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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Bemerkenswert.
    »Was würdest du tun, wenn ich jetzt wegliefe?«, fragte Sazed.
    Der Kandra fuhr zusammen. »Äh …«
    »Darf ich aus deinem Zögern die Schlussfolgerung ziehen, dass es dir verboten ist, einen Menschen zu verletzen oder gar zu töten?«, fragte Sazed.
    »Wir befolgen den Ersten Vertrag.«

    »Aha«, meinte Sazed. »Sehr interessant. Und mit wem habt ihr diesen ersten Vertrag abgeschlossen?«
    »Mit dem Vater.«
    »Dem Obersten Herrscher?«, fragte Sazed.
    Der Kandra nickte.
    »Leider ist er tot. Heißt das, dass euer Vertrag nicht mehr gilt?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte der Kandra und wandte den Blick ab.
    Aha, nicht alle haben eine so mächtige Persönlichkeit wie TenSoon, dachte Sazed. Selbst in seiner Rolle als Wolfshund fand ich ihn sehr eindringlich.
    Der andere Soldat kehrte zurück. »Komm mit«, sagte er zu Sazed.
    Sie führten ihn durch die offene Metalltür. Der Raum dahinter besaß ein ausgedehntes, mehrere Fuß hohes Metallpodest. Die Wächter betraten es nicht, sondern führten Sazed um es herum zu einer Stelle, an der einige steinerne Pulte standen. Viele waren leer, aber hinter zwei von ihnen standen Kandras mit glitzernden Knochen. Diese Wesen waren groß – zumindest benutzten sie große Knochen – und besaßen sehr feine Züge.
    Aristokraten, dachte Sazed. Es fiel ihm leicht, Angehörige dieser Klasse zu identifizieren, egal aus welcher Kultur oder Rasse sie kamen.
    Sazeds Wächter bedeuteten ihm, sich vor die Pulte zu stellen. Sazed beachtete ihre Gesten nicht, sondern umrundete zunächst den gesamten Raum. Wie er erwartet hatte, wussten seine Wächter nicht, was sie tun sollten. Sie folgten ihm schließlich, berührten ihn aber nicht.
    »Dieser gesamte Raum ist von Metallplatten umgeben«, bemerkte Sazed. »Ist das eine Verzierung, oder dienen sie einem bestimmten Zweck?«
    »Wir sind diejenigen, die hier die Fragen stellen, Terriser!«, sagte einer der aristokratischen Kandras.

    Sazed blieb stehen und drehte sich um. »Nein«, sagte er. »Nein, das seid ihr nicht. Ich bin Sazed, Bewahrer von Terris. Aber bei eurem Volk bin ich unter einem anderen Namen bekannt: Heiliger Verkündiger.«
    Der andere Kandra-Führer schnaubte verächtlich. »Was weiß ein Außenstehender schon von solchen Dingen?«
    »Ein Außenstehender?«, fragte Sazed. »Ich glaube, ihr solltet eure eigenen Lehrsätze besser kennen.« Er trat auf die beiden zu. »Ich bin genauso aus Terris wie ihr. Ja, ich kenne eure Ursprünge. Ich weiß, wie ihr geschaffen wurdet – und ich kenne das Erbe, das ihr tragt.«
    Er blieb vor den Pulten stehen. »Ich verkünde euch, dass ich den Helden gefunden habe. Es ist eine Heldin. Ich habe mit ihr gelebt, mit ihr gearbeitet und sie beobachtet. Ich habe ihr den Speer überreicht, mit dem sie den Obersten Herrscher tötete. Ich habe gesehen, wie sie die Herrschaft über Könige ausgeübt hat, ich habe gesehen, wie sie Armeen aus Menschen und Kolossen besiegt hat. Ich bin hergekommen, um euch dies zu verkünden, damit ihr euch vorbereiten könnt.«
    Er verstummte und sah sie an. »Denn das Ende ist da«, fügte er hinzu.
    Die beiden Kandras standen einen Moment lang still da. »Hol die anderen«, sagte der eine schließlich mit zitternder Stimme.
    Sazed lächelte. Als einer der Wächter davonlief, drehte Sazed sich zu dem zweiten Soldaten um. »Ich benötige einen Tisch und einen Stuhl, bitte. Und auch etwas, womit ich schreiben kann.«
    Einige Minuten später war alles bereit. Sein Kandra-Gefolge war von vier auf über zwanzig angewachsen; zwölf davon waren Aristokraten mit glitzernden Knochen. Einige Diener hatten einen kleinen Tisch für Sazed aufgestellt, und er setzte sich, während sich die adligen Kandras noch in ängstlichem Flüstern unterhielten.

    Vorsichtig stellte Sazed seinen Reisesack auf den Tisch und nahm daraus die Metallgeister hervor. Bald lagen vor ihm kleine Ringe, noch kleinere Ohrringe und Knöpfe sowie große Armreifen. Er rollte die Ärmel hoch und legte seine Kupfergeister an – zwei mächtige Armreifen an den Oberarmen und zwei kleinere an den Unterarmen. Schließlich holte er sein Buch hervor und legt es auf den Tisch. Einige Kandras näherten sich ihm mit dünnen Metallplatten. Sazed sah neugierig zu, wie sie alles für ihn bereiteten und ihm etwas gaben, das wie ein Stahlstift aussah, mit dem er Einritzungen in dem weichen Material vornehmen konnte. Die Kandra-Diener verneigten sich und zogen sich zurück.
    Ausgezeichnet, dachte Sazed,

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