte noch immer.
    Spuki hob seine blutige Hand, riss sich den Verband vom Gesicht, und die Brille fiel herunter. Er kämpfte sich auf die Beine und schaute über die Stadt.
    Und sah sie brennen.
    Der Lärm des Aufstands hallte durch die Straßen. Flammen loderten an einem Dutzend verschiedener Orte, erhellten den Nebel und warfen einen höllischen Schimmer über die Stadt. Es waren nicht die Feuer des Aufstands. Es waren die Feuer der Vernichtung.
    »Das ist falsch …«, flüsterte Spuki.
    »Du wirst die Stadt erobern, Spuki«, sagte Kelsier. »Du wirst bekommen, was du schon immer haben wolltest. Du wirst wie Elant und wie Vin sein. Sogar noch besser als sie! Du wirst Elants Titel und Vins Macht haben. Du wirst wie ein Gott sein!«
    Spuki wandte sich von der brennenden Stadt ab, als etwas anderes seine Aufmerksamkeit erregte. Quellion streckte seinen gesunden Arm aus und zeigte auf …
    Auf Kelsier.
    »Bitte«, flüsterte Quellion. Es hatte den Anschein, dass er den Überlebenden sehen konnte, auch wenn es sonst niemandem möglich war. »Kelsier, mein Herr, warum hast du mich verlassen?«
    »Ich habe dir das Weißblech gegeben, Spuki«, sagte Kelsier wütend und beachtete Quellion nicht. »Willst du dich mir jetzt verweigern? Du musst nur eine der Stahlstangen herausziehen,
auf denen diese Bühne steht. Dann musst du das Mädchen nehmen und sie gegen deine Brust pressen. Töte sie mit der Stange und treibe sie gleichzeitig in deinen eigenen Körper. Das ist die einzige Möglichkeit!«
    Töte sie mit der Stange …, dachte Spuki und fühlte sich wie betäubt. Das alles hat an dem Tag angefangen, an dem ich fast gestorben wäre. Ich habe auf dem Markt gegen einen Schläger gekämpft und ihn als Schild benutzt. Aber … der andere Soldat hat zugestochen, durch seinen Freund hindurch und in meinen Körper hinein.
    Spuki stolperte von Beldre fort und kniete sich neben Quellion. Der Mann schrie auf, als Spuki ihn gegen die Holzplanken drückte.
    »So ist es richtig«, sagte Kelsier. »Töte ihn zuerst.«
    Aber Spuki hörte nicht auf ihn. Er riss Quellions Hemd entzwei und warf einen Blick auf Schulter und Brustkorb. An ihnen war nichts Auffälliges zu bemerken. Aber den Oberarm des Ersten Bürgers durchdrang ein langer Metallstachel. Er schien aus Bronze zu sein. Mit zitternder Hand riss Spuki ihn aus dem Fleisch. Quellion kreischte auf.
    Und Kelsier ebenfalls.
    Spuki drehte sich um, hielt noch den blutigen Bronzestachel in der Hand. Kelsier tobte, hatte die Hände zu Klauen gebogen und kam auf ihn zu.
    »Was bist du?«, fragte Spuki.
    Das Ding brüllte, aber Spuki beachtete es nicht, sondern schaute hinunter auf seinen eigenen Brustkorb. Er riss sein Hemd entzwei und entblößte die fast verheilte Wunde in seiner Schulter. Ein metallisches Glimmern leuchtete noch immer dort – es war die Schwertspitze. Die Spitze des Schwertes, das durch den Allomanten gefahren war – ihn getötet hatte – und dann in Spukis Körper eingedrungen war. Kelsier hatte ihm geraten, den abgebrochenen Metallsplitter dort zu belassen. Als Symbol dessen, was Spuki durchgemacht hatte.

    Die Schwertspitze ragte aus Spukis Haut hervor. Wie hatte er sie vergessen können? Wie hatte er ein vergleichsweise großes Stück Metall in seinem Körper übersehen können? Spuki griff danach.
    »Nein!«, sagte Kelsier. »Spuki, willst du wieder bloß ein gewöhnlicher Mensch sein? Willst du wieder nutzlos sein? Du wirst dein Weißblech verlieren und wieder schwach sein, so wie du es warst, als du deinen Onkel hast sterben lassen!«
    Spuki zögerte.
    Nein, dachte er. Irgendetwas stimmt hier nicht. Ich sollte Quellion entlarven und ihn dazu bringen, seine Allomantie zu benutzen, aber stattdessen habe ich ihn angegriffen. Ich wollte ihn töten. Ich hatte all meine Pläne und Vorbereitungen vergessen. Ich habe dieser Stadt die Vernichtung gebracht.
    Das ist nicht richtig!
    Er zog den Glasdolch aus seinem Stiefel. Kelsiers Schrei gellte schrecklich in seinen Ohren, aber Spuki hob die Hand und schnitt sein Fleisch auf. Mit Fingern, die vom Weißblech gestärkt waren, packte er

Weitere Kostenlose Bücher