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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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entkommen würde. Und von jenem Tag an würde er nach seinem Körper suchen.«
    Die Gruppe der alten Kandras sah an Sazed vorbei. Er runzelte die Stirn und folgte ihrem Blick. Sie schauten auf das Metallpodest.
    Langsam stand Sazed auf und ging über den steinernen Fußboden. Das Podest war groß – es hatte einen Durchmesser von etwa zwanzig Fuß –, aber nicht sehr hoch. Er betrat es, wobei einer der Kandras hinter ihm aufkeuchte. Doch niemand rief ihn zurück. Quer durch die kreisrunde Plattform verlief eine kleine Naht, und in der Mitte klaffte ein Loch von der Größe einer Münze. Sazed spähte durch dieses Loch, aber dahinter war es so dunkel, dass er nichts erkennen konnte.
    Er trat zurück.
    Ich sollte noch ein wenig übrig haben, dachte er und warf einen Blick auf den Tisch mit den Metallgeistern. Ich habe diesen Ring vor ein paar Monaten aufgefüllt, bevor ich meine Metallgeister abgelegt habe.

    Rasch ging er zu dem Tisch und wählte einen kleinen Ring aus Weißblech aus. Er steckte ihn an den Finger und sah die Mitglieder der Ersten Generation an. Sie wichen seinem fragenden Blick aus.
    »Tu, was du tun musst, Kind«, sagte Haddek, dessen alte Stimme in dem Raum widerhallte. »Wir können dich nicht aufhalten, selbst wenn wir es wollten.«
    Sazed ging zurück zu dem Podest und zog die Stärke, die er vor über einem Jahr aufgespeichert hatte, aus seinem Weißblechgeist. Sofort wurde sein Körper viel kräftiger als gewöhnlich, und er spürte, wie seine Robe spannte. Mit Händen voller Muskeln packte er den Rand des Podests und stemmte sich dabei mit den Füßen gegen den rauen Boden.
    Die Scheibe bewegte sich, knirschte über den Stein und enthüllte eine große Grube unter sich. Etwas glitzerte darin.
    Sazed erstarrte; seine Kraft – und sein Körper – flossen ab, als er den inneren Griff um seinen Weißblechgeist löste. Seine Robe hing wieder locker herab. Es war still im Raum. Sazed schaute in die halbgeöffnete Grube und den gewaltigen Klumpenhaufen, der darin lag.
    »Wir nennen es das Pfand«, sagte Haddek mit sanfter Stimme. »Der Vater hat es uns zur sicheren Aufbewahrung anvertraut.«
    Atium. Tausende und Abertausende Atiumperlen. Sazed keuchte auf. »Der Vorrat des Obersten Herrschers … es war die ganze Zeit hier.«
    »Der größte Teil des Atiums hat die Gruben von Hathsin nie verlassen«, sagte Haddek. »Hier unten sind andauernd Obligatoren gewesen – aber nie Inquisitoren, denn der Vater wusste, dass sie verdorben werden konnten. Die Obligatoren haben die Geoden heimlich in einem metallenen Raum aufgebrochen, der eigens zu diesem Zweck gebaut worden war, und dann das Atium entnommen. Die Adelsfamilien haben die leeren Geoden nach Luthadel transportiert und nie erfahren, dass sie gar
kein Atium in ihrem Besitz hatten. Das Atium, das der Oberste Herrscher an den Adel verteilte, wurde von den Obligatoren herbeigeschafft. Sie versteckten es in Münzhaufen, so dass Ruin es nicht erkennen konnte, und transportierten es in Karawanen zusammen mit den neu auszubildenden Obligatoren nach Luthadel.«
    Verblüfft stand Sazed auf. Hier … die ganze Zeit über. In der Nähe der Höhlen, in denen Kelsier seine Armee aufgestellt hat. Eine kurze Strecke von Luthadel entfernt und während all der Jahre völlig ungeschützt.
    Dennoch so gut versteckt.
    »Ihr habt für Atium gearbeitet«, sagte Sazed und schaute auf. »Die Kandra-Verträge wurden mit Atium bezahlt.«
    Haddek nickte. »Wir sollten alles sammeln, was wir bekommen konnten. Was nicht in unsere Hände gelangte, wurde von den Nebelgeborenen verbrannt. Einige der Häuser hatten einen kleinen Vorrat angehäuft, aber die Steuern und Abgaben des Vaters sorgten dafür, dass das meiste Atium als Bezahlung zu ihm zurückkehrte. Und so ist fast alles schließlich hierhergekommen.«
    Sazed senkte den Blick. Was für ein Schatz, dachte er. Was für eine … Macht. Das Atium hatte nie zu den anderen Metallen gepasst. Jedes Einzelne – sogar Aluminium und Duralumin – konnte abgebaut oder durch natürliche Prozesse gewonnen werden. Doch Atium war immer nur von einem einzigen Ort gekommen, und seine Existenz war stets rätselhaft und seltsam gewesen. Seine Kraft hatte Dinge erlaubt, die ansonsten in Allomantie und Ferrochemie völlig unüblich waren.
    Es zeigte die Zukunft. Das war keine Gabe der Menschen, sondern eher … eine Gabe der Götter.
    Es war mehr als nur ein Metall. Es war konzentrierte, verdichtete Macht.
    Macht, die Ruin benötigte.

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