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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ganze
Armee zwischen diesem Schatz und unseren Feinden. Vielleicht könnten wir ein paar örtliche Kriegsherrn damit bestechen, so dass sie uns unterstützen.«
    Ihr schien es ein durchsichtiges Täuschungsmanöver zu sein. Doch sie wusste, dass sie diesen Eindruck nur deshalb hatte, weil sie die Verwirrung in Elants Blick sah und die Lüge in seinen Augen lesen konnte. Sie verstand ihn, so wie er sie verstand. Es war ein Verständnis, zu dem Liebe notwendig war.
    Und sie vermutete, dass das etwas war, das Ruin nie verstehen konnte.
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte sie, umarmte ihn fest und schloss die Augen.
    »Ich weiß.«
    Sie hielt ihn noch einige Augenblicke im Arm und spürte, wie die Asche um sie herum niederging und ihr gegen Arme und Wangen blies. Sie hörte Elants Herz an ihrem Ohr schlagen. Vin richtete sich auf und küsste ihn. Schließlich machte sie sich von ihm los und überprüfte ihre Metalle. Ihre Blicke trafen sich, und er nickte. Also sprang sie hinunter in die Stadt, um ein paar Hufeisen zu suchen.
    Kurze Zeit später schoss sie durch die aschene Luft auf Luthadel zu und zog dabei einen Mahlstrom aus Metall mit sich. Elant stand still auf dem Felsvorsprung und sah ihr nach.
    Jetzt gilt es, dachte sie für Ruin, von dem sie wusste, dass er sie eingehend beobachtete, auch wenn er sich ihr nicht mehr gezeigt hatte, seit sie die Macht des Nebels in sich eingesaugt hatte. Jetzt spielen wir Fangen, du und ich.

Als der Oberste Herrscher seinen Ferrochemiker-Freunden seinen Plan darlegte – den Plan, sie in Nebelgeister zu verwandeln –, mussten sie stellvertretend für alle Ferrochemiker des Landes handeln. Obwohl er seine Freunde zu Kandras machte, damit sie ihren Geist und ihre Erinnerungen behalten konnten, wurde der Rest zu Nebelgeistern ohne Bewusstsein. Diese pflanzten sich fort, lebten und starben und wurden so zu einer eigenen Art. Aus den Kindern der ursprünglichen Nebelgeister erschuf er die nächsten Kandra-Generationen.
    Doch auch Götter machen manchmal Fehler, wie ich gelernt habe. Raschek, der Oberste Herrscher, glaubte, alle lebenden Ferrochemiker zu Nebelgeistern machen zu können. Er hatte aber nicht an das genetische Erbe gedacht, das im Volk von Terris schlummerte, welches er am Leben gelassen hatte. Und so geschah es, dass noch immer Ferrochemiker geboren wurden, wenn auch nur selten.
    Dieses Versehen kostete ihn eine Menge, aber es brachte der Welt so unendlich viel.

Kapitel 68
    S azed ging verwundert neben seinen Wächtern her. Er sah Kandra nach Kandra, jeder mit einem bemerkenswerteren Körper als der vorige. Einige waren groß und geschmeidig, mit Knochen aus weißem Holz. Andere waren stämmig, und ihre Knochen waren dicker als die der Menschen. Doch alle hielten sich grundsätzlich an die menschliche Gestalt.
    Früher waren sie Menschen, rief er sich in Erinnerung. Oder zumindest ihre Vorfahren waren es.
    Die Höhlen, durch die er ging, wirkten alt. Die Wege waren glattgetreten, und auch wenn es keine richtigen Gebäude gab,
kam er an vielen kleineren Höhlen vorbei, vor deren Eingängen die unterschiedlichsten Stoffe hingen. Über allem lag ein Hauch von ausgezeichneter Handwerkskunst, angefangen von den beschnitzten Stäben, welche die Pilzlichter trugen, bis hin zu den Knochen der Wesen um ihn herum. Es waren nicht die filigranen Ornamente, wie sie in den Adelsfestungen vorkamen, denn es waren keine Muster, Blätter oder Knoten in die Steine und Knochen eingearbeitet. Stattdessen war alles glattpoliert, die Kanten waren abgerundet oder zu breiten Linien und Umrissen gestaltet.
    Die Kandras schienen Angst vor ihm zu haben. Das war eine seltsame Erfahrung für Sazed. In seinem Leben war er vieles gewesen: Rebell, Diener, Freund, Gelehrter. Doch nie zuvor hatte er jemandem Angst eingeflößt. Die Kandras duckten sich in die Ecken und spähten zu ihm hinüber. Andere standen entsetzt da und sahen zu, wie er an ihnen vorbeiging. Offenbar verbreitete sich die Nachricht von seiner Ankunft rasch, denn sonst hätte man ihn lediglich als einen Kandra angesehen, der menschliche Knochen trug.
    Seine Wächter geleiteten ihn zu einer Stahltür, die in eine breite Höhlenwand eingelassen war. Der eine Wächter ging in den Raum dahinter, während der andere weiterhin Sazed bewachte. Sazed bemerkte, dass Metallsplitter in den Schultern der Kandras glitzerten. Es schienen Stacheln zu sein, einer in jeder Schulter.
    Kleiner als die Inquisitorenstacheln, dachte Sazed. Aber sehr wirksam.

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