Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
steckt dahinter, Herr. Aus irgendeinem Grund will er uns hier haben.«
    Elant runzelte die Stirn. »Wieso sagst du das?«
    »Diese Leute«, antwortete Demoux. »Sie sind wegen Kelsier aus Luthadel geflohen. Er ist in der Stadt zuerst zwei Soldaten und dann einer ganzen Gruppe von Menschen erschienen. Angeblich hat er ihnen gesagt, sie sollen sich auf eine Katastrophe vorbereiten und die Bewohner aus der Stadt führen. Deshalb
sind so viele entkommen. Diese beiden Soldaten und ihre Freunde ließen Vorräte herbeischaffen und besaßen die Geistesgegenwart, hierherzugehen.«
    Elants Stirn wurde immer krauser. Doch er hatte schon zu vieles gesehen und tat daher sogar diese seltsame Geschichte nicht von vornherein als völlig unglaubhaft ab. »Schick diese Männer zu mir«, sagte er.
    Demoux nickte und winkte nach einem der Soldaten.
    »Sieh außerdem nach, ob hier jemand allomantische Metalle hat«, fügte Elant hinzu, als er sich daran erinnerte, dass Demoux und seine Männer vom Nebel krank geworden waren. »Deine Soldaten sollen sie einnehmen.«
    »Wie bitte, Herr?«, fragte Demoux verwirrt, als er sich wieder zu Elant umdrehte.
    »Das ist eine lange Geschichte, Demoux«, meinte Elant. »Ich will dir nur sagen, dass dein Gott – oder wer auch immer – dich und deine Männer zu Allomanten gemacht hat. Teile deine Männer in Gruppen ein, die du nach den Metallen einteilst, die die Männer verbrennen können. Wir werden alle Münzwerfer, Schläger und Taumler brauchen, die wir bekommen können.«

    Sazeds Lider flatterten, als er die Augen öffnete. Er schüttelte den Kopf und ächzte. Wie lange war er bewusstlos gewesen? Vermutlich nicht lange, erkannte er, als sein Blick klarer wurde. Er war durch Mangel an Sauerstoff ohnmächtig geworden, und ein solcher Zustand dauerte für gewöhnlich nicht lange an.
    Vorausgesetzt, dass man danach überhaupt noch aufwachte.
    Und das bin ich, dachte er. Er hustete, rieb sich den Hals und setzte sich auf. Die Kandra-Höhle glomm im stillen Licht der blauen, phosphoreszierenden Laternen. In diesem Licht erkannte er, dass er von etwas Seltsamem umgeben war.
    Von Nebelgeistern. Es waren die Verwandten der Kandras –
die Aasfresser, die bei Nacht jagten und sich von Leichen ernährten. Sie bewegten sich um Sazed herum; es waren Massen aus Muskeln, Fleisch und Knochen – aber diese Knochen waren auf seltsame, unnatürliche Weise zusammengesetzt. Füße hingen in unmöglichen Winkeln herab, Häupter waren mit Armen verbunden. Und Rippen wurden als Beine benutzt.
    Doch diese Knochen waren keine richtigen Knochen, sondern bestanden aus Stein, Metall oder Holz. Sazed erhob sich still und schaute über das, was aus dem Volk der Kandras geworden war. Überall auf dem Fußboden verstreut lagen ausgerissene Stacheln inmitten der Masse der Nebelgeister, die wie gewaltige, durchscheinende Nacktschnecken umherkrochen. Die Stacheln waren die Segnungen der Kandras gewesen – das, was ihnen Bewusstsein geschenkt hatte.
    Sie hatten es getan. Sie hatten sich an ihren Eid gehalten und ihre Stacheln entfernt, statt sich von Ruin vereinnahmen zu lassen. Sazed betrachtete sie mit Mitleid, Erstaunen und Hochachtung.
    Das Atium, dachte er. Sie haben es getan, damit Ruin nicht an das Atium kommt! Ich muss es schützen!
    Er taumelte aus dem Hauptraum und kam allmählich wieder zu Kräften, während er zum Pfandstand ging. Doch als er sich dem Raum näherte, blieb er stehen, denn er hatte Geräusche bemerkt. Er spähte um die Ecke und den Korridor entlang, der in den Pfandstand mündete. Die Tür stand offen. Dahinter befand sich eine Gruppe von Kandras – es waren ungefähr zwanzig –, die den Deckel von der Grube mit dem Atium zog.
    Natürlich sind nicht alle zu Nebelgeistern geworden, dachte er. Manche waren sicherlich außerhalb der Hörweite der Ersten gewesen, oder sie hatten nicht den Mut besessen, sich die Stacheln herauszuziehen. Je länger er darüber nachdachte, desto beeindruckter war er davon, dass so viele dem Befehl der Ersten Generation gehorcht hatten.

    Sazed erkannte KanPaar, der die Arbeiten im Pfandstand beaufsichtigte. Der Kandra würde das Atium nehmen und es an Ruin ausliefern. Sazed musste es verhindern. Aber es stand zwanzig gegen einen, und Sazed besaß nur einen kleinen Metallgeist. Es sah nicht gut für ihn aus.
    Doch dann bemerkte Sazed etwas vor der Tür zum Pfandstand. Es war ein einfacher unscheinbarer Leinensack, der Sazed nur deshalb auffiel, weil er ihn kannte. Darin

Weitere Kostenlose Bücher