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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Wachpatrouille um eine Ecke verschwand – und ihre gleißende Fackel mitnahm –, wandte sich Spuki wieder seiner Aufgabe zu. Der Erste Bürger würde sich heute Nacht mit seinen Gehilfen treffen, falls dieser Zeitplan noch galt. Spuki hatte vor, die Unterredung zu belauschen. Vorsichtig ging er weiter die Straße entlang.
    Keine Stadt konnte sich an Größe mit Luthadel messen, doch Urteau versuchte es zumindest, und zwar auf beachtliche Weise. Als angestammte Heimat der Wager-Linie war sie früher eine viel wichtigere – und gepflegtere – Stadt gewesen als heute. Der Niedergang hatte schon vor dem Tod des Obersten Herrschers begonnen. Ihr deutlichstes Zeichen war die Straße, auf der Spuki nun entlangschritt. Früher war die Stadt von Kanälen durchzogen gewesen, die als Wasserstraßen gedient hatten. Schon vor einiger Zeit waren sie ausgetrocknet, und nun wurde die Stadt von tiefen, staubigen Rinnen durchschnitten, die völlig verschlammten, wenn es regnete. Die Einwohner hatten sie
nicht aufgefüllt, sondern benutzten sie einfach als neue Straßen.
    Die Straße, auf der sich Spuki nun befand, war einmal ein breiter Kanal gewesen, auf dem sogar große Schiffe hatten fahren können. Zehn Fuß hohe Mauern ragten zu beiden Seiten der tief eingesunkenen Straße auf, und darüber erhoben sich die Gebäude, die unmittelbar am Kanalrand errichtet worden waren. Niemand hatte Spuki eine endgültige oder auch nur annähernd verständliche Antwort auf die Frage geben können, warum die Kanäle geleert worden waren. Einige machten die Erdbeben dafür verantwortlich, andere die Trockenheiten. Es blieb jedoch die Tatsache, dass in den hundert Jahren, seit die Kanäle ihr Wasser verloren hatten, niemand einen wirtschaftlichen Weg gefunden hatte, sie wieder zu füllen.
    Während Spuki nun weiterhin die »Straße« hinunterging, fühlte er sich, als würde er in einem tiefen Schacht herumspazieren. Zahlreiche Leitern – und gelegentlich eine Rampe oder Treppenflucht – führten hoch zu den Bürgersteigen und den Häusern, doch nur wenige Menschen kletterten von hier aus nach oben. Die Straßenschächte – wie die Bewohner sie nannten – waren normal geworden.
    Auf seinem Weg bemerkte Spuki plötzlich den Geruch von Rauch. Er schaute hoch und sah eine Lücke in der Häuserzeile. Vor kurzem war ein Gebäude an dieser Straße niedergebrannt worden. Das Haus eines Adligen. Sein Geruchssinn war wie seine übrigen Sinne unglaublich empfindlich. So war es möglich, dass er Rauch aus lange vergangenen Tagen roch, als viele Gebäude während der anfänglichen Rasereien nach Straff Wagers Tod in Brand gesteckt worden waren. Doch dieser Geruch hier erschien ihm zu stark. Zu neu.
    Spuki eilte weiter. Urteau starb langsam, es verkam, und die Hauptschuld dafür war ihrem Führer, dem Ersten Bürger, anzulasten. Vor langer Zeit hatte Elant eine Rede vor den Einwohnern
von Luthadel gehalten. Es war die Nacht gewesen, in welcher der Oberste Herrscher gestorben war – die Nacht von Kelsiers Rebellion. Spuki erinnerte sich sehr gut an Elants Worte, denn er hatte von Hass, Rebellion und den Gefahren gesprochen, die damit einhergingen. Er hatte davor gewarnt, dass die neue Volksregierung in Angst, Eifersucht und Chaos untergehen werde, wenn sie auf Hass und Blutvergießen errichtet werde.
    Spuki war unter den Zuhörern gewesen. Und jetzt erkannte er, dass Elant Recht gehabt hatte. Die Skaa von Urteau hatten ihre adligen Herrscher gestürzt, und in gewisser Weise war Spuki stolz auf sie. Er spürte, wie ihm die Stadt immer mehr gefiel, besonders weil ihre Bewohner ergeben versuchten, den Lehren des Überlebenden zu folgen. Doch ihre Rebellion hatte nicht mit der Entmachtung des Adels geendet. Wie Elant vorhergesagt hatte, war die Stadt zu einem Ort der Angst und des Todes geworden.
    Die Frage war nicht, warum es so gekommen war, sondern wie man es aufhalten konnte.
    Doch das war nicht Spukis Aufgabe. Er sollte nur Informationen sammeln. Nur eine gewisse Vertrautheit mit seiner Umgebung – die er durch die Erkundung der Stadt in den letzten Wochen erlangt hatte – zeigte ihm an, wo er sich befand, denn es war äußerst schwierig festzustellen, wo man war, wenn man in den Straßenschächten unterwegs war. Zuerst hatte er versucht, sie zu meiden und durch die kleineren Gassen oben zu gehen. Doch leider verbanden die Schächte alle Viertel der Stadt miteinander, und er hatte viel Zeit dadurch verloren, immer wieder hinaufzuklettern und

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