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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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verraten, wie sein Plan aussieht? Zumindest würden wir so erfahren, worauf wir nach seinem Willen nicht achtgeben sollen.«
    Es wurde still im Raum.
    »Also«, meinte KanPaar schließlich, »ich …«
    »Das reicht, KanPaar«, sagte eine andere Stimme.
    Sazed verstummte und hielt den Kopf schräg. Die Stimme war nicht von einem der Kandras gekommen, die um das Podest herumstanden. Sazed schaute sich in dem Raum um und versuchte herauszufinden, wer gesprochen hatte.
    »Ihr könnt gehen, Zweite«, sagte eine weitere Stimme.
    Einer der Zweiten keuchte auf. »Gehen? Wir sollen Euch mit diesem Außenstehenden allein lassen?«
    »Er ist ein Abkömmling«, sagte eine der Stimmen. »Ein Weltenbringer. Wir werden ihn anhören.«
    »Lasst uns allein«, sagte eine andere Stimme.
    Sazed hob eine Braue und blieb sitzen, während die fassungslosen Mitglieder der Zweiten Generation ihre Pulte verließen und sich still aus dem Raum stahlen. Zwei Wächter schlossen die Tür und nahmen so den Kandras, die davorgestanden hatten, den Blick. Nun war Sazed allein mit den Phantomen, die vorhin gesprochen hatten.
    Er hörte ein kratzendes Geräusch. Es hallte durch den stahlverkleideten Raum, und dann öffnete sich eine Tür im hinteren Teil. Aus ihm traten jene Wesen hervor, von denen er annahm, dass sie zur Ersten Generation gehörten. Sie wirkten … alt. Das Kandra-Fleisch hing buchstäblich an ihren Körpern herab wie durchscheinendes Baummoos an erstorbenen Zweigen. Sie waren gebeugt, schienen viel älter als alle anderen Kandras zu sein, die er bisher gesehen hatte, und ihr Gang war kaum mehr als ein Schlurfen.
    Sie trugen einfache, ärmellose Roben, die an diesen Kreaturen seltsam anmuteten. Unter ihrer durchscheinenden Haut
erkannte Sazed weiße, normale Skelette. »Menschliche Knochen? «, fragte Sazed, als die alten Geschöpfe herbeikamen und sich dabei auf Stöcke stützten.
    »Unsere eigenen Knochen«, sagte einer von ihnen mit einem müden Beinahe-Flüstern. »Wir besaßen weder die Fähigkeit noch das Wissen, uns Wahre Körper zu schaffen, als alles begann, und daher haben wir wieder unsere ursprünglichen Knochen genommen, als der Oberste Herrscher sie uns zurückgab.«
    Die Erste Generation schien aus nur zehn Mitgliedern zu bestehen. Sie setzten sich auf die Bänke. Aus Respekt vor ihnen rückte Sazed seinen Tisch so, dass er vor ihnen saß – wie ein Vortragender vor seinen Zuhörern.
    »Also gut«, sagte er und hob seinen Metallstift. »Wir sollten beginnen – wir haben viel Arbeit vor uns.«

Es bleibt die Frage, wo die ursprünglichen Prophezeiungen über den größten Helden aller Zeiten ihren Ursprung hatten. Ich weiß jetzt, dass Ruin sie veränderte, aber er hat sie nicht geschaffen. Wer hatte zuerst gelehrt, dass ein Held kommen würde – ein Held, der zum Herrscher über die gesamte Menschheit, aber von seinem eigenen Volk abgelehnt werden würde? Wer hatte zuerst behauptet, dass er die Zukunft der Welt an seinen Armen tragen und das wiederherstellen würde, was zerstört worden war?
    Und wer hatte entschieden, die männliche Form des Wortes zu wählen, so dass niemand auf den Gedanken kam, es könnte sich auch um eine Frau handeln?

Kapitel 69
    M arsch kniete in einem Aschehaufen und hasste sich und die ganze Welt. Die Asche fiel ohne Unterlass, trieb ihm auf den Rücken, bedeckte ihn, und dennoch bewegte er sich nicht.
    Er war weggeworfen worden; man hatte ihm befohlen, sitzen zu bleiben und abzuwarten. Wie ein Werkzeug, das jemand im Garten vergessen hatte und das nun langsam vom Schnee zugedeckt wurde.
    Ich war da, dachte er. Mit Vin. Dennoch … konnte ich nicht mit ihr reden. Konnte ihr gar nichts sagen.
    Schlimmer noch, er hatte ihr gar nichts sagen wollen. Während seines Gespräches mit ihr hatten sein Körper und sein Geist vollständig Ruin gehört. Marsch hatte keinen Widerstand leisten und nichts tun können, was Vin ermöglicht hätte, ihn zu töten.

    Außer in einem Augenblick. In einem Augenblick kurz vor dem Ende, als sie beinahe die Kontrolle über ihn erlangt hatte. In jenem Augenblick, in dem er etwas in seinem Meister erblickt hatte – in seinem Gott, in seinem Selbst –, das ihm Hoffnung schenkte.
    Denn in diesem Augenblick hatte sich Ruin vor Vin gefürchtet.
    Und dann hatte Ruin Marsch gezwungen, wegzulaufen und seine Koloss-Armee zurückzulassen – die Armee, die Marsch sich auf Ruins Befehl von Elant Wager hatte stehlen lassen müssen, damit sie nach Fadrex geführt wurde. Die

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