Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3
wartete. Das Herz hämmerte in seiner Brust. »Also?«, fragte er schließlich.
»Also … was, Herr?«, fragte der Soldat zurück.
»Spürst du etwas?«, wollte Elant wissen.
Der Soldat zuckte die Achseln. »Müde, Herr.«
Elant schloss die Augen und seufzte. Es war ein dummer …
»Na, das ist aber komisch«, sagte der Soldat plötzlich.
Elant riss die Augen auf.
»Ja«, bekräftigte der Soldat und wirkte etwas verwirrt. »Ich … ich weiß nicht, was ich davon halten soll.«
»Verbrenne es«, sagte Elant und fachte seine eigene Bronze an. »Dein Körper weiß, wie es geht, wenn du ihn lässt.«
Der Soldat runzelte die Stirn und hielt den Kopf schräg. Dann pulsierte er vor allomantischer Kraft.
Elant schloss wieder die Augen und stieß leise die Luft aus.
Yomen trat hinter Elant. »Was ist los?«
»Der Nebel war nie unser Feind, Yomen«, sagte Elant, der die Augen noch immer geschlossen hielt. »Er hat nur versucht, uns zu helfen.«
»Zu helfen? Wie? Was redet Ihr da?«
Elant schlug die Augen auf und drehte sich um »Er hat uns nicht getötet, Yomen. Er hat uns nicht krank gemacht. Er hat uns zum Schnappen gebracht. Er hat uns Kraft verschafft. Er hat uns das Kämpfen ermöglicht.«
»Herr!«, rief plötzlich eine Stimme. Elant drehte sich um, als ein vollkommen erschöpfter und abgerissener Soldat in den Raum taumelte. »Herren! Die Kolosse greifen an! Sie stürmen auf die Stadt zu!«
Elant fuhr zusammen. Ruin. Er weiß, was ich gerade herausgefunden habe. Er weiß, dass er jetzt angreifen muss und nicht mehr auf weitere Truppen warten kann.
Weil ich das Geheimnis entdeckt habe!
»Yomen, sammelt alles pulverisierte Metall ein, das Ihr in dieser Stadt finden könnt!«, schrie Elant. »Weißblech, Zinn, Stahl und Eisen! Gebt es jedem, der vom Nebel krank wurde! Alle müssen es schlucken!«
»Warum?«, fragte Yomen, der noch immer zutiefst verwirrt war.
Elant wandte sich ihm lächelnd zu. »Weil sie jetzt Allomanten sind. Die Stadt wird nicht so leicht fallen, wie wir angenommen haben. Ich bin bei den Frontlinien, falls Ihr mich braucht!«
Es ist etwas Besonderes an der Zahl Sechzehn. Sie war Bewahrs Zeichen an die Menschheit.
Noch bevor er Ruin einkerkerte, wusste Bewahr, dass er sich der Menschheit nicht mehr mitteilen konnte, sobald er sich selbst verringert hatte. Und daher hat er Spuren hinterlassen – Spuren, die Ruin nicht verändern konnte. Spuren, die sich auf die grundlegenden Gesetze des Universums bezogen. Diese Zahl sollte als Beweis dafür dienen, dass etwas Unnatürliches geschah und dass es Hilfe gab.
Wir mögen zwar lange gebraucht haben, um dies herauszufinden, doch als wir den Hinweis endlich verstanden hatten – spät genug –, führte er zu dem dringend benötigten Auftrieb.
Und was die anderen Merkmale der Zahl angeht – nun, diese untersuche ich noch immer. Es reicht zu sagen, dass sie Hinweise darauf enthält, wie die Welt und das Universum funktionieren.
Kapitel 71
S azed tippte mit seinem Metallstift gegen das Metallpapier und runzelte die Stirn ein wenig. »Sehr wenig von diesem letzten Teil weicht von dem ab, was ich bereits wusste«, sagte er. »Ruin hat kleine Änderungen angebracht – vielleicht weil er mich davon abhalten wollte, die Veränderungen zu erkennen. Offenbar wollte er, dass ich Vin für die Heldin aller Zeiten halte.«
»Er wollte, dass sie ihn freilässt«, sagte Haddek, der Anführer der Ersten Generation. Seine Gefährten nickten.
»Vielleicht ist sie nicht der prophezeite Held«, meinte einer von ihnen.
Sazed schüttelte den Kopf. »Ich glaube, sie ist es. Die Prophezeiungen
beziehen sich noch immer auf sie – sogar die unveränderten, die ihr mir mitgeteilt habt. Sie berichten von einer Person, die vom Volk von Terris getrennt ist, von einem Menschenkönig, einem Rebellen zwischen den Welten. Ruin hat nur betont, dass Vin es ist, weil er wollte, dass sie zu ihm kommt und ihn befreit.«
»Wir haben immer angenommen, der Held wäre ein Mann«, sagte Haddek mit seiner schnaufenden Stimme.
»Wie alle anderen auch«, meinte Sazed. »Aber Ihr habt selbst betont, dass sich die Prophezeiungen nicht ausdrücklich auf ein Geschlecht festlegen. Das muss absichtlich geschehen sein. In der Sprache des alten Terris ist die Bezeichnung ›der Held‹ durchaus nicht nur auf eine männliche, sondern auch auf eine weibliche Person anwendbar.«
Einige der alten Terriser nickten. Sie arbeiteten im stillen blauen Licht der glänzenden Steine und
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